Es klang wie jetzt oder nie. „An alle Australier in Nepal, das ist der letzte Aufruf für alle, die nach Australien zurückkehren wollen“, schrieb der australische Botschafter Pete Budd in dem Himalaya-Staat gestern auf Twitter. „Wenn du das Land verlassen willst, musst du dich sofort entscheiden, innerhalb der nächsten Stunden. Es wird keinen anderen Flug nach Australien geben.“ Heute hob die Maschine vom Flughafen Kathmandu Richtung Down Under ab.
Lockdown verlängert
Mehrere tausend Urlauber waren an verschiedenen Orten Nepals gestrandet, nachdem die Regierung in Kathmandu in der vergangenen Woche wegen der Corona-Pandemie einen landesweiten „Lockdown“ verkündet hatte. Seitdem sind die Grenzen dicht und der Luftraum gesperrt, es herrscht eine weitgehende Ausgangssperre. Die ursprünglich für eine Woche verkündeten Maßnahmen wurden inzwischen bis mindestens 7. April verlängert.
Wenige bestätigte Fälle, wenige Tests
Bisher wurden in Nepal laut Angaben der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität erst fünf Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das könnte jedoch auch an der geringen Zahl von nicht einmal 1000 Corona-Tests liegen, die bisher gemacht wurden, und das auch nur in Kathmandu. Die Tests wurden zwar inzwischen auf alle sieben Provinzen des Landes ausgedehnt, doch eine flächendeckende, engmaschige Kontrolle ist in einem armen Land wie Nepal völlig illusorisch. Selbst in einem hoch entwickelten Staat wie Deutschland kommen die Behörden mit den Tests kaum nach.
Komplexe Logistik
Die Botschaften der Länder, aus denen die in Nepal festsitzenden Touristen stammen, haben derzeit alle Hände voll damit zu tun, den Rücktransport in die Heimat zu organisieren. „Bitte gedulden Sie sich weiterhin, die Logistik ist extrem komplex“, appellierte die deutsche Vertretung in Kathmandu gestern. Heute riet die Botschaft den noch in Lukla, dem Eingangstor zur Everest-Region, ausharrenden Deutschen, wenn möglich einen der drei für diesen Tag geplanten Flüge nach Kathmandu zu nehmen. Touristen, die in Pokhara in der Annapurna-Region gestrandet sind, wurden aufgefordert, mit von den nepalesischen Behörden bereitgestellten Bussen in die Hauptstadt zurückzukehren.
Der inzwischen dritte Rückholflug nach Deutschland ist für den kommenden Samstag geplant, auch wenn die Botschaft einschränkt: „Notwendige Genehmigungen stehen noch aus!“
Stichtag 3. April
Die Botschaften arbeiten mit dem Nepal Tourism Board zusammen. Die Behörde soll dafür sorgen, dass die ausländischen Touristen das Land so bald wie möglich verlassen. Seit einer Woche können sich festsitzende Urlauber auch über das Portal „Stranded in Nepal“ und dessen Accounts auf den sozialen Netzwerken aktuelle Informationen besorgen.
Gestrandete Touristen sind gut beraten, die nächstbeste Gelegenheit nutzen, in die Hauptstadt Kathmandu zu gelangen. „Die Regierung hat soeben verkündet, dass nur bis einschließlich 3. April der inländische Transport von Touristen erlaubt sein wird“, teilt heute die deutsche Botschaft auf Facebook mit. „Daher diese Chance nutzen, wenn Sie aus Nepal raus wollen!“
P.S. Heute vor genau zehn Jahren startete ich meinen damaligen DW-Blog „Abenteuer Sport“, der dann 2019 zu meinem privaten Blog „Abenteuer Berg“ wurde. Ein bisschen wie Geburtstag. 😉 Und das ist kein Aprilscherz!
Gratulation für Ihre Ausdauer und weiter so
Mit freundlichen Grüßen Julius
Glückwunsch und weiter so. Ich liebe diesen Blog.