„Ich habe noch nie so viel Angst gehabt wie an diesem Berg“, sagt Herbert Hellmuth über den K 2 im Karakorum in Pakistan. Am 25. Juli stand er um drei Uhr morgens, noch im Dunkeln, auf dem 8611 Meter hohen Gipfel des zweithöchsten Bergs der Erde – und wollte so schnell wie möglich wieder herunter: „Am Gipfel wehte ein richtig kräftiger Wind, und es war dementsprechend kalt: ohne Windchill zwischen minus 30, minus 35 Grad. Wenn dann noch der Wind pfeift, bist du schnell bei minus 40, minus 50 Grad. Dann machst du, wenn die Kamera nicht eingefroren ist, schnell zwei Bilder und schaust, dass du so schnell wie möglich wegkommst.“
Vor allem der so genannte „Flaschenhals“, eine schmale Rinne auf rund 8000 Metern unter einem Hängegletscher, habe ihm Angst eingeflößt, erzählt mir Herbert: „Du stehst unter diesem Serac und siehst vor dir Eisbrocken so groß wie Autos. Und du weißt genau, dass sie vor Kurzem heruntergefallen sind.“ Es sei ihm gelungen, seine Angst „beiseitezuschieben“, sagt der 50-Jährige. Er habe ja keine Alternative gehabt. „Ich habe mir gedacht: Die anderen sind gestern auch dort hochgelaufen. Da wird schon nichts passieren.“
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