Immer noch keine Quarantäne-Regeln für Bergsteiger-Herbstsaison in Nepal

Bergsteiger am 7000er Putha Hiunchuli in Nepal

Mingma Gyalje Sherpa hat die Nase voll. Er will nicht länger darauf warten, dass die Regierung in Kathmandu endlich in die Gänge kommt. Der Chef des nepalesischen Veranstalters Imagine Nepal sagte die für diesen Herbst geplanten Expeditionen zu den Achttausendern Manaslu und Dhaulagiri ab. „Die Regierung Nepals hat den Lockdown nach drei Monaten ohne eine angemessene Planung beendet und damit dafür gesorgt, dass die Zahl der Corona-Fälle in Nepal rasant angestiegen ist“, begründete Mingma seine Entscheidung. „Der internationale Flughafen wird vom 17. August 2020 an geöffnet, aber es wurden bis jetzt noch keine Richtlinien vorbereitet. Uns ist immer noch nicht klar, ob eine 14-tägige Quarantäne verpflichtend ist oder nicht.“

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Familie Smith und ihr exklusives Everest-Abenteuer

Familie Smith im Everest-Basislager

Als sie das Basislager des Mount Everest erreichten, gönnten sich Julie und Chris Smith einen Schluck schottischen Whisky. Außer dem Ehepaar aus Schottland, ihren beiden Kindern –  der neunjährigen Tochter Erihn und dem vierjährigen Sohn Jacob – und den nepalesischen Begleitern Kevin Sherpa und Dhanku Rai war niemand sonst an dieser Stelle auf fast 5400 Metern, dem Ziel einer der populärsten Trekkingrouten der Welt.

Die Corona-Pandemie hatte die Wanderung der schottischen Familie Smith zu einem exklusiven Abenteuer gemacht. Drei Monate lang hatten Julie, Chris und ihre Kinder in Lukla festgesessen, ehe der Lockdown in Nepal etwas gelockert wurde und Kevin Sherpa die nötigen Papiere organisieren konnte, damit die Familie ihr Trekking fortsetzen konnte.

Everest-Trekking nach drei Monaten Lockdown

Jacob (l.) und Erihn bestaunen den Khumbu-Gletscher

Vor gut einem Jahr, Ende Juli 2019, war die Familie aus Aberdeen zu ihrer persönlichen Traumreise aufgebrochen, die sie über Ost- und Südosteuropa, den Nahen Osten und Indien schließlich nach Nepal geführt hatte. In ihrem Facebook-Blog „Clan Wander“ berichten die Smiths seitdem über ihre Abenteuer.

Als sie Mitte März gerade ihre Trekkingtour Richtung Everest-Basislager begonnen hatten, schlug die Pandemie zu. Die Regierung Nepals verhängte den Lockdown. Die Smiths wanderten noch bis Lukla weiter, dort war dann zunächst einmal Endstation.

Mittlerweile befinden sich die 46 Jahre alte Julie, ihr 41 Jahre alter Ehemann Chris und die beiden Kinder auf dem Rückweg vom Everest-Basislager durch das Khumbu-Gebiet. Sie streuten auch noch einen Abstecher ins Gokyo-Tal ein. Ich habe das Ehepaar aus Schottland per Mail erreicht.

Julie und Chris, als der Lockdown verkündet wurde, haben die meisten ausländischen Touristen versucht, so schnell wie möglich nach Kathmandu zurückzukehren, um in die Heimat zurückzufliegen. Warum habt ihr es nicht so gemacht?

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Nepal gibt offiziellen Startschuss für Bergsteiger-Saison im Herbst

Nepalesische Südseite des Everest
Nepalesische Südseite des Mount Everest

„Die Berge sind für die diesjährige Herbstsaison geöffnet“, sagte Mira Acharya, Direktorin der Tourismusabteilung in der nepalesischen Regierung. Von diesem Donnerstag an würden wieder Permits für 414 Berge Nepals ausgestellt, darunter auch für den Mount Everest, 75 Berge bleiben gesperrt.

Am 13. März hatte die Regierung verkündet, dass sie wegen der Corona-Pandemie vorerst keine Besteigungsgenehmigungen mehr erteilen werde. Die Frühjahrssaison war in Nepal komplett ausgefallen, auch auf der Südseite des Everest. Auf der Nordseite des Bergs hatten die chinesisch-tibetischen Behörden lediglich Permits für eine einzige chinesische Expedition ausgestellt, die Ende Mai auf den höchsten Gipfel der Erde gelangt war.

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Immer noch Fragezeichen hinter Bergsteiger-Saison in Nepal

Sonnenaufgang über Mount Everest und Lhotse (r.)

Es wirkte wie der Versuch eines Befreiungsschlags. In der vergangenen Woche verkündete die Regierung in Kathmandu, dass vom 17. August an wieder Flüge nach Nepal und innerhalb des Landes erlaubt seien. Auch Trekkingtouren und Expeditionen seien dann wieder zugelassen – unter Sicherheitsvorkehrungen. Doch es bleiben viele Fragezeichen. Wie viele Flüge werden erlaubt und aus welchen Ländern? Das Tourismusministerium erklärte bisher recht vage, zunächst dürften Touristen kommen, deren Heimatländer nicht stark von der Pandemie betroffen seien.

Und wie geht es dann weiter? Reicht es, wenn die Touristen bei ihrer Einreise einen aktuellen negativ ausgefallenen COVID-19-Test vorlegen oder müssen sie sich Touristen am Flughafen in Kathmandu testen lassen? Bleibt es bei der aktuell geltenden 14 Tage andauernden Quarantäne? Was passiert im Falle einer Infektion in Nepal? Meine Anfrage an das Tourismusministerium blieb bisher unbeantwortet.

