Vollbetreutes Winterbergsteigen am K2

Grace Tseng und ihre nepalesischen Begleiter
Grace Tseng (2.v.r) und ihre nepalesischen Begleiter, rechts Nima Gyalzen Sherpa

Nima Gyalzen Sherpa, Chhiring Sherpa, Dawa Sherpa, Furi Sherpa, Ngima Tendi Sherpa, Ningma Dorje Tamang, Muhammad Sharif Rasool. Ich nenne hier schon mal vorsorglich die sechs nepalesischen und den pakistanischen Bergsteiger, die aktuell auf dem Weg zum K2 sind (heute erreichten sie den Lagerplatz Goro II auf dem Baltoro-Gletscher auf 4200 Metern). Denn allzu oft werden hinterher diejenigen verschwiegen, die Erfolge an den Achttausendern durch ihre harte Arbeit erst möglich gemacht haben.

Das siebenköpfige Team des nepalesischen Veranstalters Dolma Outdoor Expedition will in diesem Winter die Taiwanesin Tseng Ko-erh, auch „Grace“ Tseng genannt, auf den Gipfel des zweithöchsten Bergs der Erde führen. Eigentlich hatte auch Tashi Sherpa im Team sein sollen. Doch er erhielt wegen Problemen mit seinem Pass kein Einreisevisum nach Pakistan und wurde durch Rasool ersetzt, wie mir Dolma Outdoor Expedition mitteilt.

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Winterexpeditionen: Schwierige Verhältnisse am Mount Everest, Nanga Parbat und Manaslu

Jost Kobusch an der Pyramide, der italienischen Forschungsstation nahe Lobuche im Everest-Tal
Jost Kobusch an der „Pyramide“, der italienischen Forschungsstation nahe Lobuche im Everest-Tal (im Hintergrund der Pumori)

Blankeis oder tiefer Schnee – so präsentieren sich derzeit die Achttausender, an denen sich Bergsteiger in diesem Winter versuchen. „Im Vergleich zum letzten Mal sind die Verhältnisse deutlich eisiger“, sagt mir Jost Kobusch.

Vor gut einer Woche war er am Mount Everest in Richtung der Westschulter aufgestiegen, auf jener Route, auf der er bei seinem ersten Winterversuch vor zwei Jahren bis auf knapp 7400 Meter gelangt war. Wie damals ist Jost auch diesem Jahr solo und ohne Flaschensauerstoff unterwegs. „Es gab nicht so viel Schneefall wie beim letzten Mal. Und der wenige Schnee blieb auf dem Eis natürlich nicht liegen, sondern wurde gleich weggeblasen.“

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Mount Everest, Manaslu, Nanga Parbat: Schnee bremst Winterexpeditionen

Jost Kobusch im Anstieg zum Everest-Westgrat

Es wird wohl ein Basislager-Wochenende. Ob am Mount Everest und Manaslu in Nepal oder am Nanga Parbat in Pakistan– an allen Achttausendern, an denen sich bereits Bergsteiger aufhalten, um diese Berge in diesem Winter zu besteigen, erwarten die Meteorologen für dieses Wochenende Schneefälle.

Jost Kobusch erholt sich – laut seinem GPS-Tracker – im Dorf Lobuche auf knapp 5000 Metern von seinem Aufstieg der vergangenen Tage Richtung Everest-Westschulter. Die maximale Höhe, die sein Tracker anzeigte, war am gestrigen Donnerstag 6464 Meter, bevor er wieder über den Lho La, einen 6000 Meter hohen Pass zwischen Nepal und Tibet, ins Khumbu-Gletscher-Tal abstieg.

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David Göttler am Nanga Parbat: „Wahrscheinlich über die Schell-Route“

David Göttler (l.) und Hervé Barmasse (r.)
David Göttler (l.) und Hervé Barmasse (r.)

Der „nackte Berg“ – das heißt Nanga Parbat übersetzt – ist noch nackt, was Winterbesteigungen über die nach Südosten ausgerichtete Rupalflanke betrifft, die höchste Bergwand der Welt. Die einzigen beiden Winter-Gipfelerfolge bisher an dem 8125 Meter hohen Berg in Pakistan gelangen über die Nordwestseite, die Diamirflanke: die Wintererstbesteigung 2016 durch den Spanier Alex Txikon, den Italiener Simone Moro und den Pakistaner Muhammad Ali „Sadpara“ (die Südtirolerin Tamara Lunger kehrte 70 Meter unter dem Gipfel um) und die zweite Besteigung in der kalten Jahreszeit durch die Französin Elisabeth Revol und den Polen Tomek Mackiewicz (der beim Abstieg starb).  

