Weitere Corona-Infektionen im Everest-Basislager, Regierung mauert

Expeditionsteams schotten sich ab

Das Coronavirus scheint höhenresistent zu sein. Im Basislager zu Füßen des Mount Everest auf gut 5300 Metern hat es offenbar weitere Infektionen gegeben – auch wenn diese offiziell nach wie vor nicht bestätigt werden. „Mehr als 30 Menschen wurden bereits mit Verdacht auf Lungenödem mit dem Hubschrauber nach Kathmandu evakuiert – später wurden sie positiv auf das Coronavirus getestet“, schreibt heute der polnische Bergsteiger Pawel Michalski aus dem Everest-Basislager auf Facebook.

Das deckt sich mit Informationen, die ich von anderer Seite erhalten habe. Danach werden derzeit im Schnitt zwischen sechs und acht Personen pro Tag per Hubschrauber ausgeflogen. Viele von ihnen hätten keine Versicherung, die eine Corona-Infektion einschließe, heißt es. Deshalb werde erklärt, sie seien höhenkrank.

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Cala Cimenti’s Corona-Ratschlag: „Seid stark und geduldig!“

Cala Cimenti

Er geht wieder seiner Leidenschaft nach. Im Piemont im Nordwesten Italiens und in den Dolomiten fährt Carlalberto, genannt „Cala“ Cimenti wieder mit dem Mountainbike, besteigt Berge und fliegt mit dem Gleitschirm talwärts. Im März war der 45-Jährige – wie berichtet – positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Ärzte diagnostizierten bei Cala eine Lungenentzündung, schickten ihn jedoch vom Krankenhaus nach Hause – mit Medikamenten und dem Ratschlag anzurufen, wenn es schlimmer werde. Tagelang lag er mit hohem Fieber im Bett, umsorgt von seiner Ehefrau Erika Siffredi. „Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf den Ausschlag des Fieberthermometers, auf jeden Atemzug, der nicht schlechter sein soll als der vorhergehende“, schrieb Cimenti damals auf Facebook. Er erholte sich.

Erstbesteigung des Gasherbrum VII

Im Sommer 2019  hatte Cala in Pakistan den Nanga Parbat bestiegen und war von dem Achttausender mit Skiern abgefahren. Anschließend gelang ihm im Karakorum die Erstbesteigung des 6955 Meter hohen Gasherbrum VII – der Aufstieg steht auf der Auswahlliste für den diesjährigen Piolet d’Or, den „Oscar der Bergsteiger“. Beim Abstieg vom Gasherbrum VII stürzte sein Teamgefährte Francesco Cassardo rund 450 Meter ab. In einer dramatischen Rettungsaktion gelang es, ihn in Sicherheit zu bringen. Zuvor hatte Cimenti auch schon die Achttausender Cho Oyu (2006), Manaslu (2011) und Dhaulagiri (2017) bestiegen. 

Cala, wie geht es dir aktuell, hast du dich hundertprozentig von deiner Corona-Infektion erholt?

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Medikament gegen Höhenkrankheit als Corona-Retter?

Plötzlich spricht alle Welt über Dexamethason – ein Medikament, das Höhenbergsteiger und Trekkingurlauber, die im Himalaya oder Karakorum unterwegs sind, seit langem kennen. Eine britische Studie hat nach Angaben der beteiligten Wissenschaftler ergeben, dass die Todesrate bei künstlich beatmeten COVID-19-Patienten um etwa ein Drittel sank, wenn ihnen die Ärzte Dexamethason verabreicht hatten. Bei einem milden Krankenheitsverlauf zeigte das Steroid allerdings keine Wirkung. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sprach von „brillanten Neuigkeiten“, Tedros Adhanom Ghebreyesus, Präsident der Weltgesundheitsorganisation WHO von einem „lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch“. Deutsche Wissenschafter warnen vor voreiliger Euphorie. So müssten auch die Nebenwirkungen des Medikaments berücksichtigt werden. Außerdem sei es offenkundig nur bei schweren Verläufen hilfreich und ersetze keinen Impfstoff, der weiterhin nötig sei.

