Gipfelerfolge an Shishapangma und Cho Oyu gemeldet

Shishapangma
Shishapangma

Nun sind auch die ersten Gipfelerfolge der Herbstsaison an den Achttausendern in Tibet perfekt. Der Expeditionsveranstalter Imagine Nepal ließ wissen, dass ein elfköpfiges Team unter Leitung von Mingma Gyalje Sherpa heute den Gipfel der Shishapangma auf 8027 Metern erreicht habe. Fünf Teammitglieder hätten ihre Achttausendersammlung vervollständigt: die Nepalesen Mingma Gyalje Sherpa und Dawa Gyalje Sherpa, die US-Amerikanerin Tracee Lee Metcalfe, der Japaner Naoki Ishikawa und der Pakistaner Sirbaz Khan.

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Reinhold Messner ist 80 – Auseinandersetzung als Lebenselixier

Reinhold Messner (2013)
Reinhold Messner

Extrovertiert, selbstbewusst, meinungsstark, manchmal polternd, häufig polarisierend. So ist Reinhold Messner. „Ich bin eine lebende Provokation“, sagte mir die Bergsteiger-Legende einmal in einem Interview. Kein Wunder, dass er sein neuestes Buch, das pünktlich zu seinem heutigen 80. Geburtstag erschien, „Gegenwind“ getauft hat.

„Widerstände zu überwinden ist uns Menschen in die Gene geschrieben“, schreibt Messner darin. „In der unberührten Natur galt und gilt es ständig, das Überleben zu sichern. Die dabei entwickelten Instinkte zwingen uns, auf Gefahren zu reagieren, unter allen Umständen, auch dort, wo Menschen – mit bösen Absichten – anderen Übles wollen. Meine Erfahrung dazu sagt mir, dass menschengemachter Widerstand zerstörerischer sein kann als natürlicher.“

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Tenjen Sherpa und Kristin Harila: 14 Achttausender in 92 Tagen

Tenjen Sherpa und Kristin Harila (r.)
Tenjen Sherpa und Kristin Harila (r.)

Der nepalesische Bergführer Tenjen Sherpa und die Norwegerin Kristin Harila haben ihre Zeitenjagd an den Achttausendern erfolgreich abgeschlossen. Die beiden erreichten heute den Gipfel des 8611 Meter hohen K2 – gemeinsam mit dem Team, das die Fixseile bis zum höchsten Punkt legte.

Damit standen Kristin und Tenjen innerhalb von drei Monaten und einem Tag auf allen 14 Achttausendern. Sie demonstrierten damit, was mit körperlicher Stärke und Entschlossenheit möglich ist, wenn man die Mittel des kommerziellen Expeditionsbergsteigens auf die Spitze treibt: Die beiden erreichten die Gipfel über die Normalrouten und wurden bei ihren Aufstiegen mit Flaschensauerstoff von starken Sherpa-Teams unterstützt. Außerdem wurden bei einigen Anstiegen Hubschrauber eingesetzt, um nicht nur Material, sondern auch Climbing Sherpas zu den Hochlagern zu transportieren. 2019 hatte der Nepalese Nirmal Purja im selben Stil alle 14 Achttausender in sechs Monaten und sechs Tagen „abgehakt“.

Was ich von dieser Art, die höchsten Berge der Welt zu besteigen, hatte ich euch bereits wissen lassen.

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Kristin Harila vervollständigt ihre Achttausender-Sammlung

Kristin Harila
Kristin Harila

„Gerade einmal eine Woche nach der Besteigung der Shishapangma – eines Berg, den Kristin noch nie zuvor bestiegen hat – erreichte Harila den Gipfel des Cho Oyu und beendete damit ihre Reise in Tibet“, meldet heute das Team der Norwegerin Kristin Harila. „Nachdem sie im letzten Jahr die Gipfel von 12 Bergen [über 8000 Metern] erreicht hat, ist es für Harila und ihr Team eine Erleichterung, dass die beiden Berge, die sie im Jahr 2022 nicht besteigen konnte, nun endlich geschafft sind.“ Der nepalesische Expeditionsanbieter Climbalaya bestätigte den Gipfelerfolg der Norwegerin und ließ wissen, dass Harila dabei von den nepalesischen Guides Ngima Rita Sherpa and Tenjin Sherpa begleitet wurde.

