Drama am höchsten Berg Kirgistans – Rettungsaktion abgebrochen

Dschengisch Tschokusu, auch bekannt als Pik Pobeda
Dschengisch Tschokusu, auch bekannt als Pik Pobeda

Übersetzt heißt der 7439 Meter hohe Berg im Grenzgebiet zwischen Kirgistan und China „Siegesgipfel“, sowohl im Kirgisischen (Dschengisch Tschokusu) als auch im Russischen (Pik Pobeda). Doch in diesen Tagen gibt es am höchsten Berg Kirgistans keine Sieger.

Am 11. August starb die russische Kletterlegende Nikolai Totmyanin – unter anderem Piolet d’Or-Preisträger für die erste Durchsteigung der Nordwand des Jannu (7710 Meter) im Osten Nepals im Jahr 2004 – im Alter von 66 Jahren in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek, nachdem er beim Abstieg vom Gipfel des Siebentausenders höchstwahrscheinlich höhenkrank geworden war. Aber das war erst der Auftakt des Dramas.

In den folgenden Tagen kamen zwei iranische und ein italienischer Bergsteiger am Pik Pobeda ums Leben. Ob eine russische Bergsteigerin, die seit zwei Wochen mit einem gebrochenen Bein am Gipfelgrat auf rund 7200 Metern festsitzt, noch lebt, ist äußerst fraglich. Und selbst wenn, wird es ihr wohl nichts mehr nützen. Nach Angaben Anna Piunovas vom russischen Bergsteiger-Portal „mountain.ru“ wurde die Rettungsaktion gestern endgültig abgebrochen – wegen des schlechten Wetters mit Schneefall und Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius in der Nacht.

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Skiabfahrt vom Mount Everest – Dritter Versuch des Polen Andrzej Bargiel

Skibergsteiger Andrzej Bargiel (2022 am Mount Everest)
Skibergsteiger Andrzej Bargiel (2022 am Mount Everest)

„Der Everest übt eine große Anziehungskraft auf mich aus“, sagte Andrzej Bargiel in einem Interview seines Sponsors Red Bull. „Zum einen aus Neugierde, weil ich sehen möchte, wie mein Körper mit dieser Höhe zurechtkommt. Zum anderen, weil dieser Ort zwar nicht gerade das beste Image hat, es aber Momente gibt, beispielsweise im Herbst, in denen es dort ruhig ist und man ungestört arbeiten kann – ohne jegliche Hektik.“

Der 37 Jahre alte polnische Skibergsteiger brach in dieser Woche mit acht Begleitern nach Nepal auf, um im dritten Anlauf sein großes Ziel zu erreichen: ohne Flaschensauerstoff auf den 8849 Meter hohen Gipfel des Mount Everest steigen und von dort aus auf Skiern bis ins Basislager abfahren.

Seinen ersten Versuch im Herbst 2019 hatte Bargiel abgebrochen, weil ein rund 50 Meter hoher und 30 Meter breiter Monster-Serac über dem Khumbu-Eisbruch hing und abzubrechen drohte. Sein zweiter Anlauf endete im Herbst 2022 am Südsattel auf knapp 8000 Metern, wo der Wind so heftig wehte, dass Andrzej und sein Begleiter Janusz Golab nicht mal ihr Zelt aufbauen konnten.

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Pakistaner eröffnen neue Route auf den Siebentausender Tirich Mir im Hindukusch

Team um Abdul Joshi (2.v.l.) auf dem Gipfel des Tirich Mir
Team um Abdul Joshi (2.v.l.) auf dem Gipfel des Tirich Mir

Die Zeiten sind längst vorbei, in denen pakistanische Bergsteiger nichts anderes taten, als für ausländische Expeditionen Material die Berge hinauf zu schleppen. Zu Recht beanspruchen sie inzwischen für sich, als Bergsteiger mit eigenen sportlichen Ambitionen wahrgenommen und respektiert zu werden. Das gilt zum Beispiel für Abdul Joshi.

