K2 im Winter: Auch Tamara Lunger ist dabei

Tamara Lunger

Sie hat lange ein Geheimnis darum gemacht. Erst im Flugzeug nach Islamabad legte sie die Karten auf den Tisch: Neben vielen anderen will sich auch die Südtiroler Bergsteigerin Tamara Lunger in diesem Winter am K2 versuchen.  Dies sei „ein Traum von mir seit Jahren“, sagt die 34-Jährige in einem Video, das sie auf Instagram postete. „Ich bin so aufgeregt.“ Bereits im Oktober war Tamara auf der langen K2-Teilnehmerliste aufgetaucht, die der nepalesische Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks in den sozialen Medien veröffentlicht hatte. Lunger war darüber sauer gewesen und hatte dafür gesorgt, dass sie von dieser Liste gestrichen wurde. Nun also doch. Vielleicht wollte Tamara im Vorfeld einfach nur ihre Ruhe haben.

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Zweites Team im K2-Basislager eingetroffen

Blick aus dem Basislager auf den K2

„Hallo K2!“ Mit diesen Worten begrüßte Mingma Gyalje Sherpa heute über die sozialen Netzwerke den zweithöchsten Berg der Erde, nachdem er mit seinen nepalesischen Landsleuten Dawa Tenzing Sherpa und Kili Pemba Sherpa das Basislager erreicht hatte: „Wir werden uns jetzt zwei Tage lang komplett ausruhen und dann unseren Aufstieg planen.“ Das Sherpa-Team ist das zweite im Basislager zu Füßen des 8611 Meter hohen Bergs im Karakorum, der als einziger Achttausender noch nie im Winter bestiegen worden ist.

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K2-Winterexpeditionen: Los geht’s!

Mingma Gyalje Sherpa und sein K2-Team
Mingma Gyalje Sherpa (2.v.r.) und Co. vor dem Abflug in Kathmandu

Wer zuerst zum K2 kommt, mahlt zuerst? Das erste Team, das sich in diesem Winter an der Besteigung des zweithöchsten Bergs der Erde versuchen wird, hat bereits seine Zelte im Basislager aufgeschlagen, das zweite ist auf dem Weg. Nachdem das Bergsteiger-Trio um den Isländer John Snorri Sigurjonsson zu Füßen des K2 eingetroffen ist, ist ein anderes Trio von Nepal aus nach Pakistan aufgebrochen: Mingma Gyalje Sherpa, Dawa Tenzing Sherpa und Kili Pemba Sherpa. Auch die drei Sherpas haben sich vorgenommen, die erste Winterbesteigung des K2 zu schaffen. Wenn das Wetter mitspielt, haben die beiden kleinen Teams möglicherweise einen kleinen Zeitvorteil. Die größte Gruppe am Berg – unter dem Ticket des Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks – wird erst in zwei Wochen in Pakistan erwartet.

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Auch Nirmal Purja will im Winter auf den K2

Nirmal Purja am K2
Nirmal Purja kehrt zum K2 zurück

Es sieht fast aus, als gäbe es in diesem Winter ein regelrechtes Wettrennen um die erste Winterbesteigung des K2. Immer mehr Bergsteiger werfen für das Prestigeprojekt, den zweithöchsten Berg der Erde erstmals in der kalten Jahreszeit zu besteigen, ihren Hut in den Ring. Heute kündigte auch der nepalesische Bergsteiger Nirmal „Nims“ Purja an, mit einem Team zu dem 8611 Meter hohen Berg im Karakorum in Pakistan zu reisen. 2019 hatte Nims weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als er innerhalb von nur sechs Monaten und sechs Tagen – mit Flaschensauerstoff, unterstützt von einem starken Team – alle 14 Achttausender bestiegen hatte.

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John Snorri im Winter am K2 – Klappe, die zweite!

John Snorri Sigurjonsson am K2
John Snorri Sigurjonsson am K2 (im Februar 2020)

So schnell gibt er sich nicht geschlagen. Der isländische Profibergsteiger John Snorri Sigurjonsson ist in Pakistan eingetroffen, um sich den zweiten Winter in Folge am K2 zu versuchen. Im vergangenen Winter war er Anfang Februar bis Lager 2 auf 6600 Meter vorgedrungen, ehe sein Team die Expedition abgebrochen hatte. Anschließend hatten John Snorri und der Slowene Tomaz Rotar ihrem Expeditionsleiter, Mingma Gyalje Sherpa, und anderen Teammitgliedern vorgeworfen, schlecht vorbereitet in das Unternehmen gestartet zu sein. Der Nepalese hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

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Marc Batard vor Everest-Comeback mit 70: „Sehr gut in Form“

Marc Batard

Der „Sprinter“, wie er einst genannt wurde, kehrt zum Mount Everest zurück. Marc Batard will im Frühjahr 2022 den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff besteigen – mit dann 70 Jahren. Sollte es ihm gelingen, wäre der Franzose aller Voraussicht nach der mit Abstand älteste Bergsteiger ohne Atemmaske auf dem Dach der Welt. Bisher hält diesen Everest-Rekord der Italiener Abele Blanc, der 2010 im Alter von 55 Jahren und 264 Tagen den höchsten Punkt der Erde erreichte. Batard hatte sich jahrelang komplett aus dem Höhenbergsteigen zurückgezogen und sich der Malerei gewidmet.

