Mitten in die Gipfelerfolgsmeldungen vom Achttausender Annapurna I platzte die Nachricht des Lawinenunglücks . Oberhalb von Lager 2 (5600 Meter) löste sich eine „riesige Lawine“, wie Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter des Anbieters Seven Summit Treks, auf Instagram berichtete. „Wir erlebten ein schreckliches Unglück. Beim Transport von Sauerstoffflaschen für den Gipfelvorstoß wurden zwei unserer Sherpas, Ngima Tashi und Rima Rinje, mitgerissen.“
Bislang erfolglose Suche
Obwohl fünf Sherpas gleich nach dem Unglück mit der Suche begonnen hätten, fehle von den Vermissten jede Spur. Auch bei einer mehrstündigen Suche per Helikopter hätten die beiden Sherpas nicht lokalisiert werden können. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Wir werden unser Bestes tun, um unsere Männer zu finden und zu retten“, so Chhang Dawa. Dennoch wird mit jeder Minute die Chance kleiner, Ngima Tashi Sherpa und Rima Rinje Sherpa lebend zu finden.

Mehr Gletscherspalten und hängende Seracs
Unter dem Eindruck des Lawinenunglücks erneuerte Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Veranstalters Imagine Nepal, seine Ankündigung, dass diese Expedition zur Annapurna I seine letzte gewesen sei. Er habe noch so schwierige Bedingungen an diesem Berg erlebt wie in diesem Jahr, so Mingma auf Instagram: „Trockenes Terrain, mehr Gletscherspalten, hängende Seracs machten ihn noch schwieriger. Dieser Berg ist einfach zu riskant. Die Schönheit des Annapurna hat mich immer angezogen, aber ich kann hier nicht mehr mein Leben riskieren.“
Rund 30 weitere Besteigungen
Am Sonntag hatte ein vierköpfiges Team – mit drei Mitgliedern von Imagine Nepal und einem von Seven Summit Treks – für den ersten Gipfelerfolg der Frühjahrssaison an einem Achttausender gesorgt. Am heutigen Montag stiegen rund 30 weitere Bergsteigerinnen und Bergsteigern über die mit Fixsseilen gesicherte Route bis zum höchsten Punkt auf 8091 Metern.