Das Bangen um den Isländer John Snorri Sigurjonsson, den Pakistaner Muhammad Ali Sadpara und den Chilenen Juan Pablo Mohr geht weiter. Auch heute stiegen am 8611 Meter hohen K2 im Karakorum wieder zweimal Rettungshubschrauber der pakistanischen Armee auf, um an den Flanken des Bergs nach den vermissten Bergsteigern zu suchen: erneut keine Spur von dem Trio. Zuletzt gesehen hatte sie Muhammads Sohn Sajid Ali Sadpara am Freitagmittag Ortszeit am sogenannten „Flaschenhals“, einer Schlüsselstelle der Route auf rund 8200 Metern. Seitdem fehlt jedes Lebenszeichen von den drei Bergsteigern.
Rettungsflug bis auf 7800 Meter
Sajid war wegen eine defekten Atemgeräts umgekehrt. Er nahm an, dass sein Vater und die beiden anderen Bergsteiger den Gipfel erreichen und dann zu ihm nach Lager 3 auf 7300 Metern absteigen würden. Doch dort kamen sie nicht an. Sajid stieg schließlich am Samstag ins Basislager ab.
Beim zweiten heutigen Rettungsflug war er mit an Bord, ebenso Chhang Dawa Sherpa. Nach Angaben des Expeditionsleiters des kommerziellen nepalesischen Anbieters Seven Summit Treks stieg der Hubschrauber bis auf eine Höhe von 7800 Metern auf – in den Grenzbereich, in dem der Helikopter aufgrund des geringen Luftdrucks noch fliegen kann: „Wir suchten die Route über den Abruzzi-Sporn und auch andere Routen ab. Oberhalb von Lager 4 herrschte schlechte Sicht. Leider entdeckten wir überhaupt keine Spur.“ Der Wind soll am Montag noch stärker werden.
Mit jeder Stunde sinkt – realistisch betrachtet – die Chance, John Snorri, Muhammad Ali und Juan Pablo noch lebend aufzufinden. Eine Rettungsaktion oberhalb von 8000 Metern ist bei den aktuellen herrschenden Verhältnissen am K2 illusorisch und würde zudem das Leben der Retter gefährden. Es bleibt nur die Hoffnung auf ein Wunder.