Trauer um den US-Bergsteiger und Filmemacher David Breashears

David Breashears (in 2011)
David Breashears (1955-2014)

Er hat dafür gesorgt, dass ich mich fast wie auf dem Gipfel des Mount Everest fühlte. Vor einem Vierteljahrhundert fuhr ich in eine 40 Kilometer entfernte Stadt, um in einem IMAX-Panoramakino David Breashears‚ Dokumentarfilm „Everest – Gipfel ohne Gnade“ zu sehen. Ich war beeindruckt. In dem Film ging es vor allem um die Tragödie im Frühjahr 1996 am Mount Everest. Damals waren während eines Wettersturzes im Gipfelbereich innerhalb von 24 Stunden acht Bergsteigerinnen und Bergsteiger ums Leben gekommen.

Für seinen IMAX-Film hatten Breashears und sein Sherpa-Team eine sperrige 70-mm-Kamera auf den Everest geschleppt, dazu jede Menge Filmrollen: Für 90 Sekunden waren 115 Meter Film nötig.  Der Aufwand lohnte sich. Die hoch aufgelösten Aufnahmen waren zu jener Zeit qualitativ bahnbrechend, der Film wurde zu einem Kinoerfolg. Breashears hatte eigentlich nur einen Film über die Everest-Expedition des US-Bergsteigers Ed Viesturs drehen wollen. Als sich die Tragödie ereignete, unterbrach das Team die Dreharbeiten und half bei der Rettung der Überlebenden mit.  

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Gesehen: Acht Berge

Filmbild Acht Berge
Bruno (l.) und Pietro, zwei Freunde in den Bergen

Ich mag das Buch sehr. Und so habe ich den preisgekrönten Roman „Acht Berge“ aus der Feder des Italieners Paolo Cognetti auch schon an sehr gute Bergsteiger-Freunde verschenkt. Eine starke Geschichte über eine besondere Freundschaft in den Bergen, atmosphärisch dicht, sehr gut geschrieben. Oft bin ich eher enttäuscht, wenn ich später die Verfilmungen von Büchern sehe, die mir gefallen haben. Vielleicht weil die Bilder und Stimmungen, die beim Lesen in meinem Kopf entstanden sind, nicht mit denen auf der Leinwand übereinstimmen. Nicht so in diesem Fall.

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Gesehen: „14 Gipfel“

„Unterhaltsam“ – so fasste meine Frau die Netflix-Dokumentation über Nirmal Purjas „Project Possible“ zusammen, als die 101 Minuten vorüber waren. Und ich fand, sie lag damit richtig. Die Filmsequenzen von den 14 höchsten Bergen der Welt, die der Nepalese 2019 innerhalb von nur sechs Monaten und sechs Tagen bestieg, sind teilweise wirklich atemberaubend. Und auch die Geschichte, die erzählt wird, hat ja durchaus ein großes Unterhaltungspotential: Allen meteorologischen, finanziellen, politischen und sonstigen Widerständen zum Trotz zieht der ehemalige Soldat des britischen Gurkha-Regiments sein Ding durch und schließt am Ende das zu Beginn vollkommen verrückt klingende Projekt erfolgreich ab.

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Gesehen: „Free Solo“

Alex Honnold bei seinem Free Solo am El Capitan

Eigentlich versteht es sich von selbst. Einen Oscar-gekrönten Film zu empfehlen, ist in etwa so, als würde man einem Besucher des Yosemite-Nationalparks nahelegen, sich den El Capitan anzusehen. Aber den nun folgenden Filmtipp habe ich verfasst, bevor
„Free Solo“ in der vergangenen Nacht in Los Angeles als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Ehrlich!

Alle haben Angst um Alex. Seine Freundin Sanni, sein Freund und Trainingspartner Tommy Caldwell, die Kamera-Crew. „Alex hat den besten Tag seines Lebens, ich nicht“, sagt Kameramann Mickey Schäfer und dreht seinem Arbeitsgerät den Rücken zu. „Ich kann nicht mehr.“ Mit einem Superteleobjektiv filmt er den Aufstieg des US-Kletterers Alex Honnold am legendären Granitriesen El Capitan über die Route „Free Rider“. Alexander Huber eröffnete sie 1995, drei Jahre später kletterten er und sein Bruder Thomas die Route Rotpunkt, also frei und in einem Zug.

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