Wie erwartet, hat auch Kami Rita Sherpa zum zweiten Mal in dieser Frühjahrssaison den Mount Everest bestiegen. Nach Angaben seines Arbeitsgebers, des nepalesischen Expeditionsanbieters Seven Summit Treks, erreichte der 53-Jährige – mit Flaschensauerstoff – heute Morgen Ortszeit den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern und darf sich mit nun 28 Gipfelerfolgen wieder allein „Mensch mit den meisten Everest-Besteigungen“ nennen. Gestern hatte der 46 Jahre alte Pasang Dawa Sherpa den Everest zum 27. Mal bestiegen und damit zumindest für rund 24 Stunden mit Kami Rita gleichgezogen. Nach Angaben des gut informierten US-Berg-Bloggers Alan Arnette summiert sich die Anzahl der Gipfelerfolge dieser Saison inzwischen auf geschätzt 500.
Gipfel erreicht und Wetterstation gewartet
Derweil hat erstmals in diesem Frühjahr auch ein Team von der tibetischen Nordseite aus den Mount Everest bestiegen. Nach Meldungen chinesischer Staatsmedien erreichten 13 Personen den Gipfel. Darunter seien auch Wissenschaftler gewesen, die eine kurz unterhalb des höchsten Punktes gelegene Wetterstation gewartet hättet.
Die Wieder-Öffnung Tibets nach der Corona-Pandemie war für kommerzielle ausländische Veranstalter zu spät gekommen, sodass auch in diesem Jahr wieder chinesische Bergsteigerin und Bergsteiger auf der Nordseite aufstiegen.
Harilas Achttausenderjagd geht weiter
Derweil erreichte die Norwegerin Kristin Harila nach Angaben ihres Teams in der Heimat heute innerhalb von acht Stunden die Gipfel von Mount Everest und Lhotse (8516 Meter) – mit Atemmaske und begleitet von ihrem Team um den Nepalesen Tenjen Sherpa. Es war Kristins und Tenjens Achttausender Nummer fünf und sechs in diesem Frühjahr. Zuvor hatte die Norwegerin – im selben Stil – die Shishapangma (8027 Meter) und den Cho Oyu (8188 Meter) in Tibet sowie in Nepal den Makalu (8485 Meter) und in der vergangenen Woche auch den Kangchendzönga (8586 Meter) bestiegen.
Harila will in einer Neuauflage ihrer Achttausenderjagd die 14 höchsten Berge der Welt innerhalb von sechs Monaten über die jeweiligen Normalrouten besteigen. Ihren ursprünglichen Plan, dabei auf Flaschensauerstoff zu verzichten, hat sie aufgegeben. 2022 hatte die Norwegerin nach zwölf bestiegenen Achttausendern aufhören müssen, weil Tibet wegen der Corona-Pandemie noch für ausländische Bergsteigerinnen und Bergsteiger gesperrt war.