Winterexpeditionen an Manaslu und Annapurna abgebrochen

Manaslu (im Frühjahr 2007)
Manaslu (in Frühjahr 2007)

„Auf Wiedersehen, lieber Manaslu“, schreibt Simone Moro heute in seiner Instagram-Story. „Ich kann nicht viel mehr als ein paar Wochen warten. Und ich will nicht meinen Stil ändern, nur um eines Tages auf deinem Gipfel willkommen zu sein.“ Bereits vor zwei Tagen hatte Simone verkündet, dass es an der Zeit sei, die Expedition abzubrechen: „Das Wetter hat nicht mitgespielt und in den nächsten zwei Wochen wird es am Manaslu Winde bis zu 150 km/h geben, die einen Gipfelvorstoß im Alpinstil unmöglich machen.“

Der Italiener hatte den achthöchsten Berg der Erde zusammen mit dem Nepalesen Nima Rinji Sherpa und dem Polen Oswald Rodrigo Peirera in einem Zug, ohne Flaschensauerstoff, ohne feste Hochlager und ohne Unterstützung von Hochträgern besteigen wollen. Damit bleibt es vorerst dabei: Noch nie wurde ein Achttausender im Winter im Alpinstil bestiegen.

Nicht ohne Alex

Sajid Ali Sadpara (r.) und Alex Txikon (Ende November im Khumbu)

Auch die Winterexpedition am nicht weit vom Manaslu entfernten Achttausender Annapurna I ist zu Ende. Als Hauptgrund für den Abbruch gab der Pakistaner Sajid Ali Sadpara an, dass der Spanier Alex Txikon, der Initiator der Expedition, wegen einer akuten Blinddarmentzündung hatte operiert werden und das Projekt aufgeben müssen.

„Da unser Anführer , der Winterspezialist , nicht in der Lage war, die Expedition fortzusetzen, trafen wir gemeinsam die Entscheidung, sie abzubrechen“, schrieb Sajid auf Instragram. „Wir hatten die Rotationen abgeschlossen, und unsere unglaublichen Sherpa-Brüder hatten die Fixseile hoch oben am Berg gelegt. Aber beim Klettern geht es nicht nur um Gipfel, sondern auch um die Sicherheit und die Kameradschaft im Team.“

Kommerzielles Team am Makalu auf 7400 Metern

Zuvor hatte auch – wie berichtet – der deutsche Bergsteiger Jost Kobusch seine Solo-Winterexpedition am Mount Everest früh abgebrochen. Damit bleibt nur noch das kommerzielle Team des Veranstalters Makalu Adventure übrig, dass sich – mit dem iranischen Kunden  Abolfazl Gozali – am Makalu, dem fünfthöchsten Berg der Erde versucht: im herkömmlichen Expeditionsstil und mit Flaschensauerstoff. Nach Angaben des Unternehmens ließ Expeditionsleiter Sanu Sherpa wissen, das Team habe gestern Lager 3 auf 7,400 Metern erreicht, sei dann aber wegen des starken Winds wieder abgestiegen. Man wolle nun im Basislager warten, bis die Sturmböen abflauten.

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial
error

Enjoy this blog? Please spread the word :)