Moro und Lunger beenden Gasherbrum-Winterexpedition

Tamara Lunger (l.) und Simone Moro vor ihrem Aufbruch in den Eisbruch

Nach einem Spaltensturz Simone Moros am Gasherbrum I haben der Italiener und seine Südtiroler Kletterpartnerin Tamara Lunger ihre Expedition abgebrochen. „Die Winterexpedition von Simone und Tamara zu Gasherbrum I und II endet hier“, teilte Moros Managerin Marianna Zanatta mit. „Bei uns geht es noch drunter und drüber, aber das Glück herrscht vor, dass beide wohlauf sind.“

Hand abgeschnürt

Voller Energie und mit großer Zuversicht waren Moro und Lunger am Samstag vom Basislager aus aufgebrochen. Nach zehn Tagen harter Arbeit hatten sie sich einen Weg durch den Eisbruch zu Füßen des Gasherbrum I gebahnt und wollten, wenn es die Verhältnisse zuließen, das geplante Lager 1 auf knapp 6000 Metern überspringen und gleich nach Lager 2 auf 6400 Metern aufsteigen.

Im Eisbruch

Doch es kam ganz anders. Nachdem sie den Eisbruch hinter sich gelassen hatten, gab plötzlich unter Simone der Schnee nach. Der 52-Jährige stürzte in eine nur rund 50 Zentimeter breite Spalte. Tamara, die ihn sicherte, wurde beinahe von den Füßen gerissen, konnte den Sturz mit dem Seil um die Hand aber bremsen.

20 Meter tief gestürzt

Simone mit Schneeschuhen und Leiter (zur Spaltenquerung)

„Mir schnürte es die Hand (vor allem den Daumen) ab und ich bin eineinhalb Meter vor dem Loch liegen geblieben“, berichtet die 33-Jährige auf Facebook. „Ich habe alles versucht, die Zeit schien unendlich. Aber ich konnte mich zum Glück von den Todesgedanken lösen. Wir haben beide alles getan, um Simone aus dem 20 Meter tiefen Loch herauszubekommen.“ Nach zwei Stunden kroch Moro über den Spaltenrand. „Zittern und mit tausend blauen Flecken umarmte ich Tamara, die auch vor Schmerzen in ihrer Hand weinte“, schreibt Simone auf Facebook. Lunger klagte zudem über Schmerzen im Rücken.

Zunächst schien es, als wollten die beiden ihre Expedition nur unterbrechen, um ihre Blessuren in Skardu untersuchen zu lassen. Doch dann kam der endgültige Abbruch. Ursprünglich hatte das Duo eine Doppel-Winterbesteigung der Achttausender Gasherbrum I und II geplant.  „Vielleicht muss ich meine Ziele ändern?“, fragt sich Tamara auf Facebook. „Ich bin traurig und nachdenklich. “

Kobusch steigt Richtung Everest-Westgrat

Derweil haben Denis Urubko, Don Bowie und Lotta Hintsa am Broad Peak nach eigenen Angaben ihre Route bis auf eine Höhe von 6700 Metern vorangetrieben. Am Mount Everest übernachtete Jost Kobusch erneut auf dem rund 6000 Meter hohen Lho La. Von seinem Lager 1 auf dem Pass stieg er heute weiter Richtung Westgrat. Der deutsche Bergsteiger klettert solo und ohne Flaschensauerstoff.

3 Antworten auf „Moro und Lunger beenden Gasherbrum-Winterexpedition“

  1. Ich hätte mich für die beiden sehr gefreut. Die letzte Tour in diesem Format, ich glaube das war 2017 die Kanchenjunga Traverse mussten die beiden auch schon abbrechen. Ich hätte Ihnen das Gelingen dieser historische Wiederholung sehr gewünscht.

    1. Ich auch, die beiden sind einfach zusammen ein Dreamteam, aber man sollte das Glück nicht zu sehr herausfordern Simone hat z.B. ja schon zwei Lawinenabgänge unverletzt überlebt.
      Besonders schade für Tamara, die in den letzten Jahren so viele Verletzungsrückschläge hinnehmen musste, und dann ist auch noch „The North Face“ als ihr Sponsor abgesprungen, frage mich was da die Hintergründe waren.

  2. Ich weiß, dass es Gott gibt, egal in welcher Religion.Ich bin nicht Mitglied einer Glaubensgemeinschaft. Aber ich habe schon in der Kapelle am Latzfonser Kreuz für sie gebetet. Ich wünsche Tamara und Simone eine gesunde Rückkehr zu ihren Familien. Sie müssen ihre Einstellung grundsätzlich überdenken. Das Ziel ist n i c h t wichtiger als das eigene Leben und der Schmerz und die Trauer der Familien!!!

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