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Chris Bonington: „Coronavirus ist eine Art Weckruf der Natur“

Chris Bonington

Er ist ein bescheidener Ritter. Eigentlich könnte Sir Chris Bonington seine Nase hoch tragen. Schließlich schlug ihn Königin Elizabeth II. 1996 wegen seiner großen Verdienste um das britische Bergsteigen zum Ritter. Doch Chris trägt weder seine Nase hoch noch seinen Titel vor sich her. Bonington ist sich treu geblieben, hat die Bodenhaftung nie verloren – trotz seiner vielen Erfolge als Bergsteiger (u.a. Erstbesteigungen des Ogre (7285 Meter) in Pakistan, des Kongur (7649 Meter) in China und des Changabang (6864 Meter) in Indien) und als Expeditionsleiter (u.a. Erstbegehungen der Annapurna-Südwand 1970 und der Everest-Südwestwand 1975).

Ich habe mich gefragt, wie es dem 85-Jährigen wohl in Zeiten des Corona-Lockdown geht. Ich erreichte ihn in seinem Haus in Caldbeck in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands.

Chris, wie an alle in diesen seltsamen Tagen der Corona-Krise lautet die erste Frage: Wie geht es dir?

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Corona-Krise im Everest-Gebiet: „Als wäre die rechte Hand abgeschnitten“

Im Khumbu-Gebiet

Auch in Nepal steht das Leben wegen der Corona-Pandemie weiter still. Die Regierung verlängerte den seit zwei Wochen andauernden „Lockdown“ in dem Himalaya-Staat bis mindestens 15. April. Nach wie vor verlassen Flugzeuge mit „gestrandeten“ Touristen Nepal. So steht für Mittwoch der vierte und vorerst letzte Rückholflug für deutsche Staatsbürger auf dem Programm. Die deutsche Botschaft in Kathmandu appellierte an die noch im Land weilenden deutschen Touristen und Personen mit Gesundheitsrisiko, diese Gelegenheit zu nutzen. Im Falle einer Erkrankung oder eines Notfalls sei „nur extrem begrenzte Hilfe vom nepalesischen Gesundheitssystem“ zu erwarten, schrieb die Botschaft auf Facebook

Bisher (Stand 7. April, 16 Uhr MESZ) wurden in Nepal nur neun Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sollte allerdings sollte nicht dazu verleiten, die Gefahr zu unterschätzen. Bis zum gestrigen Montag wurden schließlich in dem Land auch nur insgesamt knapp 1700 Menschen auf das Virus getestet. 

Keine Alternative zum Lockdown

Ang Dorjee Sherpa in seiner Lodge in Namche(2016)

„Meiner Meinung nach ist der Lockdown die richtige Entscheidung, denn hier im Khumbu gibt es kein geeignetes Krankenhaus, sollte sich jemand anstecken“, schreibt mir Ang Dorjee Sherpa. „Die Gesundheit jedes Menschen ist ein hohes Gut.“ Der 51-Jährige führt in Namche Bazaar, dem Hauptort des Everest-Gebiets die „AD Friendship Lodge“: „Jeder hier lebt vom Tourismus. Viele Familien sind besorgt, weil sie keine Einkünfte mehr haben, und angespannt, wenn ihre Kinder zur Ausbildung in der Stadt weilen.“ 

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Mit dem letzten Flieger raus aus Nepal

Der Flughafen von Kathmandu

Es klang wie jetzt oder nie. „An alle Australier in Nepal, das ist der letzte Aufruf für alle, die nach Australien zurückkehren wollen“, schrieb der australische Botschafter Pete Budd in dem Himalaya-Staat gestern auf Twitter. „Wenn du das Land verlassen willst, musst du dich sofort entscheiden, innerhalb der nächsten Stunden. Es wird keinen anderen Flug nach Australien geben.“ Heute hob die Maschine vom Flughafen Kathmandu Richtung Down Under ab.

