Die Zeit der Meinungs- verschiedenheiten ist vorbei. Zumindest in Sachen Winterbesteigung auf der Nordhälfte der Erde. Mit diesem Sonntag haben nämlich die gut zwei Monate begonnen, in denen der meteorologische Winter (1. Dezember bis 29. Februar) und der kalendarische (22. Dezember bis 31. März) überlappen. Sollte bis Ende Februar ein Gipfelerfolg gelingen, wird er überall und von jedem als Winterbesteigung notiert. Bei einem späteren Termin gibt es einige (wenige) wie Denis Urubko, die meckern. Für den gebürtigen Kasachen, der inzwischen einen russischen und einen polnischen Pass hat, ist das Klima entscheidend, nicht der Kalender. Im März sei es von der Temperatur und den Verhältnissen weniger Winter als im Dezember, argumentiert Denis: „In diesem Zusammenhang ist das „astronomische“ Jahr nur eine nackte Abstraktion, die mit den Gegebenheiten auf der Erde nicht wirklich etwas zu tun hat.“
„8000er-Winterexpeditionen laufen an“ weiterlesenMount Everest nur noch für Reiche?
„Nur noch Millionäre, die erwarten, dass man ihnen alles hinterherträgt.“ So in etwa beschrieb mir vor einiger Zeit ein Expeditionsleiter, der häufig im (wegen des Klimawandels leider nicht mehr ganz so) ewigen Eis der Arktis unterwegs ist, seine Kundschaft. Der Grund liegt auf der Hand: Der Preis für Last-Degree-Expeditionen – vom 89. Breitengrad zum Nordpol – hat sich wegen der immer teureren Logistik in den letzten zehn Jahren nahezu verdreifacht, auf aktuell rund 60.000 Euro. Auch die Preise für Expeditionen in die Antarktis – ob zum Südpol oder zum höchsten Berg des Kontinents, dem Mount Vinson – bewegen sich inzwischen in dieser Größenordnung und liegen damit für Normalverdiener außer Reichweite. Das gilt inzwischen ebenfalls für den „dritten Pol“, den Mount Everest – spätestens seit der drastischen Erhöhung der Permitgebühren auf der tibetischen Nordseite des Bergs, die ab 1. Januar 2020 in Kraft tritt.
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