Das Bergsteiger-Team um den Spanier Alex Txikon hat das kurze Schönwetterfenster am Achttausender Manaslu im Westen Nepals genutzt. Nach Angaben des Spaniers sowie des nepalesischen Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks (SST) erreichten Alex sowie die Nepalesen Tenjen Sherpa, Pasang Nurbu Sherpa, Mingtemba Sherpa, Chhepal Sherpa, Pemba Tashi Sherpa und Gyalu Sherpa um 9.30 Ortszeit den höchsten Punkt auf 8163 Metern. „Das Team trotzte den harten Winterbedingungen und dem tückischen Terrain und erreichte schließlich den Gipfel“, ließ SST-Expeditionsmanager Chhang Dawa Sherpa wissen. Bereits am Abend kehrten alle unversehrt ins Basislager zurück.
„Alex Txikon und Co. gelingt Winterbesteigung des Manaslu“ weiterlesenMoro und Txikon zum Manaslu – und Göttler und Barmasse?
Dass Simone Moro und Alex Txikon Weihnachten zu Hause feiern, ist eher selten. Auch dieses Jahr macht da keine Ausnahme. Der 55 Jahre alte Italiener und der 41 Jahre alte Spanier, die bei ihren Projekten stets auf Flaschensauerstoff verzichten, sind ausgewiesene Spezialisten für Winterexpeditionen. Alex hält sich schon seit einiger Zeit in Nepal auf, jetzt ist auch Simone in dem Himalaya-Staat eingetroffen. Beide wollen den dritten Winter in Serie versuchen, den 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals zu besteigen.
In den vergangenen beiden Wintern waren ihre Versuche wegen großer Schneemassen auf dem achthöchsten Berg der Erde gescheitert. Moro fürchtet ein Déjà-vu. „Das Wetter hier war in den letzten zwei Monaten fantastisch“, sagte Simone nach der Ankunft in Kathmandu. „Das macht mir Sorgen, denn es könnte sich das Drehbuch wiederholen, nach dem es bis Weihnachten schön ist, und sich dann, wenn der Bergsteigerwinter – der astronomische Winter – beginnt, die Bedingungen ändern.“
„Moro und Txikon zum Manaslu – und Göttler und Barmasse?“ weiterlesenRalf Dujmovits nach Manaslu-Expedition: „Den meisten fehlt es an Eigenverantwortung“
Enttäuscht, traurig, müde. So beschreibt Ralf Dujmovits seine Gefühlslage nach seiner gescheiterten Expedition zum Achttausender Manaslu im Westen Nepals. Enttäuscht, weil er gleich drei Gipfelversuche wegen schlechten Wetters abbrechen musste. Traurig über die Unfälle am Berg mit Toten und Verletzten. Müde, weil ihm der Abstieg in höchster Lawinengefahr in den Knochen steckt. „Es hat den ganzen Tag ums herum gezischt. Hier ein Anriss, dort ein Anriss, große Schneebretter wurden ausgelöst. Der Abstiegstag war ein Horror“, sagt mir Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger nach seiner Rückkehr. „Deshalb bin ich immer noch so erledigt.“
„Ralf Dujmovits nach Manaslu-Expedition: „Den meisten fehlt es an Eigenverantwortung““ weiterlesenRalf Dujmovits über seine Manaslu-Expedition: „Wechselbad der Gefühle“
„Es hat nicht sollen sein“, sagt Ralf Dujmovits. Drei Gipfelversuche hat er bei seiner Manaslu-Expedition gemacht, alle drei scheiterten am schlechten Wetter. Zweimal stoppten Neuschneemassen und die damit einhergehende große Lawinengefahr Deutschlands erfolgreichsten Höhenbergsteiger. Einmal war es extrem starker Wind, der seinen Aufstieg ohne Flaschensauerstoff unmöglich machte. Über Lager 4 auf 7400 Metern gelangte der 60-Jährige diesmal nicht hinaus. „Es war ein absolutes Wechselbad der Gefühle“, berichtet mir Ralf aus dem Basislager, bevor er sich auf die Rückreise nach Kathmandu macht.
