Jim Morrison gelingt erste Skiabfahrt durch Nordwand des Mount Everest

Die Nordwand des Mount Everest (im Frühjahr 2005)
Die Nordwand des Mount Everest (im Frühjahr 2005)

Wenn ich die Augen schließe und an die Nordwand des Mount Everest vor 20 Jahren zurückdenke, sehe ich das sogenannte Supercouloir vor mir. Wie ein gerader Strich ziehen sich das Japaner-Couloir im unteren Bereich und das Hornbein-Couloir weiter oben durch die Wand. Eine ästhetische Linie, eine selbst für Amateure wie mich fast logisch anmutende Route. Und doch so steil, anspruchsvoll und gefährlich.

Ich war 2005 als Reporter mit Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits und Hirotaka Takeuchi unterwegs und bewunderte das Supercouloir wochenlang vom vorgeschobenen Basislager auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher aus. Der Versuch des Trios, über diese Route aufzusteigen, scheiterte damals schon im unteren Wandbereich an den Verhältnissen.

Geschick und Glück

Jim Morrison (2018)
Jim Morrison (2018)

Dass der Skibergsteiger Jim Morrison diese Kombination der beiden Rinnen gestern mit Skiern abgefahren ist und unbeschadet überlebt hat, grenzt für mich fast schon an ein kleines Wunder.

„Als ich endlich den Bergschrund [Spalte zwischen Wandfuß und Gletscher] überquert hatte, weinte ich“, sagte Morrison einem Reporter seines Sponsors National Geographic. „Ich hatte so viel riskiert, aber ich war am Leben.“ Dem 50-Jährigen dürfte klar sein, dass er bei allem skifahrerischen Geschick auch Glück brauchte – und hatte.

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Gipfelerfolg von der Nordseite des Mount Everest vermeldet

Everest-Nordwand (im Frühjahr 2005)

Auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest haben heute offenbar mehrere Mitglieder des Teams um den US-amerikanischen Skibergsteiger Jim Morrison den Gipfel auf 8849 Metern erreicht. Das meldet die nepalesische Internetportal „The Tourism Times“ unter Berufung auf Quellen bei der Expedition. Die Bergsteiger seien durch das Hornbein-Couloir aufgestiegen, hieß es. Eine andere Quelle für die Information gibt es bislang noch nicht.

Laut diesen Angaben plante Morrison, mit Skiern vom höchsten Punkt durch das Couloir in der Everest-Nordwand abzufahren. Mit seinem Projekt wolle er an seine Lebenspartnerin Hilaree Nelson erinnern, die im Herbst 2022 beim Versuch einer gemeinsamen Abfahrt vom Gipfel des Manaslu in den Tod gestürzt war, so die Tourism Times. Ob Morrison seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, ist noch nicht bekannt.

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Kilian Jornet bricht Everest-Solo-Versuch ohne Atemmaske im Hornbein-Couloir ab

Kilian Jornet

Was hat Kilian Jornet am Mount Everest vor? Das fragten sich viele Beobachter des bunten Treibens am Mount Everest, seitdem der für seine Speed-Aufstiege bekannte Spanier am höchsten Berg der Erde aufgetaucht war. Im April war der 35-Jährige mal eben an einem Tag vom Namche Bazaar, dem Hauptort der Everest-Region, bis zum Basislager gelaufen, gleich am nächsten Morgen bis Lager 2 auf 6400 Meter aufgestiegen und anschließend wieder zurück nach Namche gerannt. Im Frühjahr 2017 hatte Kilian den Everest zweimal innerhalb einer Woche über die tibetische Nordseite bestiegen – ohne Atemmaske.

Nun hat Jornet das Geheimnis seines Everest-Plans in dieser Saison gelüftet. Schon wieder zurück in Kathmandu gab er bekannt, dass er sich, im Alleingang und wie immer ohne Flaschensauerstoff, an der Route über den Westgrat und durch das Hornbein-Couloir versucht habe. Am vergangenen Montag hatte sich der Tag zum 60. Mal gejährt, an dem die US-Amerikaner Tom Hornbein (er starb Anfang Mai mit 92 Jahren) und Willi Unsoeld (1926-1979) mit Flaschensauerstoff die sehr anspruchsvolle Everest-Route eröffnet und den Gipfel erreicht hatten. Hinterher waren sie über die heutige Normalroute auf der nepalesischen Südseite abgestiegen. Es war die erste Überschreitung eines Achttausenders. Die Route wurde nur siebenmal wiederholt. Kilian Jornet brach seinen Versuch ab.  

