Italiener ohne Flaschensauerstoff auf dem Nanga Parbat – erster Todesfall der Saison

Nanga Parbat

Im Express-Tempo haben sechs italienische Bergführer aus dem Aosta-Tal zu Füßen des Mont Blanc den 8125 Meter hohen Nanga Parbat in Pakistan bestiegen – und das ohne Flaschensauerstoff! Marco Camandona, Francois Cazzanelli, Emrik Favre, Jerome Perruquet, Roger Bovard und Pietro Picco stiegen nach italienischen Presseberichten über die Kinshofer-Route auf und erreichten in weniger als zwei Tagen den Gipfel am Montagvormittag Ortszeit.

Sie hatten beschlossen, lediglich in Lager 3 auf rund 6700 Metern zu rasten. Cazzanelli brach erst nach den anderen vom Basislager auf 4300 Metern auf und erreichte den höchsten Punkt in nur 20 Stunden und 20 Minuten. Cazzanelli und Picco hatten – wie berichtet  – in der vergangenen Woche im unteren Bereich der Diamirwand eine anspruchsvolle Variante zur Kinshofer-Route eröffnet und sie „Aosta Valley Express“ getauft.

Camandonas elfter Achttausender ohne Atemmaske

Marco Camandona
Marco Camandona

Für Camandona war der Nanga Parbat der elfte Achttausender, den er ohne Flaschensauerstoff bestieg. Dem 51 Jahre alten Routinier, der schon seit über 25 Jahren auf Expeditionen im Himalaya und Karakorum unterwegs ist, fehlen nun nur noch der Broad Peak sowie Gasherbrum I und II in seiner Sammlung.

Seine ersten Achttausender-Gipfelerfolge ohne Atemmaske hatte Marco 1998 gefeiert, als er innerhalb von neun Tagen in Tibet die Shishapangma und den Cho Oyu bestiegen hatte. Es folgten der K2 (im Jahr 2000), der Mount Everest (2004), Annapurna (2006), Kangchendzönga (2014), Makalu (2016), Lhotse (2018), Manaslu (2019) und Dhaulagiri (2021). Der Broad Peak könnte noch in diesem Sommer Camandonas Nummer 12 werden. Das Team aus dem Aosta-Tal schlägt seine Zelte nach dem Erfolg am Nanga Parbat nun im Norden des Karakorum auf, um (in wechselnder Besetzung) auch noch Broad Peak und K2 zu besteigen.

In Gedanken bei den Opfern von der Marmolata

„Unsere Gedanken sind bei allen Familien der Opfer des Unglücks auf der Marmolata“, ließen die Bergführer aus Aosta-Tal mitteilen. Am höchsten Berg der Dolomiten (3343 Meter) war am Samstag auf rund 3000 Meter Höhe ein Teil des Gletschers abgebrochen und hatte in einer großen Eis-, Schnee- und Gerölllawine auch Bergsteigerinnen und Bergsteiger verschüttet.

Sieben Tote wurden inzwischen geborgen. Mindestens fünf Menschen werden noch vermisst, für sie besteht, realistisch betrachtet, so gut wie keine Hoffnung mehr. Zum Zeitpunkt des Unglücks wurde am Gipfel der Marmolata die Rekord-Temperatur von plus zehn Grad Celsius gemessen. Wissenschaftler machen den Klimawandel für die ungewöhnlich hohe Temperatur verantwortlich.

Auch pakistanisches Duo am Gipfel

Zurück zum Nanga Parbat: Der italienischen Gruppe hatte sich auch der Peruaner Cesar Rosale angeschlossen, der mit Cazanelli und Perruquet den Gipfel erreichte. Ob er wie die Bergsteiger aus dem Aosta-Tal auf Flaschensauerstoff verzichtete, blieb zunächst unklar. Es gab Berichte über weitere Gipfelerfolge mit Atemmaske.

Unter jenen, die nach diesen Angaben den höchsten Punkt erreichten, waren auch die Pakistaner Fazal Ali und Sheroze Kashif. Ali hat als bisher einziger Mensch den K2 dreimal ohne Flaschensauerstoff  bestiegen. Für den erst 20 Jahre alten Kashif war der Nanga Parbat der achte Achttausender – mit Atemmaske.

Widersprüchliche Angaben vom Broad Peak

Broad Peak (2004)

Nachdem Lukas Furtenbach, Chef des kommerziellen österreichischen Veranstalters Furtenbach Adventures zunächst einen Gipfelerfolg seines Teams am Broad Peak vermeldet hatte, ruderte das Unternehmen später zurück. Man warte noch auf Informationen über den ersten Versuch eines Gipfelvorstoßes, hieß es.

Tödlicher Spaltensturz

R.I.P.

Leider ist auch der erste Todesfall der Saison an den hohen Bergen Pakistans zu beklagen. Nach übereinstimmenden Berichten stürzte der erfahrene pakistanische Bergführer Iman Karim Shimshali, der für eine Expedition am Gasherbrum II arbeitete, in eine Gletscherspalte.  

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