Ralf Dujvomits am Manaslu: „Nur für mich, nicht für eine Liste“

Ralf Dujmovits
Ralf Dujmovits

Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger will es noch einmal wissen. Ralf Dujmovits versucht sich in diesem Herbst erneut am 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals. Eigentlich dachte er bereits im Frühjahr 2007, dass er den achthöchsten Berg seiner Achttausender-Liste hinzugefügt hätte.

Doch spätestens vor drei Jahren stellte sich heraus, dass Dujmovits und sechs seiner damaligen Kunden irrtümlich den allerhöchsten Punkt am Ende des Gipfelgrats verfehlt hatten. „Wenn du als ehrlicher Mensch erkannt hast, dass du einen Fehler gemacht hast, willst du das natürlich in Ordnung bringen“, sagte mir der 60-Jährige bereits vor seiner Abreise nach Nepal. „Es geht mir dabei nur um mich, nicht um eine Liste oder sonst etwas. Damit habe ich überhaupt nichts am Hut.“

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Eberhard Jurgalski: „Leistungen der Bergsteiger-Legenden nicht geschmälert“

Der deutsche Chronist des Bergsteigens, Eberhard Jurgalski

„Eigentlich hatte ich gedacht, dass mit unserer Liste nach zehn Jahren Recherche die Hauptarbeit abgeschlossen ist“, sagt mir Eberhard Jurgalski. „Doch das war ein Trugschluss.“ Die von einem Team um den deutschen Chronisten veröffentlichte Liste, nach der – wie berichtet – zweifelsfrei nur drei Bergsteiger auf den höchsten Punkten aller 14 Achttausender gestanden haben, sorgt nach wie vor für heftige Debatten in der Szene.

„Ich lasse mir von keinem sagen, dass so eine Besteigung nicht gilt“, schimpfte etwa Reinhold Messner in einem Interview der Schweizer Zeitung „Tages-Anzeiger“. Nach den Recherchen von Jurgalski und Co. hatten Messner und sein Südtiroler Teamgefährte Hans Kammerlander 1985 an der Annapurna an einer Stelle des Gipfelgrats umgedreht, die fünf Meter niedriger und 65 Meter vom höchsten Punkt entfernt lag. In der neuen Liste wird Messner, weltweit als erster Mensch auf allen Achttausendern gefeiert, daher mit „nur“ 13 Achttausendern geführt. Auch wenn er und Kammerlander an der Annapurna eine neue Route durch die Nordwestwand eröffnet hatten.

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Die Achttausender-Schrumpfliste

Manaslu
Der 8163 Meter hohe Manaslu im Westen Nepals (2007)

Eberhard Jurgalski polarisiert. Die einen beschimpfen ihn als Sesselabenteurer und Nestbeschmutzer. Die anderen würdigen den 69 Jahre alten Deutschen als sorgfältigen Chronisten des Bergsteigens an den höchsten Bergen der Welt, der einfach nur gewissenhaft arbeite. Vor einer Woche sorgte Eberhard für ein mittleres Erdbeben in der Höhenbergsteiger-Szene. Zehn Jahre lang hatten Jurgalski und eine Handvoll anderer Chronisten Gipfelfotos der bislang 52 Bergsteigerinnen und Bergsteiger überprüft, die für sich beanspruchten, alle 14 Achttausender bestiegen zu haben. Hatten sie, so die Frage der Chronisten wirklich den jeweils höchsten Punkt erreicht oder „nur“ eine etwas niedrigere Stelle – egal ob bewusst oder versehentlich?

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Himalayan Database: Ab 2022 gilt nur noch der „wirkliche“ Manaslu- Gipfel

Der Manaslu, der achthöchste Berg der Welt

Es ist eine pragmatische Lösung. Erst vom kommenden Jahr will die traditionsreiche Bergsteiger-Chronik Himalayan Database nur noch dann von einem Gipfelerfolg am Manaslu sprechen, wenn der am Ende des Gipfelgrats gelegene allerhöchste Punkt auf 8163 Metern erreicht wurde. Bergsteigern, die drei weiter vorne gelegene Erhebungen erreichen, die um zwei bis sechs Meter niedriger sind, soll künftig „nur“ noch der Vorgipfel des Manaslu bescheinigt werden.

„Da wir die Geschichte nicht ändern können, werden wir in der Datenbank vermerken, dass wir von 1956 – als der Gipfel zum ersten Mal von Toshio Imanishi und Gyaltsen Norbu Sherpa, erreicht wurde – bis zum Jahr 2021 die drei oben genannten Punkte mangels fundierter Kenntnisse als Gipfel akzeptiert haben“, ließ das Team von Billi Bierling wissen.

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Manaslu: Höchster Punkt oder Vorgipfel?

Gipfelgrat des Manaslu

„Herzlichen Glückwunsch an alle unsere Teammitglieder zur erfolgreichen Besteigung des Manaslu (wirklicher Gipfel) um ca. 9:40 Uhr Ortszeit.“ Das verkündete heute Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesische Veranstalters Imagine Nepal. Er selbst und alle 21 weiteren Teammitglieder hätten den höchsten Punkt auf 8163 Metern erreicht. Gipfelfotos liegen noch nicht vor.

Mingma Gyalje – im vergangenen Januar einer der nepalesischen Wintererstbesteiger des K2 in Pakistan – hatte seine Expedition damit beworben, dass er sich, anders als bei seinen bis dahin vier Manaslu-Besteigungen, diesmal nicht mit einem der Vorgipfel begnügen wolle.

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Achttausender-Diskussion: Wie weit oben ist ganz oben?

Annapurna-Gipfelgrat

„Warst du am Gipfel?“ Eigentlich sollte diese Frage einfach zu beantworten sein. Schließlich flüstert einem doch der gesunde Menschenverstand ein, dass der Gipfel dort ist, wo es nicht mehr höher geht. Aber die Natur hat eben ihre Launen. Nicht jeder Berg ist wie eine Pyramide geformt, mit einer eindeutigen Spitze. Ein Team um den deutschen Chronisten des Höhenbergsteigens, Eberhard Jurgalski, hat in sieben Jahre langer Recherchearbeit drei der 14 Achttausender untersucht, bei denen es aufgrund der topographischen Gegebenheiten immer wieder zu Fehleinschätzungen von Bergsteigern darüber gekommen ist: Annapurna, Dhaulagiri und Manaslu. „Nach all den Nachforschungen und Erkundigungen ist nun klar, dass viele Bergsteiger, unter ihnen einige sehr bekannte, definitiv die höchsten Punkte eines oder mehrerer dieser Berge verfehlt haben“, schreibt Eberhard auf Internetseite 8000ers.com.

Beispiel Annapurna: Aufgrund von hoch auflösenden Satellitenaufnahmen stellte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Jurgalski und Co. ein Profil des über 300 Meter langen Annapurna-Gipfelgrats zur Verfügung, mit zentimetergenauen Angaben der Erhebungen. Von denen gibt es einige: neben dem „wirklichen“, 8091 Meter hohen Gipfel mehr als eine Handvoll Wechten, die für den Gipfel gehalten werden könnten und teilweise auch wurden. Einer dieser Punkte ist nur wenige Zentimeter niedriger als der Gipfel, ein anderer aber fast 27 Meter.

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