Der 40-Jährige führte ein fünfköpfiges pakistanisches Team an, das am 1. August den Gipfel des 7708 Meter hohen Tirich Mir erreichte – „auf einer völlig neuen Route, die technisch anspruchsvolles Gelände, tiefe Gletscherspalten und gefährliche Übergänge zwischen Eis und Fels überwindet“, wie es im Expeditionsbericht heißt. Die Route führt durch die Südflanke des Bergs.

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Vor 45 Jahren: Reinhold Messners Alleingang am Mount Everest

Nordwand des Mount Everest im letzten Tageslicht (im Frühjahr 2005)
Nordwand des Mount Everest im letzen Tageslicht (im Frühjahr 2005)

„Ich war 1980 am Everest so fertig wie nie zuvor und auch danach nicht mehr“, sagte mir Reinhold Messner vor fünf Jahren, als wir über den 20. August 1980 sprachen – den Tag, als er alleine auf dem Gipfel des höchsten Bergs der Erde stand.

„Ich hatte fantastisches Wetter, war sehr gut akklimatisiert und kam im unteren Teil des Bergs sehr gut voran. Das hat mich fröhlich und zuversichtlich gestimmt. Wenige hundert Meter unter dem Gipfel hat dann allerdings das Wetter zugemacht. Es kroch Nebel von der Südseite herauf, der über die Grate und den Gipfel nach Norden herunterschwappte. Ich hatte dann plötzlich Angst, ich würde die Orientierung verlieren. Es nieselte winzige Schneeflocken.“

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K2: „Steine flogen in alle Richtungen“

K2
K2 (im Jahr 2004)

„Ich bin dankbar, dass ich am Leben und unverletzt bin“, schreibt die türkische Bergsteigerin Gülnur Tumbat heute auf Instagram. Die Professorin für Marketing, Jahrgang 1975, lebt und arbeitet in San Francisco. Am Montag hatte sie – mit Flaschensauerstoff – als eine von rund 40 Bergsteigerinnen und Bergsteigern aus kommerziellen Expeditionsteams den Gipfel des K2 erreicht, des zweithöchsten Bergs der Erde. Gülnur war die erste türkische Frau auf dem 8611 Meter hohen Gipfel im Karakorum in Pakistan.

Da ahnte sie wahrscheinlich noch nicht, wie gefährlich die letzte Phase ihres Abstiegs verlaufen würde: von Lager 1 auf rund 6000 Metern hinunter ins vorgeschobene Basislager (Advanced Base Camp – ABC) auf rund 5300 Metern. In dieser Passage starb am Dienstag – wie berichtet – eine chinesische Bergsteiger im Steinschlag. Auch ein Retter, der versucht habe, die Leiche der Chinesin zu bergen, sei getroffen worden, berichtet Gülnur.

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Chinesische Bergsteigerin stirbt durch Steinschlag am K2

K2
Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum (im Sommer 2004)

Am Montag hatte der Expeditionsveranstalter Imagine Nepal noch stolz verkündet, dass sein komplettes Team mit 15 Mitgliedern den Gipfel des K2, des zweithöchsten Bergs der Erde, erreicht habe. Nun überschattet ein Todesfall den Erfolg.

Nach übereinstimmenden Berichten aus Pakistan wurde eine chinesische Bergsteigerin des Teams am gestrigen Dienstag von Steinschlag getroffen und starb. Das Unglück habe sich zwischen Lager 1 (auf rund 6000 Metern) und dem vorgeschobenen Basislager (5300 Meter) ereignet, hieß es.

Am Montag hatten rund 40 Bergsteigerinnen und Bergsteiger aus mehreren Teams auf dem Gipfel des K2 auf 8611 Metern gestanden.

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Gipfelerfolge vom K2 gemeldet

K2 (im Sommer 2004)
Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum (2004)

Es hat lange gedauert, jetzt ist es so weit. Heute wurden vom K2, dem im Karakorum in Pakistan gelegenen zweithöchsten Berg der Erde, die ersten gut zwei Dutzend Gipfelerfolge der Sommersaison Saison gemeldet. Der nepalesische Expeditionsveranstalter Imagine Nepal stellte mit 15 Mitgliedern am Gipfel die größte Gruppe.