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Eberhard Jurgalski: „Leistungen der Bergsteiger-Legenden nicht geschmälert“

Der deutsche Chronist des Bergsteigens, Eberhard Jurgalski

„Eigentlich hatte ich gedacht, dass mit unserer Liste nach zehn Jahren Recherche die Hauptarbeit abgeschlossen ist“, sagt mir Eberhard Jurgalski. „Doch das war ein Trugschluss.“ Die von einem Team um den deutschen Chronisten veröffentlichte Liste, nach der – wie berichtet – zweifelsfrei nur drei Bergsteiger auf den höchsten Punkten aller 14 Achttausender gestanden haben, sorgt nach wie vor für heftige Debatten in der Szene.

„Ich lasse mir von keinem sagen, dass so eine Besteigung nicht gilt“, schimpfte etwa Reinhold Messner in einem Interview der Schweizer Zeitung „Tages-Anzeiger“. Nach den Recherchen von Jurgalski und Co. hatten Messner und sein Südtiroler Teamgefährte Hans Kammerlander 1985 an der Annapurna an einer Stelle des Gipfelgrats umgedreht, die fünf Meter niedriger und 65 Meter vom höchsten Punkt entfernt lag. In der neuen Liste wird Messner, weltweit als erster Mensch auf allen Achttausendern gefeiert, daher mit „nur“ 13 Achttausendern geführt. Auch wenn er und Kammerlander an der Annapurna eine neue Route durch die Nordwestwand eröffnet hatten.

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Die Achttausender-Schrumpfliste

Manaslu
Der 8163 Meter hohe Manaslu im Westen Nepals (2007)

Eberhard Jurgalski polarisiert. Die einen beschimpfen ihn als Sesselabenteurer und Nestbeschmutzer. Die anderen würdigen den 69 Jahre alten Deutschen als sorgfältigen Chronisten des Bergsteigens an den höchsten Bergen der Welt, der einfach nur gewissenhaft arbeite. Vor einer Woche sorgte Eberhard für ein mittleres Erdbeben in der Höhenbergsteiger-Szene. Zehn Jahre lang hatten Jurgalski und eine Handvoll anderer Chronisten Gipfelfotos der bislang 52 Bergsteigerinnen und Bergsteiger überprüft, die für sich beanspruchten, alle 14 Achttausender bestiegen zu haben. Hatten sie, so die Frage der Chronisten wirklich den jeweils höchsten Punkt erreicht oder „nur“ eine etwas niedrigere Stelle – egal ob bewusst oder versehentlich?

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Dhaulagiri erneut „zickig“ gegenüber Carlos Soria

Carlos Soria (l.) und Sito Carcavilla (r.)

Wohl kaum einem anderen Bergsteiger an den Achttausendern in Nepal drücken in diesem Frühjahr so viele Menschen die Daumen wie dem spanischen Senior Carlos Soria. Und ebenso viele dürften heute erneut ein bisschen enttäuscht sein: „Nachdem sie die Wettervorhersagen gesehen hatten, beschlossen Carlos Soria und Sito Carcavilla, ins Basislager abzusteigen und auf eine günstigere Gelegenheit zu warten“, ließ Carlos‘ Team via Twitter wissen. Für die nächsten Tage wird am Dhaulagiri im Westen Nepals Schneefall erwartet.

Der inzwischen 83 Jahre alte Bergsteiger, sein spanischer Teamgefährte Sito Carcavilla und ihr sechsköpfiges Sherpa-Team waren bis Lager 3 auf rund 7400 Metern aufgestiegen. Eine Etappe fehlte noch bis zum Gipfel auf 8167 Metern.

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Vollbetreutes Winterbergsteigen am K2

Grace Tseng und ihre nepalesischen Begleiter
Grace Tseng (2.v.r) und ihre nepalesischen Begleiter, rechts Nima Gyalzen Sherpa

Nima Gyalzen Sherpa, Chhiring Sherpa, Dawa Sherpa, Furi Sherpa, Ngima Tendi Sherpa, Ningma Dorje Tamang, Muhammad Sharif Rasool. Ich nenne hier schon mal vorsorglich die sechs nepalesischen und den pakistanischen Bergsteiger, die aktuell auf dem Weg zum K2 sind (heute erreichten sie den Lagerplatz Goro II auf dem Baltoro-Gletscher auf 4200 Metern). Denn allzu oft werden hinterher diejenigen verschwiegen, die Erfolge an den Achttausendern durch ihre harte Arbeit erst möglich gemacht haben.