In diesem Winter wollen der deutsche Topbergsteiger David Göttler (43 Jahre alt) und der Italiener Hervé Barmasse (44) den Nanga Parbat über die Rupalseite besteigen – in sauberem Stil, also ohne Fixseile und Flaschensauerstoff. Der US-Amerikaner Mike Arnold (34), der die beiden nach Pakistan begleitete, wird „wie geplant bald wieder Richtung Heimat zurückreisen“, wie mir David aus dem Basislager auf 3500 Meter Höhe schreibt. „Nur Hervé und ich werden den Berg probieren.“

2017 gemeinsam in Tibet

David war schon einmal im Winter auf dieser Seite des Nanga Parbat unterwegs: 2014 gelangte er auf der sogenannten „Schell-Route“ (benannt nach dem Österreicher Hanns Schell, der 1976 dort aufstieg) bis zum Mazeno-Grat auf 7200 Metern, ehe er wegen schlechten Wetters umkehrte. Im Frühjahr 2017 kletterten Göttler und Barmasse in Tibet gemeinsam durch die Südwand des Achttausenders Shishapangma – bis fünf Meter unterhalb des Gipfels.

David, wie fühlt es sich für dich an, wieder am Nanga Parbat zu sein – acht Jahre nach deinem ersten Winterversuch?

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Schneesturm am Manaslu

Viel Neuschnee am Manaslu

Da hilft nur schaufeln, schaufeln und noch einmal schaufeln. Die Winterbergsteiger im Basislager am Achttausender Manaslu haben alle Hände voll zu tun, um der Neuschnee-Massen Herr zu werden. „Wir stecken in einem großen Schneesturm, es schneit seit mehr als 24 Stunden ununterbrochen, die Druckwellen der großen Lawinen erreichen beinahe das Basislager“, twitterte heute der Spanier Alex Txikon. „Die Zelte halten sehr gut, obwohl wir mehr als anderthalb Meter Neuschnee haben.“

Die bisherigen Arbeiten an der Route seien jedoch zunichte gemacht worden, schreibt der 40-Jährige. „Wir müssen jetzt wieder bei Null anfangen, die Route spuren und mit Bambusstangen markieren.“

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Winterexpedition am Nanga Parbat: Alles muss passen

Nanga-Parbat-Basislager (im Hintergrund die Rupalwand)

Das Basislager zu Füßen des Nanga Parbat steht. Und wenn der Deutsche David Göttler, der Italiener Hervé Barmasse und der US-Amerikaner Mike Arnold aus ihren Zelten blicken, sehen sie auf die Rupalwand des Achttausenders Nanga Parbat – „eine fast 4500 Meter hohe Wand aus Schnee, Eis und Fels“, wie Hervé in einem Interview der italienischen Sportzeitung „La Gazetta dello Sport“ sagte. „Es ist die höchste Wand der Welt, und noch nie ist es jemandem gelungen, sie in der kältesten Jahreszeit zu überwinden.“ Zum Vergleich: Die Rupalwand ist rund 1000 Meter höher als die Nordwand des Mount Everest und zweieinhalbmal so hoch wie die Eiger-Nordwand.

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Achttausender-Winterexpeditionen in den Startlöchern

Jost Kobusch vor seinem Zelt im Everest-Basislager
„Ich schwöre, das ist das Base Camp. Das ganze Base Camp und nichts als das Base Camp!“, schreibt Jost Kobusch

Weihnachten im Schnee – das gilt auf jeden Fall für die meisten Bergsteiger, die sich in diesem Winter Projekte an Achttausendern vorgenommen haben. Jost Kobusch traf am Montag im Everest-Basislager ein. Nach seinem Versuch im vorletzten Winter geht der 29 Jahre alte Deutsche zum zweiten Mal sein Projekt an, im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff über den Lho La, einen 6000 Meter hohen Pass zwischen Nepal und Tibet, den Westgrat und das in der Nordwand gelegene Hornbein-Couloir Richtung Everest-Gipfel aufzusteigen. Bei seinem ersten Solo-Anlauf auf dieser Route hatte Jost im Februar 2020 eine Höhe von 7366 Metern erreicht. Diesmal hat er sich als Ziel die 8000-Meter-Marke gesetzt.