Dujmovits hatte sich bereits im Frühjahr 2007 auf dem Gipfel des Manaslu gewähnt. Wie sich später herausstellte, hatte er jedoch den „True Summit“ verfehlt. Deshalb war Ralf jetzt noch einmal zum Manaslu zurückgekehrt. „Wenn du als ehrlicher Mensch erkannt hast, dass du einen Fehler gemacht hast, willst du das natürlich in Ordnung bringen“, hatte er mir vor seiner Abreise nach Nepal gesagt. „Es geht mir dabei nur um mich, nicht um eine (Achttausender-Schrumpf-) Liste oder sonst etwas.“
Eigentlich hatte Ralf für einen „Versuch auf den letzten Drücker“, wie er es formuliert hatte, den heutigen Montag als Gipfeltag geplant. Vom Wetter her hätte es sogar gepasst. „Du glaubst es nicht. Heute ist der prächtigste Tag der gesamten Expedition“, sagt Ralf, und ich höre förmlich, wie er den Kopf schüttelt. „Aber wegen des vielen Neuschnees ist es einfach viel zu gefährlich.“
„Ralf Dujmovits über seine Manaslu-Expedition: „Wechselbad der Gefühle““ weiterlesenLawine trifft Manaslu-Basislager, Bargiel bricht Everest-Gipfelversuch ab
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist am Achttausender Manaslu im Westen Nepals eine große Lawine abgegangen. Sie traf heute das Basislager auf rund 4800 Metern. Die Videos, die auf den sozialen Netzwerken kursieren (s.u.) , zeigen eine riesige Schneewolke, die über Teile des Lagers fegt. Mehr als 30 Zelte von sechs Veranstaltern seien zerstört worden, schreibt Tashi Lakpa Sherpa vom größten nepalesischen Anbieter Seven Summit Treks auf Instagram. Sein Team sei wohlauf. Auch andere Veranstalter wie Imagine Nepal beeilten sich, zu versichern, dass weder Kunden noch Mitarbeitende verletzt worden seien.
Seven Summit Treks berichtete zudem von zwei Lawinen, die höher gelegene Lager getroffen hätten. Nach Angaben, die mich aus dem Basislager erreichten, kam dabei mindestens ein Sherpa ums Leben. Über Nacht sei am Berg mindestens ein halber Meter Neuschnee gefallen, hieß es. Drücken wir die Daumen, dass uns nicht noch mehr Hiobsbotschaften erreichen!
„Lawine trifft Manaslu-Basislager, Bargiel bricht Everest-Gipfelversuch ab“ weiterlesenTrauer um Skibergsteigerin Hilaree Nelson

Nun ist es zur traurigen Gewissheit geworden: Die weltweit bekannte Skibergsteigerin Hilaree Nelson ist tot. Wie die Zeitung „Kathmandu Post“ berichtet, wurde die Leiche der 49 Jahre alten US-Amerikanerin auf der Südseite des Manaslu auf rund 6000 Meter Höhe entdeckt und geborgen. Ein Rettungshubschrauber habe zuvor drei nepalesische Guides und Hilarees Lebenspartner Jim Morrison auf einer Höhe von 6500 Metern abgesetzt, um nach der vermissten Bergsteigerin zu suchen. Nachdem sie Hilarees Körper entdeckt hätten, sei dieser zunächst ins Basislager geflogen worden. Von dort werde er nach Kathmandu gebracht, hieß es.
„Trauer um Skibergsteigerin Hilaree Nelson“ weiterlesenSuche nach vermisster Skibergsteigerin Hilaree Nelson bislang erfolglos
Die Skibergsteigerin Hilaree Nelson wird am Manaslu weiter vermisst. Heute stieg ein Rettungshubschrauber auf. Die Crew suchte die Südseite des Achttausenders im Westen Nepals nach der 49-Jährigen ab – bislang erfolglos. Mit an Bord war Nelsons Lebensgefährte Jim Morrison.
Das Paar aus den USA hatte am Montag – mit Flaschensauerstoff – den “True Summit” des Manaslu auf 8163 Metern erreicht. Anschließend begannen sie mit der geplanten Skiabfahrt. Was dann genau passierte, ist noch nicht klar. In ersten Berichten hieß es, Nelson sei in der Gipfelzone in eine 25 Meter tiefe Gletscherspalte gefallen. Später wurde berichtet, sie habe mit ihren Skiern verkantet und sei dann nach Süden hin in den Abgrund gestürzt. Auch von einer Lawine, die ihren Absturz verursacht habe, war die Rede. Die Hubschrauber-Suche nach Hilaree soll an diesem Mittwoch fortgesetzt werden.
