100 Jahre nach dem Verschwinden am Mount Everest: Menschliche Überreste von Andrew Irvine entdeckt

Andrew Irvine
Andrew Irvine

„Ich hob die Socke hoch, und da war ein rotes Etikett mit der Aufschrift A.C. IRVINE aufgenäht. Wir sind alle buchstäblich im Kreis gelaufen und haben ‚Heilige Scheiße‘ gerufen.“ So beschreibt der US-Kletterer und Filmemacher Jimmy Chin gegenüber dem Magazin „National Geographic“ den Augenblick, als er und sein Team auf dem Zentralen Rongbuk-Gletscher zu Füßen der Nordwand des Mount Everest menschliche Überreste von Andrew Irvine entdeckten.

Sie fanden einen alten Schuh mit einem Fuß darin und die besagte Socke, die bezeugte, wer sie einst getragen hatte. Anfang Juni 1924 waren die britischen Bergsteiger George Herbert Leigh Mallory, damals 37 Jahre alt, und Andrew Comyn Irvine, 22 Jahre alt, am damals noch unbestiegenen Mount Everest zu einem Gipfelversuch aufgebrochen. Expeditionskollege Noell Odell hatte sie nach eigenen Angaben zuletzt am 8. Juni am Nordostgrat erblickt, danach verlor sich ihre Spur. Bis heute ist das Rätsel ungelöst, wie nahe sie dem höchsten Punkt der Erde auf 8.849 Metern kamen.

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Everest-Skiabfahrt durch Hornbein-Couloir?

Die tibetische Nordseite des Mount Everest
Die tibetische Nordwand des Mount Everest (2005)

Herbst-Projekte am Mount Everest, die früher gang und gäbe waren, sind inzwischen selten geworden. Wegen des oft eher schlechten Wetters machen kommerzielle Expeditionen im Nach-Monsun einen Bogen um den höchsten Berg der Erde und konzentrieren sich stattdessen auf den Manaslu im Westen Nepals oder die in Tibet gelegenen Achttausender Cho Oyu und Shishapanga – sofern die chinesisch-tibetischen Behörden diese Berge freigeben.

Zuletzt hatte sich im Herbst 2022 ein polnisches Team um den Skibergsteiger Andrzej Bargiel an der nepalesischen Südseite des Everest versucht. Bargiel, der ohne Flaschensauerstoff zum Gipfel aufsteigen und von dort mit Skiern bis ins Basislager abfahren wolle, und sein Begleiter Janusz Golab hatten ihren Gipfelversuch am Südsattel auf knapp 8000 Metern abgebrochen. Sie waren von so heftigen Windböen empfangen worden, dass sie nicht mal ihr Zelt hatten aufbauen können.

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Gesehen: „Free Solo“

Alex Honnold bei seinem Free Solo am El Capitan

Eigentlich versteht es sich von selbst. Einen Oscar-gekrönten Film zu empfehlen, ist in etwa so, als würde man einem Besucher des Yosemite-Nationalparks nahelegen, sich den El Capitan anzusehen. Aber den nun folgenden Filmtipp habe ich verfasst, bevor
„Free Solo“ in der vergangenen Nacht in Los Angeles als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Ehrlich!

Alle haben Angst um Alex. Seine Freundin Sanni, sein Freund und Trainingspartner Tommy Caldwell, die Kamera-Crew. „Alex hat den besten Tag seines Lebens, ich nicht“, sagt Kameramann Mickey Schäfer und dreht seinem Arbeitsgerät den Rücken zu. „Ich kann nicht mehr.“ Mit einem Superteleobjektiv filmt er den Aufstieg des US-Kletterers Alex Honnold am legendären Granitriesen El Capitan über die Route „Free Rider“. Alexander Huber eröffnete sie 1995, drei Jahre später kletterten er und sein Bruder Thomas die Route Rotpunkt, also frei und in einem Zug.

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