Zur Akklimatisierung war er im Westen Nepals unterwegs. Dort gelang ihm am 30. November mit seinem deutschen Landsmann Nicolas Scheidtweiler die Erstbesteigung des 6465 Meter hohen Purbung.

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Wintersaison am Manaslu endet ohne Gipfelerfolg

Manaslu (l.) und Pinnacle East (r.)

Der Achttausender Manaslu im Westen Nepals bleibt eine kaum einnehmbare Winterfestung. Mit den Spaniern Alex Txikon und Inaki Alvarez und ihrem Sherpa-Team warfen am Wochenende auch die letzten Bergsteiger am achthöchsten Berg der Erde das Handtuch.

„Wir waren sehr nah dran, aber am Ende war es nicht möglich“, sagte Alex Txikon. „Die Wettervorhersagen zeigen für mindestens 10 Tage keine Besserung und danach wissen wir nicht, wie es weitergeht. Es ist also sehr riskant, die Genehmigung zu verlängern.“ Das Permit der nepalesischen Regierung galt nur bis zum 28. Februar, dem Ende des meteorologischen Winters. Zweimal waren Txikon und Co. bis auf eine Höhe von rund 7000 Metern vorgedrungen, ehe schlechtes Wetter und große Schneemengen sie zur Umkehr gezwungen hatten.

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Auch der zweite Manaslu-Gipfelversuch gescheitert

Manaslu-Basislager
Basislager am Manaslu

Wieder nichts. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen endete für das Team um den Spanier Alex Txikon am Achttausender Manaslu im Westen Nepals ein Gipfelversuch auf einer Höhe von etwa 7000 Metern. Wie schon am vergangenen Sonntag machte offenbar auch heute das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Txikon, sein spanischer Landsmann Inaki Alvarez und die Sherpas Chhepal, Gelum and Namja machten kehrt und stiegen ins Basislager zurück. „Die Vernunft hat uns dazu bewogen, auf 7050 Metern umzudrehen, als wir die Rampe in Richtung Lager 4 vor uns hatten“, sagt Alex. „Die Sicherheit des Teams steht über allem, und wenn wir bei diesem Wind weitergegangen wären, hätten wir es sicher nicht geschafft.“

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Zweiter Gipfelversuch am Manaslu – ohne Simone Moro

Alex Txikons geplante Route am Manaslu

Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Für Samstag werden am 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals wieder starke Höhenwinde erwartet. Nichtsdestotrotz brachen die Spanier Alex Txikon und Inaki Alvarez, der Italiener Simone Moro und die drei Sherpas Chhepal, Gelum und Namja gestern zu einem weiteren Gipfelversuch auf. Moro drehte jedoch in Lager 1 auf gut 5700 Metern wieder um, nachdem er mit dem österreichischen Meteorologen Karl Gabl gesprochen hatte.

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Manaslu-Gipfelversuch endet auf rund 7000 Metern

Alex Txikon im Aufstieg am Manaslu
Alex Txikon im Aufstieg am Manaslu

Die gute Nachricht zuerst: Alle Bergsteiger am Achttausender Manaslu im Westen Nepals sind von ihrem Gipfelversuch wohlbehalten ins Basislager zurückgekehrt. Die weniger gute Nachricht: Die harte Arbeit, die das Team um Alex Txikon in den vergangenen Tagen geleistet hat, war letztlich vergebens. Laut Txikon war am Sonntag, dem ursprünglich geplanten Gipfeltag, auf über 7000 Metern Endstation. „Der Wind und der Schnee haben uns zur Umkehr gezwungen“, ließ der 39 Jahre alte Spanier gestern nach der Rückkehr ins Basislager wissen.

