Nepal plant strengere Regel für Mount Everest

Nepalesische Südseite des Everest
Nepalesische Südseite des Mount Everest

Die Regierung Nepals will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen die Kritiker verstummen lassen, die seit Jahrzehnten fordern, keine unerfahrenen Bergsteigerinnen und Bergsteiger mehr auf den Mount Everest zu lassen. Zum anderen zusätzlich Kasse machen. Das zuständige Ministerium für Kultur, Tourismus und Luftfahrt brachte jetzt den Entwurf eines Gesetzes ein, das den seit 1978 geltenden, immer wieder erweiterten sogenannten „Tourism Act“ ablösen soll. Darin sind auch die Regeln für das Bergsteigen in Nepal enthalten.

Die spannendste geplante Neuerung: Everest-Anwärter sollen erst dann eine Besteigungsgenehmigung für den höchsten Berg der Erde erhalten, wenn sie ein von der Tourismus-Abteilung ausgestelltes offizielles Gipfelzertifikat für einen mindestens 7000 Meter hohen Berg Nepals vorweisen können.

Mehr als 50 Achttausender in Nepal

Neben den anderen sieben Achttausendern, die ganz oder teilweise in Nepal liegen – Kangchendzönga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri, Manaslu und Annapurna I – kommen dafür mehr als fünfzig Siebentausender in Frage. Darunter sind einige in Nepal gelegene Gipfel, die schon jetzt häufig von kommerziellen Expeditionsveranstaltern angeboten werden – wie der Himlung Himal (7126 Meter), der Baruntse (7152 Meter) – oder auch der Putha Hiunchuli (7246 Meter), an dem ich mich, nebenbei bemerkt, 2011 vergeblich versuchte.

Putha Hiunchuli
Der 7000er Putha Hiunchuli im Westen Nepals

Mehr Everest-Permits als 2024

Ob die geplante Gesetzesnovelle wirklich zu weniger Andrang am Mount Everest führen wird, sei dahingestellt. Für diese Frühjahrssaison kommt sie ohnehin zu spät. Bislang (Stand 25. April) hat das Tourismusministerium für den 8849 Meter hohen Berg 427 Besteigungsgenehmigungen ausgestellt und damit bereits mehr als im Vorjahr (421 Permits).

Der Andrang ist auch deshalb groß, weil im September neue Permitgebühren in Kraft treten. Dann kostet die Besteigungsgenehmigung für den Everest in der Frühjahrssaison 15.000 US-Dollar pro Person – statt bisher 11.000 Dollar.

Fixseile bis 7400 Meter

Die Bedingungen am Berg sind in diesem Jahr schwierig. Nachdem die Icefall Doctors den Weg durch den Khumbu-Eisfall eröffnet hatten, brachen einige Seracs zusammen, sodass die Route wiederhergestellt werden mussten. Das Team des Veranstalters 8K Expeditions, das die Fixseile bis zum Gipfel legen soll, hat die Route bis auf eine Höhe von rund 7400 Metern gesichert. Das ist oberhalb von Lager 3.

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial
error

Enjoy this blog? Please spread the word :)