Nepals Star-Bergsteiger Nirmal, genannt „Nims“ Purja ist bei einem schweren Fallschirm-Unfall nahe der spanischen Stadt Sevilla mit dem Leben davongekommen. Nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten kam dagegen ein 36 Jahre alter Mitspringer Purjas bei dem Unfall am Freitag ums Leben. Der erfahrene Fallschirmspringer, ein Soldat einer britischen Spezialeinheit, habe gemeinsam mit Purja einen Sportsprung aus rund 4500 Metern Höhe gemacht, berichtet die spanische Nachrichtenagentur EFE. Im freien Fall hätten die beiden zunächst erfolgreich einige Formationsübungen absolviert und dann ihre Fallschirme geöffnet. Auf rund 1000 Meter Höhe hätten sich die beiden Fallschirme verheddert.
Abgeschnitten und Reserveschirm ausgelöst
Nirmal Purja ließ heute via Instagram wissen, der Brite sei in einem Winkel von 45 Grad von oben auf ihn zugeflogen. Dann sei der Schirm des Briten in sich zusammengefallen und habe sich in Purjas Leinen verfangen: „Dadurch gerieten wir beide ins Trudeln und unsere Fallgeschwindigkeit erhöhte sich dramatisch. An diesem Punkt hatte ich keine andere Wahl, mich aus dem Gewirr zu befreien, als mich abzuschneiden und meinen Reserveschirm auszulösen.“ Dieses Rettungsmanöver gelang dem britischen Fallschirmspringer nicht mehr. Er schlug ungebremst auf dem Boden auf. Nims rannte nach eigenen Angaben sofort nach der Landung zu seinem Freund.
„Ich führte lebensrettende Maßnahmen durch, konnte ihn aber leider aufgrund der Schwere seiner Verletzungen nicht wiederbeleben“, ließ Purja wissen. Er sei „am Boden zerstört“, so der 39 Jahre alte Nepalese. „Wir hatten die vergangene Woche zusammen in Spanien trainiert.“
Gleitschirmunfall am Manaslu
Vor knapp einem Monat hatte sich Nims bei einem Gleitschirmunfall in Nepal leicht verletzt. Beim Startversuch im Basislager zu Füßen des Achttausenders Manaslu sei er gegen einen Felsblock geprallt, hieß es damals in der Himalayan Times.
In Nepal ist Purja der Superstar der heimischen Bergsteigerszene, seit er 2019 alle 14 Achttausender innerhalb von sechs Monaten und sechs Tagen abgehakt hatte – mit einem starken nepalesischen Team im Rücken, mit Flaschensauerstoff und dem Einsatz von Helikoptern, um möglichst schnell von Basislager zu Basislager zu kommen.