Einer von über 400: Everest-Besteiger Gerhard Osterbauer

Gerhard Osterbauer auf dem Gipfel des Mount Everest
Gerhard Osterbauer auf dem Gipfel des Mount Everest

„Vielleicht habe ich ja auch einen Rekord aufgestellt: 30 Jahre für die Seven Summits!“, sagt Gerhard Osterbauer und lacht. Der 53 Jahre alte Österreicher erreichte am vergangenen Freitag um 7.15 Uhr Ortszeit – mit Flaschensauerstoff – den höchsten Punkt des Mount Everest auf 8849 Metern – als einer von mehr als 400 Bergsteigerinnen und Bergsteigern, die in den letzten anderthalb Wochen über die nepalesische Südseite zum Gipfel aufstiegen.

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Ex-NFL-Profi Mark Pattison: „Ich bin bereit für den Everest“

Mark Pattison
Mark Pattison

Auf seiner Homepage läuft ein Countdown. Noch rund drei Wochen, dann wird der frühere Football-Profi Mark Pattison nach Nepal fliegen, um den Mount Everest und direkt anschließend den Lhotse zu besteigen – mit Flaschensauerstoff. Gelingt es ihm, den höchsten Gipfel der Erde zu erreichen, wäre der 59-Jährige der zweite Ex-Profi der nordamerikanischen Football-Liga NFL, der die Seven Summits komplettiert, die Sammlung der höchsten Berge aller Kontinente. Der Erste war 2019 Craig Hanneman, der in den 1970er Jahren sein Geld als Profi in der NFL verdient hatte.

Pattison spielte in den 1980er Jahren als Wide Receiver (Passempfänger des Quarterbacks oder anderer Passgeber) bei den NFL-Klubs Los Angeles Raiders und New Orleans Saints. Nach dem Karriere-Ende wurde Mark ein erfolgreicher Geschäftsmann. Heute ist er Vorstandsmitglied der Zeitschrift Sports Illustrated und Motivationsredner. Er produziert einen eigenen Podcast mit dem Titel „Finding your summit“ (Finde deinen Gipfel).

Sechs der Seven Summits bestiegen

Pattison on Denali
Auf dem Denali

Zum Bergsteigen fand Pattison vor zehn Jahren in einer persönlichen Krise: Er trennte sich von seiner langjährigen Ehefrau, sein Vater starb nach einem schweren Schlaganfall. Mark setzte sich ein neues Ziel: die Besteigung der Seven Summits. Los ging es 2013 mit dem Kilimandscharo (den höchsten Berg Afrikas bestieg Mark 2017 ein weiteres Mal). Es folgten 2014 der Elbrus (höchster Berg Europas), 2015 der Mount Kosciuszko (Australien), 2016 der Aconcagua (Südamerika), 2018 der Denali (Nordamerika) und 2019 der Mount Vinson (Antarktis). Nun also will er auf den 8849 Meter hohen Mount Everest und hinterher als Sahnehäubchen noch innerhalb von 24 Stunden auf den 8516 Meter hohen benachbarten Lhotse.

Mark, sechs der Seven Summits hast du bereits bestiegen, nun versuchst du dich am höchsten aller Berge. Mit welchem Gefühl startest du in die Expedition?

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K2-Besteigerin Anja Blacha: „Ohne Atemmaske flexibler am Berg“

Anja Blacha auf dem Gipfel des K 2

Sie ist eine Bergsport-Spätzünderin, jedoch eine, die dann so richtig durchgestartet ist. Erst 2012, mit 22 Jahren, kaufte sich Anja Blacha ihre ersten Bergschuhe, für einen Urlaub auf Island. Anfang 2015 bestieg sie mit dem 6962 Meter hohen Aconcagua in Südamerika den ersten der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente. Ende 2017 hatte Anja ihre Sammlung mit der Besteigung des 4897 Meter hohen Mount Vinson in der Antarktis komplett. Im selben Jahr hatte sie auch den Mount Everest bestiegen, von der tibetischen Nordseite aus, mit Flaschensauerstoff. Mit 26 Jahren war sie die bisher jüngste deutsche Frau, die den höchsten Punkt der Erde erreichte.

Erste deutsche Frau auf dem K 2

Diesen „Rekord“ könnte sie eines Tages verlieren. Doch sie wird immer die erste deutsche Frau bleiben, die den zweithöchsten Berg der Erde bestiegen hat: Vor knapp zwei Wochen, am 25. Juli, stand die jetzt 29-Jährige auf dem 8611 Meter hohen Gipfel des K 2 – und das ohne Flaschensauerstoff. Anfang Juli hatte Blacha bereits den benachbarten Achttausender Broad Peak (8051 Meter) ohne Atemmaske bestiegen. Und sie hat noch ein weiteres Abenteuer für dieses Jahr geplant: Sie möchte auf Skiern den Südpol erreichen, von der Küste der Antarktis aus.

