Die Freude währte nur kurz, jetzt herrscht große Sorge. Noch am späten Mittag Ortszeit in Pakistan hatte Cala Cimentis Ehefrau auf Facebook den Gipfelerfolg des Italieners bejubelt: „Er hat es geschafft, er hat den noch unberührten G VII bestiegen. In wenigen Minuten beginnt die Abfahrt auf Skiern.“ Der 6955 Meter hohen Gasherbrum VII war bis dahin noch unbestiegen. Während Cimenti – wie schon Anfang des Monats bei seinem Gipfelerfolg am Nanga Parbat – mit den Skiern abfahren wollte, stieg sein Begleiter Francesco Cassardo offenbar zu Fuß ab.
Hubschrauber soll Sonntagmorgen starten
Zwei Stunden später teilte Cimentis Frau mit, Cassardo sei beim Abstieg abgestürzt. „Cala hat es geschafft, ihn zu erreichen, und er ist bei ihm. Sie warten auf Hilfe.“ Die sollte per Rettungshubschrauber kommen. Die pakistanischen Behörden gaben auch schnell grünes Licht für den Rettungsflug, doch es war schon dunkel geworden. Der Helikopter soll nun am Sonntag direkt nach Sonnenaufgang starten. Der italienische Bergsteiger Marco Confortola – der am Donnerstag den Gasherbrum II bestiegen hatte, seinen elften Achttausender – habe seine Hilfe bei der Rettungsaktion angeboten, hieß es. Möglicherweise werde er am Sonntagmorgen im Gasherbrum-Basislager abgeholt.
Cimenti stieg nach den Worten seiner Frau nach Lager 1 hinab, um das nötige Material zu holen, damit er mit Francesco die Nacht auf 6300 Metern verbringen könne. Daumen drücken!
Update, 21. April, 11 Uhr: Francesco hat die Nacht überstanden. Sein Zustand ist ernst, aber stabil. Cala wollte ihn 100 Meter tiefer transportieren, wo der Rettungshubschrauber besser landen kann. Vom K2-Basislager wurden heute acht Bergsteiger ausgeflogen.