Chinesisches Team im vorgeschobenen Everest-Basislager

Das vorgeschobene Basislager auf der Nordseite (im Frühjahr 2015)

Was mancher Kritiker des kommerziellen Bergsteigens am Mount Everest in der Vergangenheit gefordert hat, bewirkt nun die Corona-Krise: Nur ein einziges Team darf sich in diesem Frühjahr am höchsten Berg der Erde versuchen. Die chinesisch-tibetischen Behörden hatten den Everest wegen der Corona-Pandemie für ausländische Expeditionen geschlossen, für einheimische gilt das Verbot jedoch nicht. Und so gibt es wohl in diesem Frühjahr einen chinesischen Versuch über die tibetische Nordseite des Bergs.

Dem Vernehmen nach gehören dem Team des Veranstalters Yarlo Shampo Expeditions 26 Mitglieder an, darunter sechs Frauen. Wie aus Tibet zu hören ist, sollten sie heute das vorgeschobene Basislager auf gut 6400 Metern erreichen, unterhalb des Nordsattels. Es habe mehr geschneit als in den vergangenen Jahren, heißt es.

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Nordseite des Everest bleibt in diesem Frühjahr geschlossen

Everest-Nordseite

Die chinesisch-tibetischen Behörden haben die tibetische Nordseite des Mount Everest für diese Frühjahrssaison gesperrt. Das erfuhr ich aus zuverlässiger Quelle. Die Entscheidung sei offiziell, hieß es. Dies hatte sich bereits in den vergangenen Wochen angedeutet.

Die Tibeter hatten den Expeditionsteams geraten, wegen der Corona-Epidemie nicht – wie sonst häufig praktiziert – über den chinesischen Flughafen Chengdu zur Everest-Nordseite anzureisen, sondern über Kathmandu. Die nepalesischen Behörden erklärten am Montag, dass wegen der Corona-Krise alle Landübergänge nach China vorerst geschlossen bleiben. Damit wäre auch eine Anreise über den Grenzübergang Kerung unmöglich gewesen.

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Auch erste Gipfelerfolge von der Everest-Nordseite gemeldet

Everest-Nordseite

Jetzt ist der Gipfelbann in dieser Frühjahrssaison auch auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest gebrochen. Nach Angaben des nepalesischen Veranstalters „Climbalaya“ erreichte das chinesisch-tibetische Bergsteiger-Team, das die Fixseile über den Nordostgrat legte, um 11.25 Uhr Ortszeit den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die ersten kommerziellen Teams auf den Gipfel folgen.

Auf der nepalesischen Südseite ist die zweite Gipfelwelle in vollem Gange. Auch heute gab es wieder viele Meldungen über erfolgreiche Aufstiege (mit Flaschensauerstoff). Wegen der hohen Zahl an Gipfelanwärtern soll es lange Staus an den Schlüsselstellen gegeben haben. Nach Angaben eines Regierungsvertreters im Basislager berichteten Bergsteiger von Wartezeiten von mehr mehr als zwei Stunden am 8749 Meter hohen Südgipfel.

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