Kletterszene trauert um den „Torre-Mann“ Ermanno Salvaterra

Ermanno Salvaterra (1955-2023)
Ermanno Salvaterra (1955-2023)

„Ermanno galt mit gutem Grund als der stärkste Bergsteiger in Patagonien. Seit Jahrzehnten (war er) der große Protagonist in Südamerika. Daran gibt es keinen Zweifel. Er war in jedem Gelände überragend, trotzte den schlimmsten Stürmen, passte sich jeder Situation an und gab nie auf.“ Das schrieb der italienische Topbergsteiger Hervé Barmasse auf Instagram über seinen verstorbenen Landsmann Ermanno Salvaterra, der in der internationalen Szene vor allem mit seinen Klettertouren in Patagonien für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Am Freitag war Salvaterra am Campanile Alto, einem 2937 Meter hohen Dolomiten-Berg in der Brenta-Gruppe, bei einem 20-Meter-Sturz auf rund 2750 Metern ums Leben gekommen. Der 68 Jahre alte Bergführer hatte einen Kunden geführt, der unverletzt blieb. Bergsteiger-Legende Reinhold Messner wies darauf hin, dass die Brenta-Gruppe das „wahre Zuhause“ des Verunglückten gewesen sei. „Ein Haltegriff muss nachgegeben haben: Ein Salvaterra stürzt dort normalerweise nicht ab,“ sagte Messner. Der Der 78-Jährige sprach von einer Tragödie. Salvaterra sei „eine wirklich herausragende Persönlichkeit des Alpinismus“ gewesen, so Messner.

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Lawinenunglück am Cerro Torre: Trauer um Corrado Pesce

Cerro Torre
Der Cerro Torre in Patagonien (Bildmitte)

„Er kann nicht mehr leben.“ Mit diesen Worten beendete die argentinische Ärztin Carolina Codo, Chefin des patagonischen Bergrettungszentrum, am Sonntag die ohnehin nur noch geringen Hoffnungen, dass der italienische Topbergsteiger Corrado, genannt „Korra“ Pesce das Lawinenunglück Cerro Torre überlebt haben könnte. Mit einer Drohne habe man den Körper des 41-Jährigen entdeckt, er liege 50 Meter unterhalb einer Fels-Plattform, auf der Pesce und sein argentinischer Seilpartner Tomas Aguilo die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbracht hätten. „In dieser Höhe und ohne angemessenen Schutz tritt der Tod durch Unterkühlung nach maximal zwei Stunden ein.“

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Trauer um Robert Grasegger

Robert Grasegger (1992-2022)

Ein aufgehender Stern am deutschen Bergsteiger-Himmel ist viel zu früh erloschen. Bei einem Lawinenunglück in Patagonien kam Robert Grasegger ums Leben. Der Bergsteiger aus dem Zugspitzdorf Grainau bei Garmisch-Partenkirchen wurde nur 29 Jahre alt. Seine Freundin, eine 28 Jahre alte Österreicherin, wurde schwer verletzt geborgen, ihr Zustand ist nach argentinischen Medienberichten stabil.

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Paukenschlag in Patagonien: Sean Villanueva klettert Fitz-Traverse solo

Sean Villanueva in Patagonien
Sean Villanueva in Patagonien (© Patagonia Climbing)

„Meine irische Flöte ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Kletterausrüstung“, sagt Sean Villanueva O’Driscoll. „Wenn ich hoch oben an einer senkrechten Felswand baumele und tagelang in einem Sturm in einem kleinen Portaledge festsitze, ist meine Blechpfeife da, um sicherzustellen, dass ich nicht einfach nur warte. Ich lebe. Ich spiele Musik.“

Dem Kletterer mit der Flöte ist jetzt in Südamerika an den Granitfelsen Patagoniens eine ganz außergewöhnliche Melodie gelungen: Der Belgier meisterte die sogenannte Fitz-Traverse – und das im Alleingang.

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Siegrist und Co.: Patagonien-Route für verstorbene Freunde

Stephan Siegrist, Nicolas Hojac und Lukas Hinterberger (von r. nach l.)

Es war ein emotionaler Moment für Stephan Siegrist. Als der Schweizer Topbergsteiger mit seinen Landmännern Lukas Hinterberger und Nicolas Hojac den Gipfel des 2600 Meter hohen Cerro Cachet im Norden Patagoniens erreichte, legte der inzwischen 47-Jährige eine kleine Puppe am höchsten Punkt des Bergs ab. Diese Geste galt seinem Freund und Kletterpartner Julian Zanker, der im Februar 2019 im Alter von nur 28 Jahren bei einem Sturz im oberen Bereich der Eiger-Nordwand ums Leben gekommen war. Zanker hatte eigentlich bei der Schweizer Patagonien-Expedition mit dabei sein sollen. Im Herbst 2017 hatte Siegrist mit Zanker und dem deutschen Spitzenkletterer Thomas Huber erstmals die zentrale Nordwestwand des 6150 Meter hohen Cerro Kishtwar im indischen Teil der Unruheprovinz Kaschmir durchstiegen.  

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