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Gipfelwelle am Manaslu rollt

Fixseilteam mit Muhammad Ali „Sadpara“ (r.)

Es ist angerichtet am „Herbst-Mode-Achttausender“ Manaslu. Nach Angaben des nepalesischen Expeditionsveranstalters „Seven Summit Treks“ erreichte heute ein fünfköpfiges Team den Gipfel auf 8163 Metern. Ngima Dorje Sherpa, Ngima Thenduk Sherpa, Tenji Chhumbi Sherpa, Namja Bhote sowie der Pakistaner Muhammad Ali „Sadpara“ hätten in dreitägiger „unermüdlicher Anstrengung“ die Fixseile bis zum höchsten Punkt gelegt. 

Nummer acht für Ali „Sadpara“

Für Muhammad Ali war es der achte Achttausender. Der 43-Jährige, 2016 einer der Winter-Erstbesteiger des Nanga Parbat, hat neben den fünf Achttausendern seines Heimatlandes Pakistan nun in Nepal den Lhotse, den Makalu und den Manaslu bestiegen. 

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David Göttler kehrt am Everest auf 8650 Metern um

David Göttler bei seinem Gipfelversuch (er trägt eine Maske, die dazu dient, seine Atmung feucht zu halten)

„Ich habe es nicht bis zum Gipfel des Everest geschafft, aber ich hatte trotzdem einen ganz speziellen Tag“, schreibt David Göttler nach seinem gescheiterten Gipfelversuch ohne Flaschensauerstoff auf Facebook. Der 40 Jahre alte deutsche Profibergsteiger kehrte am Donnerstag auf einer Höhe von 8650 Metern um. Noch am selben Tag stieg er nach Lager 2 auf 6600 Metern ab, heute dann ins Basislager.

„Keine Option zu warten“

Er sei, so informiert mich David, um 2.30 Uhr Ortszeit vom Südsattel aufgebrochen, also relativ spät – einerseits, um dem Gros der Gipfelanwärter aus dem Weg zu gehen, andererseits, um die Wärme des Sonnenlichts zu nutzen. Wer auf Flaschensauerstoff verzichtet, muss schnell unterwegs sein, da der Körper deutlich schneller auskühlt. Seine Taktik sei „bis knapp unter dem Südgipfel“ aufgegangen, schreibt David: „Dort machte dann das Wetter zu, und ich lief in all die Leute hinein, die runterkamen.“ Deshalb habe er entschieden umzudrehen. „Da oben ist es keine Option zu warten und Energie zu verschwenden, wenn du ohne zusätzlichen Sauerstoff unterwegs bist.“

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Erste schwarze Afrikanerin auf dem Everest

Saray Khumalo im Everest-Basislager

Noch steht das Wetterfenster am Mount Everest ein wenig offen, ab Freitag wird jedoch wieder stärkerer Wind erwartet. Weitere rund 30 Bergsteiger nutzten heute die Chance und erreichten den höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern. Unter ihnen war der 45 Jahre alte Brite Kenton Cool, der bereits zum 14. Mal den Mount Everest bestieg. Ein ganzer Kontinent feiert Saray Khumalo. Die 47 Jahre alte Südafrikanerin stand heute als erste schwarze Frau Afrikas auf dem Dach der Welt. Die Geschäftsfrau, die in Johannesburg für einen großen Finanzdienstleister arbeitet, besteigt erst seit sieben Jahre Berge.

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Trauer um Extrembergsteiger Lama, Auer und Roskelley

David Lama, Jess Roskelley, Hansjörg Auer (v.l.)

Offiziell gelten David Lama, Hansjörg Auer und Jess Roskelley noch als vermisst. Doch es gibt eigentlich keine Hoffnung mehr, dass die drei Extrembergsteiger das Lawinenunglück am 3295 Meter hohen Howse Peak überlebt haben. Die weiterhin hohe Lawinengefahr in den kanadischen Rocky Mountains ließ bisher eine Bergung nicht zu. Parks Canada, die Nationalpark-Behörde der kanadischen Regierung, hat das Gebiet gesperrt.