Anja Blacha ist in Bielefeld in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Heute lebt sie in Zürich. Dort arbeitet sie im Management eines Schweizer Telekommunikationsunternehmens. Nach ihrer Rückkehr aus Pakistan hat sie meine Fragen beantwortet. 

Anja, erste deutsche Frau auf dem K 2 – wie fühlt sich das an für eine Bergsteigerin, deren Wurzeln in Bielefeld liegen, das gerade mal 118 Meter über dem Meeresspiegel liegt?

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Everest-Stau: „Ich hätte mir einen Polizisten gewünscht“

Mariam Ktiri nahe dem Everest-Basislager

Gesehen hat die ganze Welt die Menschenschlange am Mount-Everest-Gipfelgrat, Mariam Ktiri stand drin. Am 22. Mai hatte die Deutsch-Marokkanerin den Gipfel des höchsten Bergs der Erde bereits in der Nacht erreicht, um 2.35 Uhr Ortszeit. Beim Abstieg geriet sie in den Stau, der durch Nirmal Purjas Bild öffentlich wurde und weltweit für Schlagzeilen sorgte. „Schon kurz unterhalb des Gipfels sind uns die Massen entgegengekommen. Viele der Leute waren extrem langsam. Man sah, dass sie völlig erschöpft waren. Es hat uns rund anderthalb Stunden gekostet, den Hillary Step hinter uns zu bringen“, erzählt mir Mariam. „Gott sei Dank hatte ich noch genügend Sauerstoff. Mein Sherpa hat das andauernd geprüft. In diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass ein Polizist die Leute stoppt und sagt: ‚Wartet, bis die, die von oben kommen, runtergeklettert sind! Alles andere macht keinen Sinn.‘“

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Nach Annapurna-Rettung: Bergsteiger Wui Kin Chin ist tot

Wui Kin Chin

Am Ende war aller Einsatz vergebens: der Nima Tshering Sherpas, der seinem Kunden in der Todeszone seine Sauerstoffflasche  überlassen und stundenlang bei ihm ausgeharrt hatte; der Einsatz des vierköpfigen Rettungsteams, das zu ihm aufgestiegen war, ihm Erste Hilfe geleistet und ihn dann so weit den Berg hinunter gebracht hatte, dass er ausgeflogen werden konnte; jener der Hubschrauberbesatzung, die ihn erst in einem äußerst riskanten Manöver gesucht und später am langen Rettungsseil aus den Flanken des Bergs geholt hatte; der Einsatz der Ärzte in Kathmandu und dann in Singapur, die um sein Leben kämpften.

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Tima Deryan: Eine starke arabische Frau auf dem Weg zum Everest

Tima Deryan

Sie passt so gar nicht in das Klischee, das viele Menschen im Westen von arabischen Frauen haben. Fatima, genannt Tima, Deryan steht nicht im Schatten eines Mannes. Sie ist weltoffen, selbstbewusst und selbstständig. Sie hat in Dubai, wo sie lebt, ein Unternehmen gegründet – und sie ist Bergsteigerin: Fünf der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente, hat Tima bereits bestiegen. Der Mount Everest und der Mount Vinson in der Antarktis fehlen ihr noch in ihrer Sammlung.

Am 23. März wird die 26-Jährige nach Nepal fliegen, um den höchsten Berg der Erde zu besteigen. Auf dem Trekking ins Everest-Basislager wird Tima sicher besonders auf die Yaks achtgeben. Als sie im Oktober 2017 auf dem Weg zum Island Peak zwischen Phakding und Namche Bazaar gerade eine Brücke über den Dudh Kosi überquert hatte, wurde sie von einem Yak angegriffen und zu Boden geworfen. Die Hörner trafen sie am Oberschenkel, Deryan wurde leicht verletzt.

Ich habe Kontakt zu der Everest-Kandidatin aufgenommen.

Tima, wie kamst du überhaupt zum Bergsteigen?

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Shutdown stoppt Kobusch am Denali

Jost Kobusch in Alaska

US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Shutdown, der Stilllegung der Bundesverwaltung, auch Jost Kobusch ausgebremst. Der deutsche Bergsteiger stand im Ort Talkeetna in Alaska plötzlich vor einer verschlossenen Tür. Das Büro der Ranger sei geschlossen, „weil die Finanzierung des Regierungshaushalts aussteht“, las Jost auf einem Schild hinter der Glasscheibe. Per Email informierte die Denali-Nationalparkverwaltung den 26-Jährigen außerdem darüber, dass er wegen des Shutdowns wohl vorerst keine Nachricht mehr erhalten werde. „Schau einfach die Nachrichten“, lautete die Empfehlung.

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