Paraclimber Michael Füchsle: „Immer wieder aufraffen“

Michael Füchsle beim Klettern in Finale Ligure an der italienischen Riviera
Michael Füchsle beim Klettern in Finale Ligure an der italienischen Riviera

So will er nicht abtreten. Eigentlich hatte Paraclimber Michael Füchsle spätestens in diesem Jahr seine Wettkampfkarriere beenden wollen. Doch die Corona-Pandemie und gesundheitliche Probleme machten ihm einen Strich durch die Rechnung. „Ich habe eitrige Fistelgänge am Darm, die immer wieder aufbrechen können“, erzählt mir der 54-Jährige aus der Kleinstadt Bobingen südlich von Augsburg. „Ich habe vor Schmerzen keine zwei Meter weit laufen können. Zwischen März und Juni habe ich fast gar nicht klettern können.“

Michael denkt darüber nach, ob er 2022 noch einmal bei einem Wettbewerb antritt: „Ich bin noch unschlüssig, aber wenn ich es mache, wird es der Weltcup in Innsbruck am 21. und 22. Juni.“ Sollte es Füchsle wieder in den Paraclimbing-Nationalkader schaffen, würde der Deutsche Alpenverein die Kosten für den Start tragen. „Wenn nicht, würde ich darauf sitzen bleiben.“

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Meagan Martin und Molly Thompson-Smith: Zwei schwarze Kletterinnen reden über Rassismus

Meagan Martin beim Bouldern

„Adventure Gap“, die Abenteuer-Lücke. So nennt der schwarze Journalist und Buchautor James Edward Mills das Phänomen, dass schwarze Bergsteiger und Kletterer in der Abenteuer-Szene immer noch die Ausnahme sind. „Es geht nicht um die Frage, ob Afroamerikaner hohe Berge besteigen können oder nicht“, schrieb Mills im Magazin „National Geographic“: „Was zählt, ist, dass wir als Gruppe dazu neigen, es nicht zu tun. Und aus einer Vielzahl unterschiedlicher sozialer und kultureller Gründe ist die Welt des Bergsteigens fast ausschließlich den weißen Männern vorbehalten.“

Doch es tut sich etwas. Die „Black Lives Matter“-Bewegung führe auch in der Outdoorbranche zu einem Umdenken, schreibt mir US-Kletterin Meagan Martin. Die Erkenntnis, dass Rassismus immer noch weit verbreitet sei, habe die Szene zunächst überrascht. Inzwischen hinterfragten sich jedoch Unternehmen, wo sie es versäumt hätten, ein „Verbündeter der schwarzen Bevölkerung“ zu sein und wie sie es in Zukunft besser machen können: „Auch viele Athleten nehmen sich jetzt die Zeit nachzudenken, Verantwortung zu übernehmen und sich zu einem besseren Verbündeten zu erziehen.“

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Namen von Kletterrouten: Wo hört Flapsigkeit auf und fängt Rassismus an?

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, schrieb einst der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889-1951) in seinem berühmten „Tractatus“. Vereinfacht gesagt: Wie wir etwas sagen oder schreiben, ist durchaus von Bedeutung, denn Sprache schafft Wirklichkeit. Das sollte man meiner Meinung nach in der Diskussion um diskriminierende Namen von Kletterrouten bedenken, die im Rahmen der „Black Lives Matter“-Bewegung vor allem in den USA deutlich an Schwung gewonnen hat.

Erstbegeher, die einst bei der „Taufe“ ihrer Routen das N-Wort verwendet haben, sind darum noch nicht zwangsläufig Rassisten – sollten sich aber bewusst machen, dass Rassismus bei der Wortwahl beginnt. Was gestern vielleicht witzig gemeint und flapsig dahinformuliert war, kann heute beleidigen und diskriminieren. Wahrscheinlich hat es das auch schon früher getan, man hat nur nicht darüber geredet.

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Michael Füchsle: Vom Rollstuhl in die Kletterwand

Michael Füchsle beim Training in Zeiten von Corona

Bouldern am Esstisch. Auch Michael Füchsle trainiert derzeit daheim in der Kleinstadt Bobingen nahe Augsburg. Er hofft, dass die Corona-Krise bald vorübergeht und er das Exil in den eigenen vier Wänden verlassen kann. „Das Klettern ist mein Lebensinhalt“, sagt mir der 53-Jährige. „Ich kann nicht mehr ohne es leben. Neben meiner Freundin ist das Klettern das Wichtigste.“

Schließlich verdient Michael damit auch seinen Lebensunterhalt. „Ich kann keine großen Sprünge machen, aber es reicht zum Leben.“ Füchsle ist kein gewöhnlicher Profi, sondern ein Paraclimber, ein Kletterer mit Handicap, mit einem künstlichen Darmausgang, um genau zu sein, einem so genannten Stoma. Dazu gesellt sich noch eine Nervenerkrankung, die zu Taubheit und Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen führen.

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Alexander Huber: Höhlenklettern im Oman

Höhlenklettern im Oman (Route "Seventh Hole)

Im Oman hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Vor zwei Wochen starb Sultan Qabus bin Said al Said im Alter von 79 Jahren an Krebs. Fast ein halbes Jahrhundert lang hatte der Monarch  das Land auf der Arabischen Halbinsel als Alleinherrscher mit ruhiger Hand in die Moderne geführt: Qabus investierte vor allem in Bildung, Infrastruktur und den Tourismus. „Als Reisender erfährt man hier ein offenes Land, eine hohe Gastfreundlichkeit und ein Gefühl der Sicherheit“, schreibt der 51 Jahre alte deutsche Topkletterer Alexander Huber.

Der jüngere der beiden „Huberbuam“ war im Dezember mit dem Kanadier Read Mc Adam und den beiden Österreichern Guido Unterwurzacher und Jakob Oberhauser zum Klettern in dem Wüstenstaat. Ihr Ziel: die berühmte Höhle Majlis al-Jinn. Die am Boden 61.000 Quadratmeter große kuppelförmige Felshalle, eine der größten der Welt,  ist durch drei Löcher in ihrer Decke mit der Außenwelt verbunden. Das Quartett wollte eine neue Route durch das zweite Loch eröffnen.

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