Auch erste Gipfelerfolge von der Everest-Nordseite gemeldet

Everest-Nordseite

Jetzt ist der Gipfelbann in dieser Frühjahrssaison auch auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest gebrochen. Nach Angaben des nepalesischen Veranstalters „Climbalaya“ erreichte das chinesisch-tibetische Bergsteiger-Team, das die Fixseile über den Nordostgrat legte, um 11.25 Uhr Ortszeit den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die ersten kommerziellen Teams auf den Gipfel folgen.

Auf der nepalesischen Südseite ist die zweite Gipfelwelle in vollem Gange. Auch heute gab es wieder viele Meldungen über erfolgreiche Aufstiege (mit Flaschensauerstoff). Wegen der hohen Zahl an Gipfelanwärtern soll es lange Staus an den Schlüsselstellen gegeben haben. Nach Angaben eines Regierungsvertreters im Basislager berichteten Bergsteiger von Wartezeiten von mehr mehr als zwei Stunden am 8749 Meter hohen Südgipfel.

Mirza Ali komplettiert die Seven Summits

Mirza Ali

Unter denen, die heute morgen den Hauptgipfel erreichten, war auch Mirza Ali. Der 35 Jahre alte Expeditionsveranstalter, Filmemacher und Fotograf ist damit der erste pakistanische Mann, der auf allen „Seven Summits“  stand, den höchsten Bergen aller Kontinente. Seine Schwester Samina Baig war 2013 die erste pakistanische Frau auf dem Everest, ein Jahr später vervollständigte sie auch ihre Seven-Summits-Sammlung.

Timas Botschaft an die arabischen Frauen

Tima Deryan am Everest

Ebenfalls auf dem Dach der Welt stand heute Fatima, genannt „Tima“ Deryan. Die 26 Jahre alte Libanesin, die als Unternehmerin in Dubai lebt, hat mit ihrem Everest-Erfolg sechs der sieben höchsten Berge aller Kontinente bestiegen. Wie Tima mir vor ihrer Abreise nach Nepal schrieb, wollte sie mit ihrem Everest-Projekt auch eine Botschaft an die arabischen Frauen senden: „Mit meiner Everest-Besteigung möchte ich zeigen, dass eine arabische Frau in der Lage ist, alle Arten von Einschränkungen zu bekämpfen, die ihr die Gesellschaft auferlegt. Sie kann sich ihre Freiheit nur durch Taten verdienen.“

Vermesser auf dem Gipfel

Zu denen, die heute den höchsten Punkt der Erde erreichten, gehörten auch zwei Vermesser, die im Auftrag der Regierung die exakte Höhe des Mount Everest ermitteln sollen. Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal im April 2015 hatten Wissenschaftler die Hypothese aufgestellt, dass der Gipfel durch die Bodenverschiebungen nun um einige Zentimeter höher oder tiefer liegen könnte. Die Regierung in Kathmandu hatte daraufhin angekündigt, den Berg neu vermessen zu wollen. In dem Himalayastaat wird die Höhe des Everest nach wie vor mit 8848 Metern angegeben. US-Wissenschaftler ermittelten 1999 mit GPS-Daten eine Höhe von 8850 Metern, chinesische Vermesser kamen 2005 auf eine Höhe von 8844 Meter.

Update 19 Uhr: Es hat einen weiteren Todesfall am Everest gegeben. Ein 55 Jahre alter Bergsteiger aus den USA starb beim Abstieg vom Gipfel, etwa auf Höhe des früheren Hillary-Steps – offenbar an den Folgen der Höhenkrankheit. R.I.P.

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