Expedition am Cho Oyu beendet

Cho Oyu im ersten Tageslicht
Cho Oyu im ersten Tageslicht (im Herbst 2016)

„Wir haben die Cho-Oyu-Expedition abgebrochen, weil sich das Wetter für lange Zeit nicht bessern soll“, schreibt mir heute Mingma Dorchi Sherpa, Gründer des nepalesischen Expeditionsveranstalters Pioneer Adventure. Sein Team sei bereits zurück in Kathmandu. Am gestrigen Donnerstag war ein Gipfelversuch in Lager 3 auf 7200 Metern abgebrochen worden. „Bei dieser Kälte und diesem Wind fühlen wir uns, als wären wir auf einer Winterexpedition“, hatte Gelje Sherpa auf Instagram die Lage auf der nepalesischen Südseite des Achttausenders Cho Oyu beschrieben. Der Wind sei „irrsinnig“ gewesen“, so der 29 Jahre alte Nepalese. „Wir hatten Böen von 70 km/h und wussten sofort, dass dies kein sicheres Gebiet war.“

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Gipfelversuche an Kangchendzönga, Annapurna und Makalu

Kangchendzönga
Gipfelbereich des Kangchendzönga

Mingma Gyalje Sherpa ist wieder mit an der Spitze. Nachdem der 36-Jährige am 8167 Meter hohen Dhaulagiri das erste kommerzielle Team in diesem Frühjahr auf einen Achttausendergipfel geführt hatte, ließ sich der Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Imagine Nepal per Helikopter zum Kangchendzönga im Osten des Landes fliegen. Dort hatten seine Climbing Sherpas bereits damit begonnen, die Normalroute auf der Südseite des Bergs zu sichern.

Heute wollten Mingma und Co. die Fixseile oberhalb von Lager 4 (auf rund 7550 Metern) legen. Geplanter Gipfeltag ist Mittwoch. Der höchste Punkt liegt auf 8586 Metern. Damit ist der „Kantsch“, wie der Berg früher im deutschen Sprachraum oft genannt wurde, der dritthöchste Berg der Erde nach dem Mount Everest (8849 Meter) und dem K2 (8611 Meter).

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Antonis Sykaris stirbt am Dhaulagiri

Antonis Sykaris (1962-2022)

Zwei Tage nach dem ersten Gipfelerfolg der Frühjahrssaison an den Achttausendern Nepals wird vom selben Berg der erste Todesfall vermeldet. Antonis Sykaris, der bislang erfolgreichste Höhenbergsteiger Griechenlands, sei beim Abstieg vom Gipfel des Dhaulagiri auf einer Höhe von 7400 Metern, nahe Lager 3 verstorben, „nach einer riesigen physischen und mentalen Anstrengung und einem Mangel an zusätzlichem Sauerstoff“, heißt es auf der Facebook-Seite des 59-Jährigen.

Am Montag hatte der nepalesische Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks (SST) vermeldet, dass Sykaris und sein Begleiter Dawa Sherpa den Gipfel auf 8167 Metern erreicht hätten. Dawa Sherpa, der bis zum Tod des Griechen bei Antonis blieb, wartet offenbar in Lager 3 auf Unterstützung. Nach Angaben von SST wurde eine Rettungsaktion gestartet.

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Nepal vor der Frühjahrssaison: Weniger Bergsteiger am Mount Everest?

Blick auf Mount Everest (l.) und Lhotse

Und wieder wird es wohl eine schwierige Frühlingssaison in den Bergen Nepals. 2020 ging wegen der Corona-Pandemie gar nichts. 2021 traf eine Infektionswelle auch die Basislager am Mount Everest und Dhaulagiri – dass die nepalesische Regierung dies bis heute nicht eingeräumt hat, ist und bleibt ein Skandal. Und nun im Frühjahr 2022 sorgt der russische Krieg in der Ukraine weltweit für Unsicherheit – sicher auch bei Bergsteigern.