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Generelle Quarantäne für Bergtouristen in Nepal?

Manaslu

2020 droht für die Expeditions- und Trekkingveranstalter in Nepal ein schwarzes Jahr zu werden. Erst brach ihnen wegen des Corona-Lockdowns die komplette Frühjahrssaison weg, jetzt droht dasselbe für den Herbst. Noch vor wenigen Tagen hatten erste Veranstalter wie Imagine Nepal Achttausender-Expeditionen für Anfang September ausgeschrieben. So wollte das Unternehmen von Mingma Gyalje Sherpa Bergsteiger auf die Gipfel des Manaslu und des Dhaulagiri führen. „Wir gingen davon aus, die Expeditionen durchziehen zu können, die Buchungslage war ganz gut“, antwortet Mingma auf meine Anfrage, ob es ausreichend Interessenten für die Expeditionen gebe.

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Khumbu-Politiker Nim Dorje Sherpa ist tot

Nim Dorje Sherpa

Einer der populärsten Politiker der Region um den Mount Everest ist tot. Nim Dorje Sherpa, Chef der „Khumbu Pasanglhamu“ Kommunal-Verwaltung starb im Alter von nur 39 Jahren in seinem Heimatdorf Lukla an Darmkrebs. Nim Dorje hatte zehn Monate lang gegen die Krankheit gekämpft, am Ende vergebens. Er hinterlässt eine Ehefrau und drei Söhne.

„Sein Tod ist ein unwiederbringlicher Verlust nicht nur für die Sherpa-Gemeinschaft, sondern auch für den gesamten Solukhumbu-Distrikt“, sagte Ang Dorje Sherpa, Vorsitzender des Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC) der Zeitung „The Himalayan Times“. Das SPCC kümmert sich um den Umweltschutz im Everest-Nationalpark. Nim Dorje habe immer nach Frieden und Entwicklung gestrebt und an Teamarbeit geglaubt, fügte Ang Dorje hinzu.

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Coronavirus-Krise: Vorerst keine Permits mehr für Expeditionen zu Everest und Co. in Nepal

Nepalesische Südseite des Everest
Nepalesische Südseite des Mount Everest

Die Frühjahrs-Klettersaison im Himalaya ist vorbei, ehe sie begonnen hat. Nachdem die chinesisch-tibetischen Behörden verkündet hatten, dass sie in diesem Frühjahr keine Permits für die tibetische Nordseite des Mount Everest und andere Berge an ausländische Expeditionsteams vergeben, zog jetzt auch die nepalesische Regierung die Reißleine. Wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus würden vom 14. März bis 30. April keine Permits für Expeditionen zum Everest und den anderen hohen Bergen Nepals ausgestellt, ließ die Regierung in Kathmandu wissen. Die bereits erteilten Besteigungsgenehmigungen seien ungültig, hieß es. Die Regelung gilt dem Vernehmen nach auch für Trekkingreisen.

Selbst wenn der Erlass Anfang Mai zurückgenommen würde, wäre die verbleibende Zeit für Expeditionen zu kurz. Ende Mai endet die Saison wegen der einsetzenden Monsunzeit.

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Dann lasse ich mich halt rausfliegen

Hubschrauber hebt vom Flugplatz Syangboche oberhalb von Namche Bazaar ab

In der anhaltenden Diskussion um den groß angelegten Versicherungsbetrug durch vermeintliche Hubschrauber-„Rettungsflüge“ in Nepal kommt meiner Meinung nach ein Aspekt zu kurz: So verwerflich die Machenschaften der in den Skandal verwickelten Trekkingagenturen, Guides und Krankenhäuser auch sind und bestraft werden müssen, so spielt doch auch die Einstellung vieler Trekkingtouristen und Bergsteiger eine Rolle, die sich per Helikopter ausfliegen lassen. Die Frage muss erlaubt sein: Wie bereitwillig ist eigentlich der eine oder andere vermeintliche Patient an Bord gegangen?

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Weiter Wirbel um Schummel-Rettungsflüge in Nepal

Rettungshubschrauber am Everest-Basislager

Der Skandal um angeblich getürkte Rettungsflüge in Nepal schlägt weiter Wellen. Ein Ultimatum des irischen Unternehmens Traveller Assist, das mehrere internationale Reiseversicherungsunter-nehmen vertritt, sorgte für helle Aufregung bei der Regierung in Kathmandu. In einem offenen Brief hatte Traveller Assist angekündigt, dass die von ihnen vertretenen Versicherungen vom 15. Februar an keine Policen mehr für Nepal-Reisen ausstellen würden, falls die Regierung nicht unverzüglich rechtliche Schritte gegen die in den Skandal verwickelten elf Firmen aus der Trekkingbranche und vier Krankenhäuser einleite. Nach einer Krisensitzung der Regierung verwahrte sich Tourismusminister Rabindra Adhikari. „Wir tun alles, um den Versicherungsbetrug niederzuschlagen“, sagte Adhikari der Zeitung „Nepali Times“ und verwies darauf, dass im vergangenen Jahr neue Regeln verfügt und eine Kommission eingesetzt worden seien, um dem illegalen Treiben ein Ende zu setzen. „Danach ist die Zahl der Hubschrauber-Rettungseinsätze gesunken, vor allem der unnötigen. Wir sind deshalb besorgt über die fortdauernden undichten Stellen gegenüber der internationalen Presse und den drohenden Ton dieses Briefs.“

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