Das siebenköpfige Team des nepalesischen Veranstalters Dolma Outdoor Expedition will in diesem Winter die Taiwanesin Tseng Ko-erh, auch „Grace“ Tseng genannt, auf den Gipfel des zweithöchsten Bergs der Erde führen. Eigentlich hatte auch Tashi Sherpa im Team sein sollen. Doch er erhielt wegen Problemen mit seinem Pass kein Einreisevisum nach Pakistan und wurde durch Rasool ersetzt, wie mir Dolma Outdoor Expedition mitteilt.

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Glückwunsch, Ralf Dujmovits, zum 60. Geburtstag!

Ralf Dujmovits

Wenn ein Extrembergsteiger seinen 60. Geburtstag feiert, ist das entgegen der Wahrscheinlichkeit. Viele, die auf schmalem Grat in den Bergen unterwegs sind, erleben diesen Tag leider nicht mehr. Weil eben doch jeder kleine Fehler tödlich enden kann. Oder die Natur zuschlägt, ob in Form eines Wettersturzes, einer Lawine oder von Steinschlag. Selbst bei aller Vorsicht bleibt eben immer noch ein Rest-Risiko, das manchmal auch nicht kalkulierbar ist.

Ralf Dujmovits hat heute die sechs Jahrzehnte voll gemacht – nach über 50 Expeditionen im Himalaya und Karakoram in den vergangenen 36 Jahren. Irgendetwas muss er also richtig gemacht haben. Vielleicht liegt das Geheimnis darin, dass er klare Prioritäten setzt. „Meine Gesundheit ist für mich das allerhöchste Gut“, sagte mir Ralf einmal. „Ich kenne mich sehr gut. Ich weiß auch, dass ich umdrehen kann. Das habe ich oft bewiesen.“

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Gesehen: „14 Gipfel“

„Unterhaltsam“ – so fasste meine Frau die Netflix-Dokumentation über Nirmal Purjas „Project Possible“ zusammen, als die 101 Minuten vorüber waren. Und ich fand, sie lag damit richtig. Die Filmsequenzen von den 14 höchsten Bergen der Welt, die der Nepalese 2019 innerhalb von nur sechs Monaten und sechs Tagen bestieg, sind teilweise wirklich atemberaubend. Und auch die Geschichte, die erzählt wird, hat ja durchaus ein großes Unterhaltungspotential: Allen meteorologischen, finanziellen, politischen und sonstigen Widerständen zum Trotz zieht der ehemalige Soldat des britischen Gurkha-Regiments sein Ding durch und schließt am Ende das zu Beginn vollkommen verrückt klingende Projekt erfolgreich ab.

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Tragödie um Kim Hong-bin am Broad Peak

Kim Hong-bin am Broad Peak (Ende Juni)

Der Grat zwischen Triumph und Tragödie kann an den Achttausendern sehr schmal sein. Zunächst ging die Schlagzeile um die Welt, dass der Südkoreaner Kim Hong-bin den 8051 Meter hohen Broad Peak im Karakorum bestiegen und damit als erster behinderter Bergsteiger der Welt auf allen 14 Achttausendern gestanden habe – mit Flaschensauerstoff. Sogar der südkoreanische Präsident Moon Jae-in gratulierte Kim via Twitterzur Komplettierung der Achttausender-Sammlung: „Du hast den Menschen, die des Coronavirus müde sind, mehr Stolz und Hoffnung gegeben.“

Wenige Stunden später kam die Nachricht, dass der 56-Jährige vermisst werde. Russische Bergsteiger, die ebenfalls am Berg waren, berichteten schließlich, Kim sei beim Abstieg weit oben am Berg in eine 15 Meter tiefe Spalte gefallen und dabei ums Leben gekommen. In anderen Meldungen in den sozialen Netzwerken hatte es zuvor geheißen, Hong-bin sei auf die chinesische Seite des Broad Peaks abgestürzt.

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Gerlinde Kaltenbrunner wird 50: „Ich würde es wieder so machen“

Gerlinde Kaltenbrunner
Gerlinde Kaltenbrunner

„Mit der Corona-Pandemie bin ich bisher ganz gut klargekommen“, erzählt mir Gerlinde Kaltenbrunner. „Ich habe das große Glück, dass wir auf dem Land leben. Direkt hinter dem Haus fängt der Wald an. Ich habe mich immer bemüht, viel an der frischen Luft zu sein und das Immunsystem zu stärken.“ Die Österreicherin war 2011 mit ihrem Erfolg auf der chinesischen Nordseite des 8611 Meter hohen K2 die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestieg. 2017 gelang dies auch der Italienerin Nives Meroi.