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Trauer um Everest-Besteiger Lhakpa Nuru Sherpa

Lhakpa Nuru Sherpa (1978 – 2021)

Lhakpa Nuru Sherpa ist der fünfte Tote der in der vergangenen Woche abgeschlossenen Frühjahrssaison am Mount Everest. Am 3. Juni starb Lhakpa Nuru im Khangri International Hospital in Kathmandu. In diesem Monat wäre er 43 Jahre alt geworden. Der Sherpa sei an Herz-Lungen-Versagen in Folge eines schweren Höhenlungenödems gestorben, steht auf dem Totenschein des Krankenhauses.

Chhang Dawa Sherpa, Vorstand des größten nepalesischen Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks, bestätigte mir den Todesfall. Lhakpa Nuru sei am 29. Mai mit einem Rettungsflug aus dem Everest-Basislager gebracht und direkt in das Krankenhaus eingeliefert worden, wo er wegen des Lungenödems behandelt worden sei – am Ende vergeblich. Der 42-Jährige hinterlässt seine Ehefrau und ihren gemeinsamen Sohn.

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Mount Everest: Zwei Tote und das Warten auf das nächste Wetterfenster

Mount Everest (l.)

Während in Nepal ein Ende des Corona-Dramas weiterhin nicht in Sicht ist, werden im Basislager zu Füßen des Mount Everest die Sauerstoffgeräte gecheckt. Viele Teams bereiten sich auf ihren Gipfelversuch vor. Das nächste Schönwetterfenster wird frühestens Mitte kommender Woche erwartet. Bei der ersten großen Gipfel-Welle erreichten am Dienstag und Mittwoch insgesamt rund 150 Bergsteiger – mit Flaschensauerstoff – den höchsten Punkt auf 8849 Metern.

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Rekord-Gipfeltag an der Annapurna – mit fadem Beigeschmack

Basislager an der Annapurna I

Der erste Gipfeltag der Frühjahrssaison an einem Achttausender in Nepal war ein sehr erfolgreicher. Nach seiner Zählung hätten heute 67 Bergsteigerinnen und Bergsteiger aus mehreren Teams den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna I im Westen des Landes erreicht, ließ Chhang Dawa Sherpa vom nepalesischen Veranstalter Seven Summit Treks (SST) auf Instagram wissen. Andere meldeten mehr als 40 Gipfelerfolge. So oder so wäre es der mit Abstand erfolgreichste Gipfeltag aller Zeiten an diesem Berg, der gemessen an der Todesrate der gefährlichste aller Achttausender ist.

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Everest-Saison mit Fragezeichen

Icefall Doctor
Einer der „Icefall Doctors“ oberhalb des Eisbruchs

Der Startschuss für die Frühjahrs-Klettersaison am Mount Everest ist gefallen: Ein insgesamt neunköpfiges Team der so genannten „Icefall Doctors“ machten sich in dieser Woche in Namche Bazaar, dem Hauptort des Everest-Gebiets, auf den Weg zum Basislager auf der nepalesischen Südseite des höchsten Bergs der Erde. Sechs darauf spezialisierte Sherpas werden die Route durch den gefährlichen Khumbu-Eisfall vorbereiten, über die dann von April an die Teilnehmer der kommerziellen Expeditionen aufsteigen sollen.

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Suche am K2: Warten auf besseres Wetter

K2
Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum (im Sommer 2004)

Schlechtes Wetter am K2 verhindert vorerst die weitere Suche nach den drei vermissten Bergsteigern Muhammad Ali Sadpara, John Snorri Sigurjonsson und Juan Pablo Mohr. Die Bergretter hielten sich bereit, teilte das pakistanische Militär mit. Sobald das Wetter es zulasse, werde die Suche fortgesetzt.

