Ein 82 Jahre alter Bergsteiger aus Spanien managt den Corona-Ausbruch am Achttausender Dhaulagiri im Westen Nepals. „Heute wurden fünf weitere Personen evakuiert“, schrieb Carlos Soria heute auf Twitter. „Wir haben 90 Tests für alle im Basislager erhalten. Wir haben 30 Tests durchgeführt: Zwölf davon fielen positiv aus. Wir versuchen alles, um die Situation zu stabilisieren und uns um die Gesundheit aller zu kümmern.“
Gegenüber Explorersweb bezeichnete Carlos die Lage im Basislager als „verrückt“. Aktuell hielten sich dort noch 19 Kranke auf, so Soria. Insgesamt seien bereits rund 20 Personen ausgeflogen worden. Dass die Regierung Nepals immer noch leugnet, dass es in den Bergen ein Corona-Problem gibt, ist vor dem Hintergrund des massiven Ausbruchs am Dhaulagiri ein Skandal.
Gipfelversuch über Nordwestgrat läuft
Eigentlich wollte Soria in diesem Frühjahr zum nun schon elften Mal (wie er selbst sagt – laut Himalayan Database ist es sogar schon das zwölfte Mal seit 1998) versuchen, den 8167 Meter hohen Berg im Westen Nepal zu besteigen. Außer dem Dhaulagiri fehlt Carlos nur noch die Shishapangma in seiner Sammlung der Achttausender. Ob er noch zu einem Gipfelversuch aufbrechen wird, ließ der Senior offen. Seine Erfahrung wird erst einmal im Basislager gebraucht. Hut ab vor Carlos‘ selbstlosem Einsatz!
Andere Bergsteiger sind Richtung Gipfel unterwegs. Darunter sind auch der Slowake Peter Hamor und die beiden Rumänen Horia Colibasanu und Marius Gane, die den höchsten Punkt über eine neue Route erreichen wollen: den noch jungfräulichen Nordwestgrat. Sie erreichten heute ihr Lager 3 auf 6400 Metern.