Durch teilweise hüfthohen Schnee hatten sich die Bergsteiger nach oben gewühlt. „Wir haben uns sehr angestrengt, aber es hat sich gelohnt“, legte Alex heute nach. „Wir haben unter Kälte, Hunger und Angst gelitten. Jetzt, im Basislager, realisieren wir erst richtig, was wir geschafft haben. Uns hat nur ein Tag gefehlt. Jetzt freuen wir uns auf eine weitere gute Chance. Los, los, looos!“

In dieser Woche werden jedoch am achthöchsten Berg der Erde zunächst weitere Schneefälle erwartet. Bei einem neuerlichen Gipfelversuch müssten sich die Bergsteiger wahrscheinlich wieder durch tiefen Schnee kämpfen, Lawinengefahr inklusive.

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Gipfelversuch am Manaslu läuft

Manaslu (l.) und Pinnacle East (im Frühjahr 2007)

Ideal sind die Verhältnisse am Manaslu nicht, aber wann sind sie es schon einmal im Winter? In den vergangenen Tagen hat es am achthöchsten Berg der Erde geschneit. Und so müssen sich die beiden Spanier Alex Txikon und Inaki Alvarez, der Italiener Simone Moro sowie vier Sherpas, die die Europäer unterstützen, durch teilweise tiefen Neuschnee nach oben arbeiten.

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Winterexpeditionen: Vor Gipfelvorstoß am K2 – Nepalesen geben am Manaslu auf

K2
Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum (2004)

Es riecht nach weiteren Winter-Gipfelerfolgen am K2. Nachdem zehn Nepalesen am 16. Januar die erste Winterbesteigung des zweithöchsten Bergs der Erde gelungen war, erreichten heute mindestens rund ein Dutzend Bergsteiger Lager 3 auf 7300 Metern. Von dort aus wollten sie am Freitag Richtung Gipfel aufbrechen. Nach wie vor erwarten die Meteorologen für morgen wenig Wind.

Unter den Gipfelaspiranten in Lager 3 sind der Chilene Juan Pablo Mohr und die Südtirolerin Tamara Lunger, die ohne Flaschensauerstoff aufsteigen wollen. Auch der Isländer John Snorri Sigurjonsson und das pakistanische Vater-Sohn-Duo Muhammad und Sajid Ali Sadpara wollen am Freitag Richtung Gipfel vorstoßen – mit Flaschensauerstoff.

Pasang Norbu Sherpa
Pasang Norbu Sherpa vor dem Aufbruch

Letzteres gilt wahrscheinlich auch für Pasang Norbu Sherpa, der erst heute Morgen vom Basislager aus aufbrach und in einem Zug bis Lager 3 aufstieg. Sein Ziel: bis zum Gipfel innerhalb von 24 Stunden. „Es handelt sich nicht um einen Wettkampf, es ist einfach ein Versuch“, ließ Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des nepalesischen Anbieters Seven Summit Treks, aus dem Basislager wissen.   

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Manaslu im Winter: Wer kommt dazu?

Der 8163 Meter hohe Manaslu im Westen Nepals (2007)

Die Winter-Karten am Manaslu werden neu gemischt. Nachdem eine riesige unüberwindbare Gletscherspalte auf rund 6200 Meter Höhe die Bergsteiger der beiden Winterexpeditionen gestoppt hatte, verkündete der Nepalese Vinayak Jay Malla eine Planänderung. Eigentlich hatten der 32-Jährige und sein 29 Jahre alter Landsmann Tenji Sherpa den achthöchsten Berg der Erde als Duo im Alpinstil besteigen wollen. „Obwohl wir enttäuscht sind, unsere ursprüngliche Strategie ändern zu müssen“, ließ Vinayak wissen, „haben wir beschlossen, hier im Basislager zu warten und uns mit einigen der nepalesischen Legenden zusammenzutun, die kürzlich den K2 bezwungen haben.“

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Winterexpeditionen am Manaslu und K2: Warten auf das Wetterfenster

Tenji Sherpa (l.) und Vinayak Jay Malla (r.) im Manaslu-Basislager
Tenji Sherpa (l.) und Vinayak Jay Malla (r.) im Manaslu-Basislager

„Wir fühlen uns gut und sind sehr gut akklimatisiert“, schreibt mir Tenji Sherpa, der mit seinem nepalesischen Landsmann Vinayak Jay Malla den 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals besteigen will. „Wir sind augenblicklich im Basislager, ein geplanter Ruhetag, wir warten auf das Schönwetterfenster.“ Am Wochenende sind für den achthöchsten Berg der Erde allerdings stürmische Höhenwinde vorhergesagt, die im Gipfelbereich Orkanstärke erreichen können.

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