Wird Nirmal Purja in Nepal vom Volkshelden zur unerwünschten Person? Rajendra Bajgain, Mitglied der oppositionellen Kongresspartei, forderte im Parlament in Kathmandu, Purja künftig die Einreise zu verweigern. Der in England lebende Bergsteiger diffamiere Nepal, indem er Bergsteigerinnen sexuell belästige, sagte Bajgain. Der Politiker bezog sich auf einen Artikel der „New York Times“ von vergangener Woche. Darin erheben zwei Bergsteigerinnen schwere Vorwürfe gegen Purja.
Lotta Hintsa, Bergsteigerin und Model aus Finnland, beschuldigte den nepalesischen Bergsteiger-Star, sie im vergangenen Jahr in einem Hotelzimmer in Kathmandu sexuell bedrängt zu haben. Er habe gegen ihren Willen damit begonnen, sie auszuziehen und sich dann in ihrer Gegenwart selbst befriedigt, sagte Hintsa. Die US-amerikanische Ärztin April Leonardo gab an, sie sei ebenfalls von Purja sexuell belästigt worden. Während einer Expedition 2022 zum K2, dem in Pakistan gelegenen zweithöchsten Berg der Erde, sei er in ihr Zelt gekommen, habe sie gegen ihren Willen geküsst und sexuell bedrängt. Leonardo war eine Kundin von Purjas Unternehmen Elite Exped.
Purja stritt via Instagram-Story die Vorwürfe „unmissverständlich“ ab: „Diese Behauptungen sind verleumderisch und falsch.“ Der Rucksackhersteller Osprey zog als erster Sponsor Purjas Konsequenzen aus der Affäre. Der Bergsteiger sei nicht länger Markenbotschafter, ließ das US-Unternehmen in einem Instagram-Kommentar wissen.
„Schwere Vorwürfe gegen Nepals Bergsteiger-Star Nirmal Purja stoßen #MeToo-Debatte im Bergsport an“ weiterlesen