Die anspruchvollsten Routen werden derzeit eher an Siebentausendern geklettert als an den 14 Achttausendern. So gelang vor einer Woche den französischen Kletterern Benjamin Védrines und Charles Duboulez ein schöner Erfolg am 7321 Meter hohen Chamlang in Nepal. Die beiden eröffneten an dem unweit des Achttausenders Makalu gelegenen Berg eine neue Route durch die rund 1600 Meter hohe, anspruchsvolle Nordwand. Sie tauften sie „À l’ombre du mensonge“ (Im Schatten der Lüge). Vom Gipfel aus stiegen die Franzosen über den Westgrat ab.
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Marek Holecek und Zdenek Hak sind ein bärenstarkes Kletterteam. Nachdem die beiden Tschechen bereits 2018 für ihre neue Route durch die Südwestwand des Achttausenders Gasherbrum I in Pakistan den Piolet d’Or erhalten hatten, werden sie am 19. September beim Bergfestival in Ladek-Zdroj in Polen erneut mit dem „Oscar der Bergsteiger“ ausgezeichnet: für ihre im Frühjahr 2019 im Alpinstil gekletterte neue Route durch die Nordwestwand des 7321 Meter hohen Chamlang in Nepal. Hinterher überschritten Marek und Zdenek noch den Gipfel und stiegen über die Route der japanischen Erstbesteiger ab. Eine Piolet-d’Or-würdige Leistung, ohne Frage.
Doch die Aussage Holeceks auf der Website seines Sponsors, es habe sich um „die erste Besteigung der 2000 Meter hohen mörderischen Nordwestwand, dazu noch im Alpinstil“ gehandelt, ist nur dann richtig, wenn man vor Besteigung noch das Wort „komplette“ einfügt. Denn bereits vor 30 Jahren kletterten zwei deutsche Bergsteiger durch die Nordwestwand – zumindest bis auf eine Höhe von 6600 Metern, um von dort aus über die Westwand zum Gipfel aufzusteigen. Auch sie waren im Alpinstil unterwegs.
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