In den vergangenen Jahren ist es um Gerlinde ruhiger geworden. Mit ihrem Partner, dem Yoga-Lehrer Manfred Jericha, lebt sie am Attersee in Oberösterreich. Gemeinsam bieten sie Yoga-Kurse und -Reisen an. Auch als Vortragsrednerin ist Kaltenbrunner nach wie vor gefragt. An diesem Sonntag wird sie 50 Jahre alt.    

Gerlinde, ein halbes Jahrhundert, wie fühlt sich das für dich an? 

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Sergi Mingote: „Wir müssen das Virus besiegen“

Sergi Mingote

Hälfte zwei muss noch warten. Eigentlich hatte Sergi Mingote geplant, in diesem Frühjahr sein ambitioniertes Projekt fortzusetzen: alle 14 Achtausender ohne Atemmaske in 1000 Tagen. Doch die Corona-Pandemie machte dem 49 Jahre alten Spanier einen Strich durch die Rechnung. Statt in Nepal Berge zu besteigen, musste Sergi zu Hause in der Kleinstadt Parets del Valles nahe Barcelona bleiben – mit extrem eingeschränkter Bewegungsfreiheit, wie alle Menschen in dem von der Pandemie besonders hart getroffenen Land.

Für die ersten sieben Achttausender ohne Atemmaske benötigte Sergi nur 444 Tage. 2018 stand der Katalane auf den Gipfeln von Broad Peak, K2 und Manaslu, 2019 auf LhotseNanga ParbatGasherbrum II und Dhaulagiri. Am Ende von Sergis Projekts sollte eigentlich im Mai 2021 der Mount Everest stehen. Mingote hat den höchsten Berg der Erde bereits zweimal bestiegen, beide Male allerdings mit Atemmaske: 2001 über die tibetische Nordseite, 2003 über die nepalesische Südseite des Bergs. Den Zeitplan seines Projekts muss er jetzt überarbeiten.

Sergi, in Spanien galt wegen der Corona-Pandemie eine der strengsten Ausgangssperren weltweit. Wie bist du damit klargekommen?

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Denis Urubko verkündet Ende seiner Achttausender-Karriere

Denis Urubko am Broad Peak

„Es reicht!“ Dass Denis Urubko mit dieser Aussage am Montag nicht nur die gescheiterte Winterexpedition am Broad Peak meinte, sondern auch seine Achttausender-Karriere, erschloss sich eigentlich nicht. Aber dann sickerte es allmählich über die sozialen Netzwerke durch: Der 46-Jährige sagt dem Expeditionsbergsteigen nach zwei Jahrzehnten Adieu. „Ich plane, das riskante Bergsteigen an irgendwelchen Bergen aufzugeben“, bestätigte Denis heute gegenüber dem spanischen Bergsteigerportal desnivel.com. „Ich will nur noch auf Hügel wandern und Sportklettern.“ Letzteres wird er wohl vornehmlich mit seiner Lebensgefährtin bestreiten, der spanischen Kletterin Maria „Pipi“ Cardell.  

22-mal stand der Russe, der auch einen polnischen Pass hat, auf Achttausender-Gipfeln, zuletzt im Sommer 2019, als er am Gasherbrum II im Alleingang eine neue Route eröffnet hatte.

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Offener Brief in Sachen Nims und Shishapangma

Nirmal Purja

Liebe chinesisch-tibetischen Behörden, nun liegt es an euch, ob Nirmal, genannt „Nims“ Purja sein „Project Possible“ – alle 14 Achttausender in sieben Monaten – erfolgreich abschließen kann oder nicht. Heute hat er auch den 8163 Meter hohen Manaslu bestiegen, den achthöchsten Berg der Erde. Es war der 13. Achttausender für den 36 Jahre alten Nepalesen seit Ende April, als der frühere Soldat des britischen Gurkha-Regiments den Reigen mit dem Erfolg an der Annapurna eröffnete. Nun fehlt ihm nur noch die Shishapangma, mit 8027 Meter Höhe der „kleinste“ Achttausender. Und damit kommt ihr ins Spiel.

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