Die etwas andere Frühjahrssaison in Nepal: Erstbegehungen an Sechs- und Siebentausendern

Symon Welfringer und Charles Duboulaz auf dem Gipfel des Hungchhi
Symon Welfringer (l.) und Charles Dubouloz auf dem Gipfel des Hungchhi

Fragt irgendjemanden, welcher Name eines Bergs ihm oder ihr spontan einfällt, und ihr werdet vermutlich bis auf wenige Ausnahmen die Antwort Mount Everest erhalten. Ganz einfach, weil der Höchste geradezu ein Synonym für die Berge allgemein ist. Das erklärt auch das überwältigende Interesse der breiten Öffentlichkeit, für alles, was mit dem 8849 Meter hohen Berg im Grenzgebiet zwischen Nepal und Tibet zu tun hat. Der Everest-Hype lässt noch ein wenig Aufmerksamkeit für die anderen 13 Achttausender übrig. Aber was sich unterhalb der magischen, aber eigentlich doch willkürlichen Grenze von 8000 Metern abspielt, interessiert die breite Masse wenig bis gar nicht.

Dabei zeigt sich seit Jahren der wahre Alpinismus an den Sieben-, Sechs- oder Fünftausendern. Denn dort finden die besten Bergsteigerinnen und Bergsteiger der Welt nicht nur ihre technischen Spielwiesen, sondern auch die nötige Ruhe, um sich großen Herausforderungen zu stellen. Wie in diesem Frühjahr die beiden Franzosen Charles Dubouloz and Symon Welfringer.

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Neue Route durch Chamlang-Nordwand

Charles Dubouloz (l.) und Benjamin Védrines (r.) am Chamlang
Charles Dubouloz (l.) und Benjamin Védrines (r.) am Chamlang

Die anspruchvollsten Routen werden derzeit eher an Siebentausendern geklettert als an den 14 Achttausendern. So gelang vor einer Woche den französischen Kletterern Benjamin Védrines und Charles Duboulez ein schöner Erfolg am 7321 Meter hohen Chamlang in Nepal. Die beiden eröffneten an dem unweit des Achttausenders Makalu gelegenen Berg eine neue Route durch die rund 1600 Meter hohe, anspruchsvolle Nordwand. Sie tauften sie „À l’ombre du mensonge“  (Im Schatten der Lüge). Vom Gipfel aus stiegen die Franzosen über den Westgrat ab.

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