Achttausender-Diskussion: Wie weit oben ist ganz oben?

Annapurna-Gipfelgrat

„Warst du am Gipfel?“ Eigentlich sollte diese Frage einfach zu beantworten sein. Schließlich flüstert einem doch der gesunde Menschenverstand ein, dass der Gipfel dort ist, wo es nicht mehr höher geht. Aber die Natur hat eben ihre Launen. Nicht jeder Berg ist wie eine Pyramide geformt, mit einer eindeutigen Spitze. Ein Team um den deutschen Chronisten des Höhenbergsteigens, Eberhard Jurgalski, hat in sieben Jahre langer Recherchearbeit drei der 14 Achttausender untersucht, bei denen es aufgrund der topographischen Gegebenheiten immer wieder zu Fehleinschätzungen von Bergsteigern darüber gekommen ist: Annapurna, Dhaulagiri und Manaslu. „Nach all den Nachforschungen und Erkundigungen ist nun klar, dass viele Bergsteiger, unter ihnen einige sehr bekannte, definitiv die höchsten Punkte eines oder mehrerer dieser Berge verfehlt haben“, schreibt Eberhard auf Internetseite 8000ers.com.

Beispiel Annapurna: Aufgrund von hoch auflösenden Satellitenaufnahmen stellte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Jurgalski und Co. ein Profil des über 300 Meter langen Annapurna-Gipfelgrats zur Verfügung, mit zentimetergenauen Angaben der Erhebungen. Von denen gibt es einige: neben dem „wirklichen“, 8091 Meter hohen Gipfel mehr als eine Handvoll Wechten, die für den Gipfel gehalten werden könnten und teilweise auch wurden. Einer dieser Punkte ist nur wenige Zentimeter niedriger als der Gipfel, ein anderer aber fast 27 Meter.

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