Höhentaugliche Wildkatzen im Everest-Gebiet

Manul schaut aus einem Felsloch
Manul (Otocolobus manul)

Nur, dass ihr euch nicht wundert: Solltet ihr euch auf den Weg zum Mount Everest machen, könnt ihr möglicherweise selbst über 5000 Meter Höhe Katzen begegnen. Biologen, die im Frühjahr 2019 an einer Wissenschaftsexpedition zum Everest teilgenommen hatten, berichteten jetzt, dass sie an zwei Stellen – einer auf 5110, einer auf 5190 Metern – in Kotproben die DNA von Manulen gefunden hätten.

Grimmiger Gesichtsausdruck

Ein Manul – nach dem preußischen Naturforscher Peter Simon Pallas (1741-1811) auch Pallas-Katze genannt – ist etwa so groß wie eine Hauskatze, hat allerdings deutlich kürzere Beine. Sein Fell besteht aus sehr langen Haaren und ist sehr dicht, als Schutz gegen Schnee und Kälte. Die Wildkatze, die auf Bilder aussieht, als sei sie immer schlecht gelaunt, lebt in dem felsigen Steppen, Wüsten und Gebirgen Asiens. Gesichtet wurden Manule zuvor unter anderem in Sibirien, Nordpakistan, Nordindien, der Mongolei und Tibet. Jetzt wurden sie erstmals auch im Sagarmatha-Nationalpark nachgewiesen.

Manul auf einem Baumstamm
Kein Haustier, nicht streicheln!

Die Forschenden der Wissenschaftsexpedition identifizierten in den im Everest-Gebiet gefundenen Proben auch DNA-Spuren von Pfeifhasen und Altaiwieseln, die zu den klassischen Beutetieren von Manulen zählen. Die Katzen jagen nur nachts, tagsüber verkriechen sie sich gerne in Höhlen, Felsspalten oder Erdlöchern.

„Es ist phänomenal, das Vorkommen dieser seltenen und bemerkenswerten Art auf dem Dach der Welt nachgewiesen zu haben“, freute sich die US-Wissenschaftlerin Tracie Seimon, die an der Expedition 2019 teilgenommen hatte. „Die Entdeckung der Pallas-Katze auf dem Everest verdeutlicht die reiche Artenvielfalt dieses abgelegenen hochalpinen Ökosystems und erweitert das bekannte Verbreitungsgebiet dieser Art auf den Osten Nepals.“

Nicht auf dem Everest, sondern in der Nähe

Yak nahe Chhukhung (im Hintergrund der Lhotse in Wolken – fotografiert 2002)

„Auf dem Everest“, wie es nun auch in vielen Schlagzeilen heißt, stimmt allerdings nicht. Die beiden Fundstellen liegen rund 200 Meter tiefer als das Everest-Basislager und auch nicht direkt an den Hängen des höchsten Bergs der Erde . Nach den von den Wissenschaftlern angegebenen exakten Koordinaten habe ich die Positionen ermittelt. Danach befand sich die höhere der beiden Stellen an der Flanke des Sechstausenders Lobuche, nahe der „Pyramide“ – einer 1990 errichteten Forschungsstation im Tal des Khumbu-Gletschers, gut sechs Kilometer Luftlinie vom Basislager entfernt. Die niedrigere Fundstelle lag noch weiter weg, im benachbarten Imja-Tal, oberhalb der Ortschaft Chhukhung.

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