Am Mount Everest sind die ersten beiden Toten der Frühjahrssaison zu beklagen. Am Südsattel auf 7900 Metern wurde heute ein indischer Bergsteiger tot in seinem Zelt aufgefunden, allem Anschein nach starb er in der Nacht an der Höhenkrankheit. Er hatte am Donnerstag den Gipfel auf 8850 Meter erreicht. Derweil wurde die Suche nach einem 39 Jahre alten Iren eingestellt, der seit gestern vermisst wird. Beim Abstieg vom höchsten Punkt war er auf eine Höhe von etwa 8300 Metern ausgerutscht und abgestürzt. Es gibt keine Hoffnung mehr, ihn lebend zu finden. Der Wind im Gipfelbereich hat aufgefrischt und macht eine weitere Suche vorerst unmöglich.
Während des ersten Schönwetterfensters der Saison erreichten mehr als 100 Bergsteiger den Gipfel des Everest, allesamt mit Flaschensauerstoff. Im vergangenen Jahr war laut der Bergsteigerchronik „Himalayan Database“ unter 802 Bergsteigern, die auf dem Dach der Welt standen, nur einer, der ohne Atemmaske erfolgreich war: der 32 Jahre alte Sonam Finju Sherpa.
Auch in diesem Frühjahr verzichten nur sehr, sehr wenige Kletterer auf Flaschensauerstoff. Einer von ihnen ist – wie berichtet – der deutsche Profibergsteiger David Göttler. Der 40-Jährige hat seine Akklimatisierung abgeschlossen und wartet jetzt im Basislager auf einen günstigen Zeitpunkt für seinen Gipfelversuch ohne Atemmaske.
David, es kursieren Luftbilder vom Everest-Basislager. Das sieht nicht mehr wie ein Lager aus, sondern wie eine Zeltstadt. Wie lebt es sich dort?
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