Nachdem der Spanier Alex Txikon und seine Mitstreiter an der Annapurna I im Westen Nepals ihre Expedition abgebrochen haben und heimgekehrt sind, ist Denis Urubko der einzig verbliebene Bergsteiger, der in diesem Winter noch auf einen Erfolg an einem Achttausender hofft: am Gasherbrum I, auch Hidden Peak genannt, im Karakorum in Pakistan.
Mit seinem pakistanischen Gefährten Hassan Shigri stieg der 50-Jährige inzwischen durch den Eisbruch oberhalb des Basislagers Richtung Lager 1 (5900 Meter) und deponierte Material. Seiner Lebensgefährtin, der spanischen Kletterin Pipi Cardell, berichtete Urubko, dass er durch eine 30 bis 80 Zentimeter hohe Schneedecke habe spuren müssen. Denis plant, ab Lager 2 auf rund 6400 Metern alleine weiterzusteigen.
Nicht länger als Ende Februar
Der im russischen Nordkaukasus geborene Urubko will den Gipfel auf 8080 Metern vor Ende Februar erreichen, also noch im meteorologischen Winter. Nur dann, findet Urubko, handele es wirklich um eine Winterbesteigung. Der bislang einzige Gipfelerfolg am Gasherbrum I in der kalten Jahreszeit war am 9. März 2012 den beiden Polen Adam Bielecki und Janusz Golab gelungen – im kalendarischen Winter.
Urubko hat bereits 27-mal auf Achttausendergipfeln gestanden, stets ohne Flaschensauerstoff. Ihm gelangen zwei Wintererstbesteigungen von Achttausendern: die des 8485 Meter hohen Makalu (2009 mit dem Italiener Simone Moro) und des 8034 Meter hohen Gasherbrum II (2011 mit Moro und dem US-Amerikaner Cory Richards).