„Suche nach vermisster Skibergsteigerin Hilaree Nelson bislang erfolglos“ weiterlesenLawinenunglück am Manaslu, Sorge um Hilaree Nelson
Bei einer Lawine am Manaslu sind nach Angaben der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ heute rund ein Dutzend Bergsteiger verletzt worden. Einige seien in kritischem Zustand, heißt es. In anderen Berichten ist von mindestem einem Toten die Rede. Die Schneemassen hätten sich unterhalb von Lager 4 gelöst, das auf rund 7400 Metern liegt. Schlechtes Wetter behindere die Rettungsaktion mit Hubschraubern. Mehrere hundert Bergsteigerinnen und Bergsteiger sollen am Wochenende zu Gipfelversuchen aufgebrochen sein.
Nach Informationen, die mich aus Lager 3 erreichten, handelt es sich bei den meisten Verletzten um Sherpas, die Material nach Lager 4 bringen wollten. Sie wurden nach Lager 3 hinuntergebracht, von wo aus sie mit Hubschraubern ausgeflogen werden sollen – sobald es das Wetter zulässt.
„Lawinenunglück am Manaslu, Sorge um Hilaree Nelson“ weiterlesenAchttausender Nr. 12 für Kristin Harila, Dawa Ongju Sherpa und Pasdawa Sherpa
Trotz schwieriger Verhältnisse am Berg wurden heute vom Achttausender Manaslu im Westen Nepals einige wenige Gipfelerfolge gemeldet. Die beiden Sherpas Dawa Ongju und Pasdawa sowie die Norwegerin Kristin Harila hätten heute um 14.36 Uhr Ortszeit den höchsten Punkt auf 8163 Metern erreicht, ließ der nepalesische Veranstalter 8K Expeditions wissen. Für das nepalesisch-norwegische Trio, das stets mit Flaschensauerstoff unterwegs ist, war es der zwölfte Achttausender-Gipfelerfolg in diesem Jahr.
„Das war hart, aber wir wollten den Manaslu jetzt besteigen, um der großen Menge der Bergsteiger aus dem Weg zu gehen, die im Basislager wartet. Starker Schneefall und ein hohes Lawinenrisiko machten diesen Aufstieg zu einer Herausforderung, und ich bin froh, dass wir es geschafft haben“, sagte Kristin in einer Nachricht vom Gipfel des Manaslu.
„Achttausender Nr. 12 für Kristin Harila, Dawa Ongju Sherpa und Pasdawa Sherpa“ weiterlesenRalf Dujvomits am Manaslu: „Nur für mich, nicht für eine Liste“
Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger will es noch einmal wissen. Ralf Dujmovits versucht sich in diesem Herbst erneut am 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals. Eigentlich dachte er bereits im Frühjahr 2007, dass er den achthöchsten Berg seiner Achttausender-Liste hinzugefügt hätte.
Doch spätestens vor drei Jahren stellte sich heraus, dass Dujmovits und sechs seiner damaligen Kunden irrtümlich den allerhöchsten Punkt am Ende des Gipfelgrats verfehlt hatten. „Wenn du als ehrlicher Mensch erkannt hast, dass du einen Fehler gemacht hast, willst du das natürlich in Ordnung bringen“, sagte mir der 60-Jährige bereits vor seiner Abreise nach Nepal. „Es geht mir dabei nur um mich, nicht um eine Liste oder sonst etwas. Damit habe ich überhaupt nichts am Hut.“
„Ralf Dujvomits am Manaslu: „Nur für mich, nicht für eine Liste““ weiterlesenSkiversuch am Mount Everest, viel Rummel am Manaslu
Wer den Mount Everest einsam erleben will, sollte im Herbst dorthin kommen. Die fünfköpfige Expedition des polnischen Skibergsteigers Andrzej Bargiel ist (zumindest bislang) die einzige, der die nepalesische Regierung für diese Saison eine Genehmigung erteilt hat. Der 34-Jährige möchte den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff besteigen und vom höchsten Punkt mit Skiern abfahren. Begleitet wird er unter anderen vom erfahrenen, 54 Jahre alten Janusz Golab, dem 2012 mit seinem Landsmann Adam Bielecki im Karakorum in Pakistan die erste Winterbesteigung des 8080 Meter hohen Gasherbrum I gelungen war. Bargiel stieg mit Golab und dem Filmer Carlos Llerandi gestern bis Lager 2 auf rund 6400 Metern auf, um sich weiter zu akklimatisieren.
