Coronavirus in großer Höhe – ein „weißer Fleck“

Stupa Boudhanath in Kathmandu

Auch Nepal schottet sich wegen der Corona-Krise ab. Im ganzen Land wurde für zunächst eine Woche die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Vor die Tür darf seit heute nur noch, wer unbedingt zur Arbeit, einkaufen oder einen Arzt aufsuchen muss. Die Grenzen nach Indien und China bleiben geschlossen, nur Warentransporte dürfen passieren. Der Luftraum über Nepal ist für internationale und Inlandsflüge gesperrt. Eine Ausnahme gilt für Flugzeuge der Sicherheitskräfte.

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Stoppt Corona-Pandemie auch Bergsteiger-Saison im Karakorum?

Der K2 in Pakistan

Die Berge des Himalaya in Nepal und Tibet sind wegen der Corona-Pandemie in diesem Frühjahr für ausländische Bergsteiger geschlossen. Aus demselben Grund wird es auch für den Denali in Alaska, mit 6190 Metern der höchste Berg Nordamerikas, und den nahe gelegenen Mount Foraker (5304 Meter) 2020 keine Permits für Expeditionen geben. Das teilte die Nationalparkverwaltung am vergangenen Freitag mit. Die Saison dort dauert normalerweise von Ende April bis Mitte Juli. 

Ausgangssperre verhängt

Ob im kommenden Sommer Expeditionen zum 8611 Meter hohen K2, dem zweithöchsten Berg der Erde, und den vier anderen Achttausendern Pakistans möglich sein werden, ist derzeit ungewiss. Seit heute gilt in der nordpakistanischen Provinz Gilgit-Baltistan, in der die höchsten Berge des Landes liegen, wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres eine Ausgangssperre. Paramilitärische Sicherheitskräfte seien aufgefordert worden zu kontrollieren, ob die Vorschriften eingehalten würden, teilte ein Mitglied der Provinzregierung mit. Auch der Personenverkehr zwischen den Städten der Provinz sei ausgesetzt. 

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Steve Swenson nach Erstbesteigung des Link Sar: „Vielleicht mein Schwanengesang“

Link Sar

Ordnung auf meinem Schreibtisch, auch dem digitalen, gehört wahrlich nicht zu meinen Stärken. Meist quillt mein Desktop über von verwendeten Bildern und Dokumenten – bis ich irgendwann den Überblick verliere und endlich den digitalen Papierkorb fülle. Zu einem „Ladenhüter“  auf meinem Bildschirm schien sich das nebenstehende Bild des Link Sar von Steve Swenson zu entwickeln. Zwei Jahre lang lag es unbenutzt da. Allerdings nicht wie bei den meisten anderen Dateien wegen meiner Schludrigkeit, sondern weil ich fest davon überzeugt war, dass ich es noch brauche würde. Jetzt ist es soweit. Den US-Amerikanern Swenson, Mark Richey, Graham Zimmerman und Chris Wright gelang in diesem Sommer die Erstbesteigung des technisch extrem schwierigen 7041 Meter hohen Link Sar im Norden Pakistans.

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Hans Wenzl nach K2-Erfolg: „Viel Kraft verbraucht“

Hans Wenzl auf dem Gipfel des K 2

Der 48 Jahre alte Österreicher ist kein Profibergsteiger. Hans Wenzl verdient sein Geld als Polier bei einem österreichischen Baukonzern. Das Geld für seine Achttausender-Expeditionen muss er sich zusammensparen, für die Zeit an den höchsten Bergen der Welt nimmt er Urlaub. Umso erstaunlicher ist es, dass Hans am vergangenen Donnerstag mit dem 8611 Meter hohen K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, bereits seinen neunten Achttausender bestiegen hat – wie immer ohne Flaschensauerstoff.

Zuvor hatte er bereits auf den Gipfeln von Broad Peak (2007), Nanga Parbat (2009), Gasherbrum I und II (2011), Manaslu (2012), Cho Oyu (2013), Makalu (2016) und Mount Everest (2017) gestanden. Außerdem erreichte er 2005 an der Shishapangma den 8008 Meter hohen Zentralgipfel, der 19 Meter niedriger ist als der Hauptgipfel.

Hans lebt im 2500-Einwohner-Ort Metnitz im Norden Kärntens, mit seiner Frau Sonja hat er zwei erwachsene Söhne. Nach seinem Gipfelerfolg am K 2 hat Wenzl in der nordpakistanischen Stadt Skardu meine Fragen beantwortet.

Hans, hast du noch an deine Chance geglaubt, als die meisten Teams nach dem ersten gescheiterten Gipfelvorstoß ihre Zelte abbrachen und erklärten, das Lawinenrisiko sei zu groß?

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Francesco Cassardo vom Gasherbrum VII gerettet

Zurück im Basislager: Don Bowie, Marco Confortola (der die Rettung im Basislager koordinierte), Cala Cimenti, Denis Urubko (v.l.n.r.)

Happy End der dramatischen Rettungsaktion am Gasherbrum VII: Heute Morgen Ortszeit in Pakistan landete endlich ein pakistanischer Rettungshubschrauber nahe Lager 1 auf rund 5910 Metern, um den schwer verletzten italienischen Bergsteiger Francesco Cassardo aufzunehmen und nach Skardu zu fliegen. Dort wird er jetzt in einem Krankenhaus behandelt. Nachdem Cassardo mit seinem Landsmann Cala Cimenti am Samstag bis 150 Meter unter den Gipfel aufgestiegen war (nur Cala erreichte später den höchsten Punkt und schaffte damit die Erstbesteigung des 6955 Meter hohen Gasherbrum VII – siehe Update unten), war der 30-Jährige beim Abstieg rund 450 Meter tief abgestürzt. Sein Leben hing am seidenen Faden. Wie berichtet, hatte sich der Einsatz eines Rettungshubschraubers aus bürokratischen Gründen verzögert.

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Gasherbrum VII: Wo zum Teufel bleibt der Rettungshubschrauber?

Cala Cimente (l.) und Francesco Cassardo (2018)

Es grenzt schon beinahe an ein Wunder, dass der italienische Bergsteiger Francesco Cassardo überhaupt noch lebt. Nach der Erstbesteigung des 6955 Meter hohen Gasherbrum VII im Karakorum – gemeinsam mit seinem Landsmann Cala Cimenti – stürzte der 30-Jährige am gestrigen Samstag – wie berichtet – rund 500 Meter tief ab. Cala, der mit Skiern vom Gipfel abgefahren war, stieg zum schwer verletzten Francesco auf und schlug umgehend Alarm. Erst hieß es, die pakistanischen Behörden hätten grünes Licht für den Einsatz eines Rettungshubschraubers gegeben, der am Sonntag direkt nach Sonnenaufgang starten würde.

Cimenti stieg nach Lager 1 ab und holte die nötige Ausrüstung, um an der Seite des verletzten Cassardo die Nacht zu verbringen. Cala stand per Satellitenverbindung in ständiger Verbindung mit der italienischen Heimat und wurde medizinisch beraten. Der verunglückte Francesco ist Arzt und somit selbst in der Lage, seinen Zustand zu bewerten. Laut Angaben seines Bruders hing Cassardos Leben in der Nacht am seidenen Faden.

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