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Trauer um Bergsteigerlegende Tom Hornbein

Butterlampen_Gebetsmuehlen
R.I.P.

Das 60-jährige Jubiläum seiner Pioniertat am Mount Everest erlebte Tom Hornbein nicht mehr. Der legendäre Bergsteiger aus den USA starb gestern im Alter von 92 Jahren. Am 22. Mai 1963 hatte Tom gemeinsam mit seinem Landsmann Willi Unsoeld Everest-Geschichte geschrieben. An jenem Tag erreichten die beiden den höchsten Punkt der Erde auf 8849 Metern – nach einem bahnbrechenden Aufstieg.

Biwak auf 8500 Metern

Sie eröffneten – mit Flaschensauerstoff – eine neue, schwierige Route, die bis heute nur siebenmal wiederholt wurde. Erst kletterten Hornbein und Unsoeld über den Westgrat, dann querten sie im oberen Bereich in die Nordwand , bei starkem Wind. Über eine markante Rinne, die seitdem „Hornbein-Couloir“ heißt, kletterten die beiden aufwärts, querten zurück zum Westgrat und standen schließlich am frühen Abend des 22. Mai auf dem Gipfel.

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Jost Kobusch vor Everest-Winterexpedition: „Mein Ziel: 8000 Meter“

Jost Kobusch
Jost Kobusch

„Ich mache genau dort weiter, wo ich aufgehört habe“, sagt mir Jost Kobusch. „Es war von Anfang an klar, dass ein Projekt wie dieses mehrere Anläufe braucht. Und das ist eben der zweite.“

In einer Woche, am 29. Oktober, fliegt der 29 Jahre alte deutsche Bergsteiger nach Nepal, um sich erneut im Winter am Mount Everest zu suchen: im Alleingang; ohne Flaschensauerstoff; über die anspruchsvolle, selten begangene Route über den Lho La, einen 6000 Meter hohen Pass zwischen Nepal und Tibet, den Westgrat und das in der Nordwand gelegene Hornbein-Couloir. Bei seinem ersten Solo-Anlauf auf dieser Route hatte Jost im Februar 2020 eine Höhe von 7366 Metern erreicht.

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Jost Kobusch: „8000 Meter wären ein Mega-Erfolg“

Jost Kobusch

„Für mich ist Zeit der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Jost Kobusch. Und so startet der 27 Jahre alte deutsche Bergsteiger bereits am kommenden Sonntag Richtung Nepal – volle drei Monate vor dem eigentlichen Beginn seiner Expedition. Jost plant, den Everest im Winter zu besteigen, von der Südseite aus, über den Lho La (einen 6000 Meter hohen Pass nach Tibet) auf den Westgrat, durch das Hornbein-Couloir zum Gipfel – ohne Flaschensauerstoff, im Alleingang. Zuvor will er sich in aller Ruhe akklimatisieren und einen Sechs- sowie einen Siebentausender besteigen, als Vorbereitung auf den höchsten aller Berge. 

Der einzige Bergsteiger, der bisher im Winter ohne Atemmaske auf dem 8850 Meter hohen Gipfel stand, war der legendäre Ang Rita Sherpa, am 22. Dezember 1987, exakt zu Beginn des kalendarischen Winters. Einige Puristen wenden ein, dass Ang Rita zwar im meteorologischen Winter (der am 1. Dezember beginnt) aufgestiegen sei, aber im kalendarischen Herbst – und dass es deshalb, streng genommen, keine Everest-Winterbesteigung gewesen sei. 

Jost Kobusch will seine Expedition mit Beginn des kalendarischen Winters starten und vor Ende des meteorologischen Winters (29. Februar) abschließen. „Anfang Dezember fühlt sich für mich ebenso wenig nach Winter an wie der März“, sagt Jost. 

2015 wurde Kobusch auf einen Schlag international bekannt, als er ein Video von der Lawine (s.u.) drehte, die – ausgelöst durch das verheerende Erdbeben in Nepal – vom Pumori abging, das Basislager zu Füßen des Mount Everest traf und 19 Menschen das Leben kostete. Damals wollte Kobusch eigentlich auf den Lhotse. 2016 bestieg er ohne Flaschensauerstoff die Annapurna, seinen ersten Achttausender. 2017 gelang ihm, ebenfalls ohne Atemmaske, die Erstbesteigung des 7321 Meter hohen Nangpai Gosum II im Osten Nepals.

Jost, du hast noch keinen Achttausender im Winter versucht. Warum dann gleich den Everest? 

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