Angeführt wurde das Team von Mingma Gyalje Sherpa, dem Chef des Unternehmens. Für ihn war es der sechste K2-Gipfelerfolg. Mingma und Imagine Nepal hatten die Aufgabe übernommen, die Fixseile bis zum höchsten Punkt auf 8611 Metern zu legen.

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Pakistan: Wenn ein Leichnam vom Berg geholt werden soll

Der Sechstausender Laila Peak im Karakorum
Der Sechstausender Laila Peak im Karakorum

Nach dem tragischen Tod der deutschen Bergsteigerin Laura Dahlmeier am 6096 Meter hohen Laila Peak im Karakorum in Pakistan fragen sich viele: Sollte man den Körper der Verstorbenen doch noch bergen? Oder ihren letzten Willen respektieren?

Laura hatte in ihrem Testament geschrieben, dass ihr Leichnam am Berg verbleiben solle, wenn andere ihr Leben riskieren müssten, um den Körper zu bergen.

Genau das war unmittelbar nach Dahlmeiers Tod der Fall: Der Steinschlag, der Laura auf rund 5700 Metern das Leben gekostet hatte, dauerte an und hätte auch für die Mitglieder eines Bergungsteams eine möglicherweise tödliche Gefahr bedeutet.

Und wenn sich die Verhältnisse am Berg bessern? Auch dann bleibe es ein gefährliches Unterfangen, antwortet mir Dan Stretch von der US-Organisation Global Rescue.

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Trauer um die deutsche Bergsteigerin Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier beim Felsklettern
Laura Dahlmeier (1993-2025)

Es immer schwer, einer so endgültigen Wahrheit wie dem Tod eines Menschen ins Gesicht zu blicken. Aber es hilft nicht, davor die Augen zu verschließen. Nach menschlichem Ermessen kann die deutsche Bergsteigerin Laura Dahlmeier das Bergunglück am Montag am 6096 Meter hohen Laila Peak im Karakorum nicht überlebt haben.

Zwei Tage später wurde die 31-Jährige für tot erklärt und die Rettungsaktion an dem extrem steilen und gefährlichen Berg abgebrochen.

„Die Bergung des Leichnams ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar“, teilte das Management Laura Dahlmeiers mit. Inzwischen wurden auch weitere Einzelheiten des Unglücks bekannt.

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Eilmeldung: Laura Dahlmeier ist tot

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R.I.P.

Was zu befürchten war, ist nun traurige Gewissheit. Die deutsche Bergsteigerin Laura Dahlmeier hat ihren Unfall am Sechstausender Laila Peak nicht überlebt. Das teilte ihr Management mit. Die frühere Biathlon-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin wurde 31 Jahre alt.

Sie war am Montag an dem Berg im Karakorum in Pakistan auf einer Höhe von 5700 Metern von Steinschlag getroffen worden. Ihre Seilpartnerin blieb unversehrt und konnte ins Basislager absteigen.

Bergunfall am Laila Peak in Pakistan: Große Sorge um Ex-Biathlon-Star Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier (beim Klettern im Wilden Kaiser in Österreich)
Laura Dahlmeier (beim Klettern im Wilden Kaiser in Österreich)

Laura Dahlmeier, einer der weltbesten Biathletinnen des letzten Jahrzehnts, ist am 6069 Meter hohen Laila Peak im Karakorum in Pakistan schwer verunglückt. „Laura Dahlmeier war am 28. Juli mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs, als sie von Steinschlag erfasst wurde. Der Unfall geschah gegen Mittag Ortszeit auf rund 5700 Metern“, teilte das Management der 31-jährigen Bergsteigerin mit. Laura sei „mindestens schwerst verletzt“.

„Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet.“ Aufgrund der „Abgeschiedenheit des Gebiets“ sei erst am Dienstagmorgen ein Rettungshubschrauber über der Unglücksstelle gewesen.

