Everest-Stau: „Ich hätte mir einen Polizisten gewünscht“

Mariam Ktiri nahe dem Everest-Basislager

Gesehen hat die ganze Welt die Menschenschlange am Mount-Everest-Gipfelgrat, Mariam Ktiri stand drin. Am 22. Mai hatte die Deutsch-Marokkanerin den Gipfel des höchsten Bergs der Erde bereits in der Nacht erreicht, um 2.35 Uhr Ortszeit. Beim Abstieg geriet sie in den Stau, der durch Nirmal Purjas Bild öffentlich wurde und weltweit für Schlagzeilen sorgte. „Schon kurz unterhalb des Gipfels sind uns die Massen entgegengekommen. Viele der Leute waren extrem langsam. Man sah, dass sie völlig erschöpft waren. Es hat uns rund anderthalb Stunden gekostet, den Hillary Step hinter uns zu bringen“, erzählt mir Mariam. „Gott sei Dank hatte ich noch genügend Sauerstoff. Mein Sherpa hat das andauernd geprüft. In diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass ein Polizist die Leute stoppt und sagt: ‚Wartet, bis die, die von oben kommen, runtergeklettert sind! Alles andere macht keinen Sinn.‘“

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David Göttler zu Everest-Debatte: „Überrascht zu tun, ist Effekthascherei“

Nepalesische Südseite des Mount Everest

Manche Bilder sagen mehr als tausend Worte. Wie jene Aufnahme des nepalesischen Bergsteigers Nirmal Purja vom überfüllten Gipfelgrat des Mount Everest, die weltweit für Schlagzeilen sorgt, seitdem der 36-Jährige das Bild am vergangenen Mittwoch über die sozialen Medien veröffentlichte (s.u.). Mehr als 300 Menschen erreichten an jenem Tag den höchsten Punkt der Erde, unter ihnen Nirmal, der in diesem Frühjahr im Rahmen seines Projekts „Mission Possible“ (alle 14 Achttausender in sieben Monaten) innerhalb von vier Wochen sechs Achttausender bestieg – mit Flaschensauerstoff, über die Normalrouten.       

Nirmals Bild dürfte selbst Bergsteiger-Laien die Augen dafür geöffnet haben, dass solche Staus in der Todeszone einfach lebensgefährlich sein müssen. Heute wurden zwei weitere Todesfälle am Everest bekannt: Am Freitag starb ein 56 Jahre alter Ire auf der tibetischen Nordseite des Bergs, am Samstag ein 44-jähriger Brite auf der nepalesischen Südseite, beide offenkundig schwer höhenkrank. Damit sind in dieser Saison am höchsten Berg der Erde bereits zehn Menschen gestorben.

Schlechteres Wetter, zu viele Leute

Der deutsche Profibergsteiger David Göttler hatte – wie berichtet – am Donnerstag versucht, von Süden aus den Gipfel des Everest ohne Flaschensauerstoff zu erreichen. Unterhalb des Südgipfels drehte der 40-Jährige um, zum einen weil das Wetter schlechter wurde, zum anderen weil ihm jede Menge Menschen von oben entgegen kamen und er Staus wie am Mittwoch fürchtete.  David hat heute das Basislager verlassen. Zuvor beantwortete er noch meine Fragen.

David, du warst am Everest ohne Flaschensauerstoff auf 8650 Metern, das ist höher als der zweithöchste Berg der Erde, der K 2. Wie klingt das in deinen Ohren?

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Stau am Everest-Gipfelgrat

Menschenschlange am Everest-Gipfelgrat

Wahrscheinlich wird der 22. Mai demnächst in der Mount-Everest-Rekordliste auftauchen: als der Tag mit den bis dato meisten Gipfelerfolgen. Über 300 (!) Bergsteiger sollen gestern den höchsten Punkt auf 8850 Metern erreicht haben, der Löwenanteil von der nepalesischen Südseite aus.

Unter ihnen war auch Nirmal, genannt „Nims“ Purja, der nach eigenen Angaben um 5.30 Uhr Ortszeit (mit Flaschensauerstoff) am Gipfel stand und dann „trotz heftigen Verkehrs“, wie er auf Facebook schreibt, auch noch gleich den Lhotse anhängte. Um 15.45 Uhr stand er nach eigenen Worten oben, es waren seine Achttausender-Besteigungen Nummer vier und fünf in dieser Saison. Inzwischen ist er im Makalu-Basislager eingetroffen.  Nims will alle 14 Achttausender in nur sieben Monaten besteigen. Sollte ihm auch noch der Makalu gelingen, liegt er im Zeitplan seiner „Mission Possible“, wie er sein Projekt getauft hat .

Wie im Schlussverkauf

Nirmal Purja am Gipfel

Purja veröffentlichte auf Facebook auch ein Bild des Everest-Gipfelgrats, das an einen Morgen im Sommerschlussverkauf erinnert. Eine lange, fast lückenlose Schlange von Gipfelanwärtern zieht sich aufwärts.

Ich erinnere mich noch gut an den Aufschrei, den 2012 die Bilder des deutschen Höhenbergsteigers Ralf Dujmovits von der Menschenschlange in der Lhotse-Flanke auslöste. Als Konsequenz wurde damals nicht etwa die Zahl der Gipfelkandidaten reduziert, sondern man legte einfach zwei Fixseil-Routen parallel nebeneinander und nannte es dann „Gefahrenmanagement“. Das ist am Gipfelgrat selbstverständlich nicht möglich. Laut Gyanendra Shrestra, dem Verbindungsoffizier der Regierung im Basislager, berichteten Bergsteiger am Mittwoch, dass sie am 8749 Meter hohen Südgipfel mehr als zwei Stunden (!) gewartet hätten.

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