Welttag für die Gletscher: Alarmierende Signale auch am Mount Everest

Gletscher mit Wasser am Kokodak Dome in China
Die Gletscher schmelzen

Die Welt entwickelt sich immer mehr in Richtung Gletscher-Friedhof. Wissenschaftler aus 35 Forschungsteams ermittelten in einer Ende Februar veröffentlichten Studie, dass die Gletscher weltweit seit dem Jahr 2000 im Schnitt pro Jahr 273 Milliarden Tonnen Eis verloren hätten. In den letzten zehn sei ein „alarmierender Anstieg“ zu verzeichnen.

Michael Zemp, einer der Co-Leiter der Studie, ordnete die Zahl ein. „Die 273 Milliarden Tonnen Eis, die jährlich verloren gehen, entsprechen dem Verbrauch der gesamten Weltbevölkerung in 30 Jahren, wenn man von drei Litern pro Person und Tag ausgeht“, sagte der Glaziologe aus der Schweiz.

Wie dramatisch es um die Gletscher bestellt es, lässt sich weltweit beobachten. Etwa in den Alpen, die laut Prognosen von Wissenschaftlern bis 2100 weitgehend gletscherfrei sein werden. Oder in den Polregionen, wo die Temperaturen noch schneller steigen als im globalen Mittel und wo das angeblich „ewige Eis“ dahinschmilzt wie ein Eisbällchen in der Waffel an einem heißen Sommertag. Und auch die Region um den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, macht keine Ausnahme.

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Wenn sich der Schnee am Mount Everest im Winter verflüchtigt

Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher
Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher (2002)

Stellt euch auf Blankeis im Western Cwm und in der Lhotseflanke ein – und auf breite Gletscherspalten! Das könnte man den Bergsteigerinnen und Bergsteigern zurufen, die in diesem Frühjahr versuchen wollen, den Mount Everest zu besteigen.

„Der Schneemangel, über den ich auch schon im letzten Winter berichtet habe, wird dazu führen, dass Gletscherspalten weniger gefüllt oder offener sind und dass es mehr Blankeis-Hänge gibt“, schreibt mir Mauri Pelto. „Dies kann sich durch Stürme im Spätwinter oder Frühjahr verändern, aber das ist nicht zu erwarten.“ Bereits in der Everest-Frühjahrssaison 2024 hatte der Wissenschaftler auf viel Blankeis und Firnhänge im Western Cwm und in der Lhotseflanke und damit auf eine erhöhte Steinschlaggefahr hingewiesen. In einem ähnlichen Zustand präsentiert sich der Khumbu-Gletscher aktuell (s. Bild unten).

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