Der Schock sitzt tief in der Bergsteiger-Szene. „Wir haben drei der besten Alpinisten der Welt bei einem tragischen Unglück verloren“, schreibt US-Kletterstar Alex Honnold. „Die drei vermissten Bergsteiger waren zweifellos eine große Bereicherung unserer Gemeinschaft“, ergänzt der pakistanische Top-Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“, derzeit unterwegs am Achttausender Makalu in Nepal. „Die Lücke kann nicht geschlossen werden.“

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Muhammad Ali Sadpara will auf den Makalu

Muhammad Ali Sadpara in Kathmandu

Das nennt man wohl eine klassische Win-win-Situation. Der nepalesische Expeditionsveranstalter „Seven Summit Treks“ profitiert davon, dass
Pakistans Top-Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“ sein Sherpa-Team verstärkt, das die Fixseile am 8485 Meter hohen Makalu legt. Und der 43-Jährige selbst erhält so die Chance, den fünfthöchsten Berg der Erde in Nepal zu besteigen. Finanziell unterstützt wird der Bergsteiger bei diesem Projekt auch von der pakistanischen Armee. Für Muhammad, der sich seit Mittwoch in Nepal aufhält,  ist es der zweite Versuch am Makalu. Im Frühjahr 2016 hatte er bei schlechtem Wetter 150 Meter unter dem Gipfel umkehren müssen. Damals hatte er als Bergführer für die in Brasilien geboren US-Amerikanerin Cleo Weidlich gearbeitet.

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Suche nach Nardi und Ballard am Nanga Parbat eingestellt

Daniele und Tom, R.I.P.

„Wir sind untröstlich; wir informieren Sie darüber, dass die Suche nach Daniele und Tom beendet ist. Ein Teil von ihnen wird immer im Nanga Parbat bleiben“, teilt Daniele Nardis Heimteam auf Facebook mit. „Es tut sehr weh. Aber unter Berücksichtung der Fakten und nachdem wir alles nur Mögliche getan haben, um sie zu finden, müssen wir akzeptieren, was passiert ist.“ Nun ist es also traurige Gewissheit: Der 42 Jahre alte Italiener Daniele Nardi und der 30 Jahre alte Brite Tom Ballard sind bei ihrem Versuch, erstmals die markante „Mummery-Rippe“ in der Diamir-Wand zu durchklettern, ums Leben gekommen.

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Suche nach Nardi und Ballard vor dem Ende

Tom Ballard (l.) und Daniele Nardi

Auch zehn Tage nach dem letzten Lebenszeichen der Bergsteiger Daniele Nardi und Tom Ballard vom Nanga Parbat fehlt jede Spur von den beiden Vermissten. Nachdem sie drei Tage lang vergeblich das Gebiet um die „Mummery-Rippe“, einen markanten Felssporn in der Diamir-Wand, und heute zusätzlich noch die nahegelegene Kinshofer-Route nach dem 42 Jahre alten Italiener und dem 30-jährigen Briten abgesucht hatten, kehrten die Spanier Alex Txikon und Felix Criado sowie die Pakistaner Muhammad Ali Sadpara und Rahmat Ullah Baig ins Basislager zurück. Das Rettungsteam hatte bei der Suche auch Kamera-Drohnen eingesetzt.

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Moro: „Den Mummery-Sporn zu klettern, ist Selbstmord“

Rettungshubschrauber am Nanga Parbat

Am Nanga Parbat suchen mit dem Spanier Alex Txikon und dem Pakistaner Muhammad Ali
„Sadpara“
zwei der drei Wintererstbesteiger des Bergs nach den vermissten Daniele Nardi und Tom Ballard. Der 42 Jahre alte Italiener und der 30 Jahre alte Brite hatten sich zuletzt am 24. Februar von der „Mummery-Rippe“  aus einer Höhe von rund 6300 Metern gemeldet. Die Hoffnung, sie noch lebend zu finden, schwindet immer mehr.

Der dritte Wintererstbesteiger des Nanga Parbat im Jahr 2016, Simone Moro, hält sich nach seiner Rückkehr aus Nepal wieder in seinem Heimatland Italien auf. Der 51-Jährige und sein nepalesischer Kletterpartner Pemba Gyalje Sherpa hatten Ende Januar am Achttausender Manaslu vor den riesigen Schneemassen kapituliert. Ich hatte Simone einige Fragen geschickt, bevor die Ereignisse am Nanga Parbat ihre dramatische Wendung nahmen. Unter anderem fragte ich ihn nach den Chancen der Teams am K2 und Nanga Parbat. Moro antwortete unter Hinweis auf die aktuelle Entwicklung so:

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Weiter kein Lebenszeichen von Nardi und Ballard

Null Sicht am Nanga Parbat

Man wehrt sich innerlich dagegen. Doch langsam, aber sicher schwindet die Hoffnung, die am Nanga Parbat vermissten Bergsteiger Daniele Nardi und Tom Ballard noch lebend bergen zu können. Seit sechs Tagen gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem 42 Jahre alten Italiener und dem 30 Jahre alten Briten. Dichte Wolken verbargen an diesem Samstag den 8125 Meter hohen Berg und verhinderten erneut, dass die Rettungsaktion fortgesetzt werden konnte. Da auch am K 2 schlechtes Wetter herrschte, konnte der Plan nicht umgesetzt werden, den Spanier Alex Txikon und drei seiner Teammitglieder per Hubschrauber zum Nanga Parbat zu fliegen. Txikon und Co. wollen Muhammad Ali „Sadpara“ und zwei weitere pakistanische Bergsteiger bei der Suche nach Nardi und Ballard unterstützen, unter anderem durch den Einsatz zweier Drohnen.

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