Die Flüge mit Rettungshubschraubern waren am Dienstag wegen der widrigen Bedingungen – fehlende Sicht, starker Wind – ausgesetzt worden. Auch Imtiaz Hussein und Akbar Ali, zwei mit Muhammad Ali Sadpara verwandte Bergsteiger, mussten ihren Versuch abbrechen, am Berg nach den Vermissten zu suchen. Die Metereologen erwarten ab Anfang kommender Woche ein Schönwetterfenster, tagelang soll es kaum Wind geben.

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Winterexpeditionen: Lager 3 am K2 erreicht

Blick aus dem Basislager auf den K2 (2004)

„Die Sherpas haben heute Nachmittag am K2 den Weg hinauf nach Lager 3 mit Fixseilen gesichert, gemeinsam mit Nims‘ (Nirmal Purjas) Team“, ließ Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des nepalesischen Veranstalters Seven Summit Treks, heute auf Instagram wissen. Lager 3 auf der Route über den Südostgrat liegt auf rund 7200 Metern.

Dort traf anschließend auch noch das Sherpa-Trio um Mingma Gyalje Sherpa ein. Die Nepalesen machen also weiterhin gemeinsame Sache am K2. „Wir werden die Nation stolz machen“, versprach Mingma auf Facebook. Der 34-Jährige kündigte wegen der zu erwartenden Höhenwinde einen Ruhetag der „zehn nepalesischen Brüder“ in Lager 3 an. Dawa Sherpa hatte zuvor für Freitag den weiteren Aufstieg nach Lager 4 auf 7600 Metern in Aussicht gestellt.

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Winterexpeditionen: Starker Wind zwingt zur Pause

K2 mit Windfahne (2004)

Der eiskalte Winterwind bläst – sowohl am K2, dem zweithöchsten Berg der Welt in Pakistan, als auch am Achttausender Manaslu in Nepal. Am K2 haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Bergsteiger ihre ersten Nächte auf dem Berg verbracht: in Lager 1 auf 6100 Metern oder Lager 2 auf 6600 Metern.

Drei Sherpas des nepalesischen Veranstalters Seven Summit Treks, die eigentlich die Route über den Abruzzi-Sporn weiter vorantreiben wollten, harrten zwei Nächte in der so genannten „Schwarzen Pyramide“ auf rund 7050 Metern aus, kehrten wegen des stürmischen Winds dann aber unverrichteter Dinge ins Basislager zurück. Immerhin konnten sie oben Material deponieren.

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K2 im Winter: Drei Teams am Berg, Basislager gefüllt

Blick auf den K 2 vom Basislager aus (2004)

Noch lässt der K2 seine Winter-Muskeln nicht spielen. Noch mindestens bis Mittwoch prognostizieren die Meteorologen ruhiges Winterwetter am zweithöchsten Berg der Erde – mit Windgeschwindigkeiten von nur rund 20 Stundenkilometern und Temperaturen im Gipfelbereich um minus 40 Grad Celsius.

„Wir wollen das Beste aus dem Wetter machen“, ließ der Nepalese Nirmal „Nims“ Purja wissen, bevor er am Sonntag mit vier Sherpas aus dem Basislager aufbrach. Im Idealfall wolle man die Route über den Abruzzi-Grat bis hinauf zum letzten Hochlager auf 7600 Metern sichern, teilte Nims mit. Mingma Gyalje Sherpa, der mit seinen nepalesischen Teamgefährten Dawa Tenzing und Kili Pemba ebenfalls aufstieg, gab Lager 3 auf 7200 Metern als vorläufiges Ziel aus. Und auch der Isländer John Snorri Sigurjonsson und das pakistanische Vater-Sohn-Duo Muhammad Ali und Sajid Ali „Sadpara“ stiegen wieder in die Route ein. Heute erreichten sie nach Johns Angaben bei minus 30 Grad und viel Blankeis Lager 2 auf 6700 Metern.