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Coronavirus in großer Höhe – ein „weißer Fleck“

Stupa Boudhanath in Kathmandu

Auch Nepal schottet sich wegen der Corona-Krise ab. Im ganzen Land wurde für zunächst eine Woche die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Vor die Tür darf seit heute nur noch, wer unbedingt zur Arbeit, einkaufen oder einen Arzt aufsuchen muss. Die Grenzen nach Indien und China bleiben geschlossen, nur Warentransporte dürfen passieren. Der Luftraum über Nepal ist für internationale und Inlandsflüge gesperrt. Eine Ausnahme gilt für Flugzeuge der Sicherheitskräfte.

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Coronavirus-Infektion: Halte durch, Cala!

Cala Cimenti (l.) mit seiner Frau Erika Siffredi

Eigentlich hatte der Skibergsteiger Carlalberto, genannt „Cala“ Cimenti in diesem Frühjahr nach Nepal reisen wollen. Zusammen mit Expeditionsleiter Felix Berg vom Veranstalter „Summit Climb“ und zwei weiteren deutschen Bergsteigern hatte der 44 Jahre alte Italiener eine Gipfel-Trilogie in der Region um den Makalu geplant: erst auf den auf den 6476 Meter hohen Mera Peak, dann auf den 7129 Meter hohen Baruntse und zum krönenden Abschluss auf den 8485 Meter hohen Makalu, den fünfthöchsten Berg der Erde. Jetzt liegt Cala zu Hause im Krankenbett. Er ist einer von aktuell über 41.000 Italienern (Stand 19. März, 20 Uhr MEZ), die bisher positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Ärzte diagnostizierten bei Cimenti eine Lungenentzündung, schickten ihn jedoch vom Krankenhaus nach Hause – mit Medikamenten und dem Ratschlag anzurufen, wenn es schlimmer werde.

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Chinesische Expedition auf den Everest?

Nordseite des Mount Everest

Ganz verlassen wird der Mount Everest in diesem Frühjahr trotz der Restriktionen in Folge der Corona-Pandemie offenbar nicht bleiben. Die Hinweise verdichten sich, dass eine chinesische Expedition den höchsten Berg der Erde von der tibetischen Nordseite aus angehen wird. Nach Informationen der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ werden mindestens 26 Bergsteiger aus China, darunter sechs Frauen, versuchen, den Everest zu besteigen. 

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Mingma Gyalje Sherpa: „Alle im Tourismusgeschäft Nepals werden leiden“

Namche Bazaar im Everestgebiet lebt vom Tourismus

Eben war ich in einem Supermarkt einkaufen. Ich wollte ein Kilo Mehl erwerben. An der Palette stand ein Schild, jeder Kunde dürfe nur maximal vier Pakete mitnehmen.  Doch kein einziges lag mehr dort. Drei Kassen waren geöffnet, vor ihnen bildeten sich lange Schlangen. Die meisten Kunden hatten ihre Einkaufswagen bis oben hin gefüllt. Panikstimmung in Deutschland angesichts der Coronavirus-Pandemie. Als ich an der Kasse anstand, musste ich an Nepal denken. Vielen Menschen dort fehlt es schon jetzt am Nötigsten. Wie sollen sie die Corona-Krise überstehen?

„Die Gesundheit ist wichtiger“

Die Regierung Nepals hat – wie berichtet – die Reißleine gezogen. Alle Permits für Expeditionen, ob zum Mount Everest oder anderen Bergen Nepals, sind ungültig, neue werden in diesem Frühjahr nicht mehr ausgestellt. Das gilt auch für Trekkingreisen. In Kathmandu gibt es mehrere hundert kleine Agenturen, die sich auf Trekkingreisen spezialisiert haben. Die Vereinigung der Trekkingagenturen Nepals (TAAN) unterstützt trotz der absehbaren einschneidenden wirtschaftlichen Folgen die Entscheidung der Regierung. Diese sorge sich ernsthaft um die Gesundheit der in Nepal lebenden Menschen, schreibt mir Sarita Lama, Generalsekretärin der TAAN: „Auch wenn das Trekkinggeschäft am Boden liegt, die Gesundheit ist wichtiger. Wir können dann eben mehr Trekkingtouristen und Reisende in der Herbstsaison willkommen heißen.“

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