„Skiversuch am Mount Everest, viel Rummel am Manaslu“ weiterlesenWinterexpedition am Manaslu beendet
Simone Moro hat die Nase voll. „Das Problem ist, dass du nicht über Lager 1 hinauskommst“, begründet der 54 Jahre alte Italiener auf den sozialen Netzwerken, warum er erneut seine Zelte am 8163 Meter hohen Manaslu im Westen Nepals abbricht. Hinter Lager 1 auf rund 5600 Meter sei die Lawinengefahr zu groß „und der Wind ist ein echtes Problem“, schreibt Simone. Zudem seien für die kommenden Tage weitere Schneefälle vorhergesagt. „Heute haben wir alle zusammen, mit den Sherpas, mit den Gefährten, mit denen wir diese Erfahrung geteilt haben, der Realität ins Auge geblickt und entschieden, das Ganze hiermit zu beenden.“
Damit kehrt Moro zum vierten Mal nach 2015, 2019 und 2021 mit leeren Händen von einem Winterversuch am Manaslu zurück. Und wie schon bei seinen vorherigen drei Anläufen machten ihm die Schneemassen am Berg einen Strich durch die Rechnung. „Ich habe jetzt genau ein Jahr meines Lebens hier am Manaslu verbracht“, bilanziert Simone.
„Winterexpedition am Manaslu beendet“ weiterlesenWinterexpeditionen an Everest und Co.: Geduld ist gefragt
Seinen Humor hat Jost Kobusch noch nicht verloren. „Und ich warte immer noch auf besseres Wetter…“, schrieb der 29 Jahre alte deutsche Bergsteiger auf den sozialen Netzwerken und postete dazu ein verfremdetes Porträt, das ihn als alten Mann mit grauem Bart zeigt. Seit anderthalb Wochen schlägt Jost im Dorf Lobuche, das auf rund 5000 Metern im Everest-Tal liegt, die Zeit tot. Schneefall und Stürme in Orkanböen machen Bergsteigen in der Region rund um den höchsten Berg der Erde derzeit unmöglich.
„Winterexpeditionen an Everest und Co.: Geduld ist gefragt“ weiterlesenWinterexpeditionen: Schwierige Verhältnisse am Mount Everest, Nanga Parbat und Manaslu

Blankeis oder tiefer Schnee – so präsentieren sich derzeit die Achttausender, an denen sich Bergsteiger in diesem Winter versuchen. „Im Vergleich zum letzten Mal sind die Verhältnisse deutlich eisiger“, sagt mir Jost Kobusch.
Vor gut einer Woche war er am Mount Everest in Richtung der Westschulter aufgestiegen, auf jener Route, auf der er bei seinem ersten Winterversuch vor zwei Jahren bis auf knapp 7400 Meter gelangt war. Wie damals ist Jost auch diesem Jahr solo und ohne Flaschensauerstoff unterwegs. „Es gab nicht so viel Schneefall wie beim letzten Mal. Und der wenige Schnee blieb auf dem Eis natürlich nicht liegen, sondern wurde gleich weggeblasen.“
„Winterexpeditionen: Schwierige Verhältnisse am Mount Everest, Nanga Parbat und Manaslu“ weiterlesenSchneesturm am Manaslu
Da hilft nur schaufeln, schaufeln und noch einmal schaufeln. Die Winterbergsteiger im Basislager am Achttausender Manaslu haben alle Hände voll zu tun, um der Neuschnee-Massen Herr zu werden. „Wir stecken in einem großen Schneesturm, es schneit seit mehr als 24 Stunden ununterbrochen, die Druckwellen der großen Lawinen erreichen beinahe das Basislager“, twitterte heute der Spanier Alex Txikon. „Die Zelte halten sehr gut, obwohl wir mehr als anderthalb Meter Neuschnee haben.“
Die bisherigen Arbeiten an der Route seien jedoch zunichte gemacht worden, schreibt der 40-Jährige. „Wir müssen jetzt wieder bei Null anfangen, die Route spuren und mit Bambusstangen markieren.“
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