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K2 im Winter: Auch Tamara Lunger ist dabei

Tamara Lunger

Sie hat lange ein Geheimnis darum gemacht. Erst im Flugzeug nach Islamabad legte sie die Karten auf den Tisch: Neben vielen anderen will sich auch die Südtiroler Bergsteigerin Tamara Lunger in diesem Winter am K2 versuchen.  Dies sei „ein Traum von mir seit Jahren“, sagt die 34-Jährige in einem Video, das sie auf Instagram postete. „Ich bin so aufgeregt.“ Bereits im Oktober war Tamara auf der langen K2-Teilnehmerliste aufgetaucht, die der nepalesische Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks in den sozialen Medien veröffentlicht hatte. Lunger war darüber sauer gewesen und hatte dafür gesorgt, dass sie von dieser Liste gestrichen wurde. Nun also doch. Vielleicht wollte Tamara im Vorfeld einfach nur ihre Ruhe haben.

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Atanas Skatov vor K2-Winterexpedition: „Der Berg entscheidet“

Atanas Skatov
Atanas Skatov

Hätte ein Wahrsager Atanas Skatov vor zehn Jahren vorhergesagt, dass er den Winter 2020/21 am 8611 Meter hohen K2 in Pakistan verbringen würde, hätte der Bulgare wahrscheinlich sein Geld zurückverlangt. Bis 2010 hatte Skatov die Berge nur aus der Ferne bewundert. Seine wissenschaftliche Karriere beanspruchte seine Zeit. Er studierte in Plovdiv und Berlin und promovierte schließlich über Pflanzenschutz. Atanas‘ Bergleidenschaft erwachte, als sich der Wissenschaftler vor zehn Jahren auf einen insgesamt 650 Kilometer langen Fernwanderweg in Bulgarien begab. Dann wurden die Berge, auf die Skatov stieg, schnell höher. Sehr viel höher.

Als Veganer hoch hinaus

Sein Ziel ist es, als erster Veganer weltweit alle 14 Achttausender zu besteigen. Zehn der höchsten Gipfel der Welt hat der 42-Jährige bereits auf dem Konto, an einem davon – dem Cho Oyu – verzichtete Skatov auf Flaschensauerstoff.

Den Mount Everest bestieg Atanas sowohl über die tibetische Nordseite (2014) als auch über die nepalesische Südseite (2017), außerdem den Manaslu (2015), die Annapurna, den Makalu (beide 2016), den Lhotse (2017), den Cho Oyu (2018) sowie 2019 die vier Achttausender Kangchendzönga, Gasherbrum I, Gasherbrum II und Dhaulagiri. 2017 komplettierte er als erster Veganer die Sammlung der Seven Summits, der höchsten Berge aller Kontinente. Am 19. Dezember will Skatov nach Pakistan starten, um sich an der ersten Winterbesteigung des K2 zu versuchen.

Atanas, hast du keine Bedenken, in Zeiten der Corona-Pandemie auf Expedition zu gehen?

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Auch Nirmal Purja will im Winter auf den K2

Nirmal Purja am K2
Nirmal Purja kehrt zum K2 zurück

Es sieht fast aus, als gäbe es in diesem Winter ein regelrechtes Wettrennen um die erste Winterbesteigung des K2. Immer mehr Bergsteiger werfen für das Prestigeprojekt, den zweithöchsten Berg der Erde erstmals in der kalten Jahreszeit zu besteigen, ihren Hut in den Ring. Heute kündigte auch der nepalesische Bergsteiger Nirmal „Nims“ Purja an, mit einem Team zu dem 8611 Meter hohen Berg im Karakorum in Pakistan zu reisen. 2019 hatte Nims weltweit für Schlagzeilen gesorgt, als er innerhalb von nur sechs Monaten und sechs Tagen – mit Flaschensauerstoff, unterstützt von einem starken Team – alle 14 Achttausender bestiegen hatte.

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