Die deutsche Höhenbergsteigerin Anja Blacha hat den 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals bestiegen. Nach Angaben des größten nepalesischen Expeditionsanbieters, Seven Summit Treks, erreichte die 34-Jährige am Montagmorgen Ortszeit den Gipfel – ohne Flaschensauerstoff. Für Anja war es der neunte Achttausender-Gipfelerfolg – allesamt in Teams kommerzieller Veranstalter. Acht von ihnen gelangen ihr ohne Atemmaske. Lediglich bei ihren beiden Aufstiegen auf den Mount Everest – 2017 über die tibetische Nord-, 2021 über die nepalesische Südseite – nutzte sie Flaschensauerstoff.
Dritter Achttausender-Erfolg in diesem Jahr
Im vergangenen Frühjahr hatte Blacha den 8485 Meter hohen Makalu und den 8586 Meter hohen Kangchendzönga bestiegen. Keine andere deutsche Bergsteigerin hat auf mehr Achttausendern gestanden als sie. Anja könnte sich also mit Fug und Recht „erfolgreichste deutsche Höhenbergsteigerin“ nennen. Doch sie ist keine „Lautsprecherin“, sondern eher eine, bescheiden ist und ohne viel Aufhebens ihre Projekte durchzieht. „Einen Wettbewerb mit anderen deutschen Höhenbergsteigerinnen suche ich nicht“, schrieb mir Anja nach dem Erfolg am Kangchendzönga. „Erfolg kann gerade in der Bergwelt an so unterschiedlichen Faktoren bemessen werden. Somit hat ein vergleichendes ‚erfolgreichste‘ für mich keine rechte Bedeutung.“
Blacha komplettierte bereits 2017 ihre Sammlung der Seven Summits, der höchsten Berge aller Kontinente. 2019 war sie die erste deutsche Frau auf dem Gipfel des K2, des zweithöchsten Bergs der Erde. Zur Jahreswende 2019/2020 wanderte sie mit Skiern – solo und ohne Unterstützung – 1381 Kilometer weit vom Rand der Antarktis bis zum Südpol.