Vor 100 Jahren: Mallory und Irvine verschwinden am Everest

Nordseite des Mount Everest
Nordseite des Mount Everest

Noell Odell sammelt an der tibetischen Nordflanke des Mount Everest Fossilien, als plötzlich das Wetter aufklart. „Der gesamte Gipfelgrat und die letzte Erhebung des Everest wurden sichtbar“, schreibt der britische Bergsteiger später über diesen Augenblick am 8. Juni 1924.

„Meine Augen fixierten sich auf einen winzigen schwarzen Punkt, der sich auf einer kleinen Schneekuppe unterhalb einer Felsstufe am Grat abzeichnete; der schwarze Punkt bewegte sich. Ein weiterer schwarzer Fleck wurde sichtbar und bewegte sich den Schnee hinauf, um sich dem anderen auf dem Kamm anzuschließen. Der erste näherte sich dann der großen Felsstufe und tauchte kurz darauf oben auf; der zweite tat es ihm gleich. Dann verschwand die ganze faszinierende Erscheinung und hüllte sich wieder in Wolken.“ Odell ist der Letzte, der offenbar seine Expeditionskollegen George Mallory und Andrew Irvine bei ihrem Gipfelversuch sieht. Sie kehren nicht mehr zurück. Mallory wird 37, Irvine 22 Jahre alt.

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Everest-Skiabfahrt durch Hornbein-Couloir?

Die tibetische Nordseite des Mount Everest
Die tibetische Nordwand des Mount Everest (2005)

Herbst-Projekte am Mount Everest, die früher gang und gäbe waren, sind inzwischen selten geworden. Wegen des oft eher schlechten Wetters machen kommerzielle Expeditionen im Nach-Monsun einen Bogen um den höchsten Berg der Erde und konzentrieren sich stattdessen auf den Manaslu im Westen Nepals oder die in Tibet gelegenen Achttausender Cho Oyu und Shishapanga – sofern die chinesisch-tibetischen Behörden diese Berge freigeben.

Zuletzt hatte sich im Herbst 2022 ein polnisches Team um den Skibergsteiger Andrzej Bargiel an der nepalesischen Südseite des Everest versucht. Bargiel, der ohne Flaschensauerstoff zum Gipfel aufsteigen und von dort mit Skiern bis ins Basislager abfahren wolle, und sein Begleiter Janusz Golab hatten ihren Gipfelversuch am Südsattel auf knapp 8000 Metern abgebrochen. Sie waren von so heftigen Windböen empfangen worden, dass sie nicht mal ihr Zelt hatten aufbauen können.

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Miquel Mas und Marc Subirana eröffnen neue Route auf Latok II-Nebengipfel

Marc Subirana (l.) und Miquel Mas, im Hintergrund rechts der "Daumen" des Latok II
Marc Subirana (l.) und Miquel Mas, im Hintergrund rechts der „Daumen“ des Latok II

Den beiden spanischen Kletterern Miquel Mas und Marc Subirana ist im zweiten Anlauf ein alpinistischer Coup im Karakorum gelungen. Nach Informationen des Spaniers Carlos Garranzo erreichten die beiden am Freitag über eine „sehr direkte Linie“ einen bisher noch unbestiegenen, rund 6400 Meter hohen Nebengipfel an der Südwestflanke des 7108 Meter hohen Granitriesen Latok II. Sie hätten bislang insgesamt 18 Tage lang in der Wand verbracht, allein der Gipfeltag habe 14 Stunden gedauert, berichtet Carlos. Nach seinen Angaben tauften Miquel und Marc ihre neue Route „Latok Thumb“.

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Trauer um Extrembergsteiger Lama, Auer und Roskelley

David Lama, Jess Roskelley, Hansjörg Auer (v.l.)

Offiziell gelten David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley noch als vermisst. Doch es gibt eigentlich keine Hoffnung mehr, dass die drei Extrembergsteiger das Lawinenunglück am 3295 Meter hohen Howse Peak überlebt haben. Die weiterhin hohe Lawinengefahr in den kanadischen Rocky Mountains ließ bisher eine Bergung nicht zu. Parks Canada, die Nationalpark-Behörde der kanadischen Regierung, hat das Gebiet gesperrt.

Der Schock sitzt tief in der Bergsteiger-Szene. „Wir haben drei der besten Alpinisten der Welt bei einem tragischen Unglück verloren“, schreibt US-Kletterstar Alex Honnold. „Die drei vermissten Bergsteiger waren zweifellos eine große Bereicherung unserer Gemeinschaft“, ergänzt der pakistanische Top-Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“, derzeit unterwegs am Achttausender Makalu in Nepal. „Die Lücke kann nicht geschlossen werden.“

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