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Warten auf das Schönwetterfenster am K2

Der K2, der zweithöchste Berg der Erde (im Sommer 2004)
Der K2, der zweithöchste Berg der Erde (im Sommer 2004)

Das Wetter im Karakorum macht des den kommerziellen Expeditionsteams in dieser Sommersaison nicht leicht. Erst sorgte extrem trockenes Wetter für erhöhte Steinschlaggefahr, jetzt bremst Schneefall die Teams aus. Die Teams müssen sich in den Basislagern zu Füßen des K2 (8611 Meter) und des Broad Peak (8051 Meter) in Geduld üben.

Von beiden Achttausendern wurden in diesem Sommer noch keine Gipfelerfolge vermeldet. Möglicherweise öffnet sich am Wochenende ein kurzes Schönwetterfenster, das Gipfelvorstöße möglich macht.

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Alexander Huber, Dani Arnold und Simon Gietl: Neue Route am 6000er Jirishanca in Peru

Dani Arnold, Alexander Huber und Simon Gietl (v.l.n.r.)
Dani Arnold, Alexander Huber und Simon Gietl (v.l.n.r.)

Während die Bergsteiger-Szene zuletzt ihre Augen vor allen Dingen auf die hohen Berge Pakistans richtete, ist drei europäischen Top-Klettern in den peruanischen Anden ein alpinistisches Glanzstück gelungen.

Der Deutsche Alexander Huber (54 Jahre alt, der jüngere der beiden „Huberbuam“), der Schweizer Dani Arnold (41) und der Südtiroler Simon Gietl (40) eröffneten am 6094 Meter hohen Jirishanca eine neue Route. Ihre Linie zieht sich 1030 Meter hoch durch die anspruchsvolle Ostwand und endet am Ostgipfel auf 6028 Metern.

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Denis Urubko und Maria Cardell vermelden: Neue Route am Nanga Parbat

Diamirflanke des Nanga Parbat
Die Diamirflanke des Nanga Parbat

„Am 10. Juli um 11.30 Uhr Ortszeit, standen wir auf dem Gipfel des Nanga Parbat, nachdem wir ihn über eine neue Route im Alpinstil bestiegen hatten“, schrieb Denis Urubko gestern an das russische Bergsteiger-Portal „mountain.ru“. „Maria und ich sind glücklich.“

Urubko und seine spanische Frau Maria „Pipi“ Cardell waren bereits Anfang Juni nach Pakistan gereist, um sich in aller Ruhe für ihr Projekt am 8125 Meter hohen Nanga Parbat zu akklimatisieren. Ihr Ziel: eine neue Route durch die Diamir-Wand, die Westflanke des neunthöchsten Bergs der Erde. Im Alpinstil, also ohne Flaschensauerstoff ohne Fixseile, ohne feste Hochlager und ohne Hochträger.

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Trocken, trockener, Karakorum

Broad Peak im Sommer 2004
So sah der Broad Peak im Sommer 2004 aus

„Vor zwei Tagen wurde Ismail Akbarov aus Aserbaidschan oberhalb des Basislagers von einem Stein getroffen. Es war sein erster Anstieg und gleichzeitig das Ende seiner Expedition. Der Aufprall verletzte sein Schienbein, sodass er mit dem Hubschrauber nach Skardu geflogen werden musste“, schrieb der Pole Lukasz Supergan, der sich in diesem Sommer am 8051 Meter hohen Broad Peak im Karakorum in Pakistan versucht, gestern auf Instagram. Er selbst habe sich darauf verlegt, nicht erst am Morgen, sondern bereits mitten in der Nacht zu starten, um nicht Steine loszutreten und hinter ihm Aufsteigende zu gefährden.

Nicht nur vom Broad Peak, sondern auch vom benachbarten K2 und den anderen Achttausendern Pakistans, dem Gasherbrum I, dem Gasherbrum II und dem Nanga Parbat, werden derzeit außergewöhnlich trockene Verhältnisse am Berg gemeldet, einhergehend mit erhöhter Steinschlaggefahr. Die sonst üblichen Niederschläge blieben bisher weitgehend aus. Immerhin wird für die kommenden Tage im Karakorum leichter Schneefall erwartet.

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