Das Drama um den ungarischen Bergsteiger Szilard Suhajda im Gipfelbereich des Mount Everest ist nicht gut ausgegangen. Heute wurde die Suche nach dem 40-Jährigen aufgegeben – „trotz der übermenschlichen Anstrengungen eines Suchteams aus nepalesischen Topbergführer“, wie das Team Suhajdas in der Heimat mitteilte.
Drei Sherpas, darunter mit Gelje Sherpa auch einer der Wintererstbesteiger des K2, seien stundenlang mehrfach zwischen dem früheren Hillary-Step auf rund 8750 Metern und dem Gipfel auf 8849 Metern hinauf- und wieder hinuntergeklettert, hätten das Gelände nach allen Seiten abgesucht, aber keine Spur von Szilard entdeckt. „In Anbetracht der Zeit, des Wetters und des Geländes bestand keine Chance mehr, den Bergsteiger lebend zu finden, sodass die Suche vor Ort abgebrochen wurde“, hieß es.
Offenbar höhenkrank geworden
Szilard Suhajda, der ohne Flaschensauerstoff und ohne Sherpa-Begleiter unterwegs war, hatte am vergangenen Mittwoch den Gipfel des Everest erreichen wollen. Das letzte GPS-Signal war etwa auf Höhe des Hillary-Steps gesendet worden. Dort hatte ihn auch eine herabsteigende Gruppe am Donnerstag liegen sehen, noch mit Lebenszeichen, aber offenbar an einem Höhenhirnödem leidend.
„Der Sherpa-Guide musste seinen stark geschwächten chinesischen Kunden beim Abstieg vom Gipfel leiten und konnte daher Szilard, der sich zudem in einigem Abstand von der Kletterroute befand und daher nicht mit dem Fixseil verbunden war, in keiner Weise helfen“, ließ Suhajdas Team wissen. „Ohne Sicherungsseil wäre eine Annäherung (an Szilard) lebensbedrohlich gewesen.“
Am Freitag setzte der italienische Hubschrauber-Rettungspilot und Bergsteiger Simone Moro das Suchteam um Gelje Sherpa in Lager 2 auf 6400 Metern ab. Sieben Stunden später erreichten sie den Südsattel und brachen nach kurzer Ruhepause noch am frühen Freitagabend Richtung Gipfel auf. Doch ihre Suchaktion blieb erfolglos. Und so starb auch die letzte Hoffnung, den Ungar noch lebend retten zu können.
Drei Achttausender bestiegen
Szilard hatte in Pakistan ohne Atemmaske 2014 den Broad Peak (8051 Meter) und 2019 als erster Ungar auch den K2 (8611 Meter) bestiegen. 2022 erreichte er – ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Begleiter – den 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse. In diesem Frühjahr hatte Suhajda als erster Bergsteiger seines Landes auch den Mount Everest ohne Atemmaske besteigen wollen. Er bezahlte das Abenteuer offenbar mit seinem Leben.
Zwölf Tote, fünf Vermisste
Am Donnerstag war auch ein kanadischer Bergsteiger am Everest gestorben. In der nun zu Ende gehenden Frühjahrssaison sind damit am höchsten Berg der Erde bereits mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Inklusive Suhajda werden fünf weitere vermisst. Es besteht so gut wie keine Hoffnung mehr, sie lebend zu finden.
So traurig
Ich habe mich im Basecamp noch von ihm verabschiedet mit den Worten: Pass auf dich auf, du bist erfahren genug, um zu wissen, wann du umdrehen musst.
Er hat sich leider nicht daran gehalten.
Wir standen 2019 mit ein paar Stunden Verzögerung fast zusammen auf dem K2.
Gibt es Neuigkeiten über den Verbleib von Luis Stitzinger am Kangchendzönga?
Ich habe gerade einen Artikel dazu geschrieben.
sooo traurig, dass sooo erfahrene Menschen plötzlich weiter wollen und keine Grenzen mehr erkennen können.
soooo traurig für die Familie und die Bergwelt!!