Am Ende war aller Einsatz vergebens: der Nima Tshering Sherpas, der seinem Kunden in der Todeszone seine Sauerstoffflasche überlassen und stundenlang bei ihm ausgeharrt hatte; der Einsatz des vierköpfigen Rettungsteams, das zu ihm aufgestiegen war, ihm Erste Hilfe geleistet und ihn dann so weit den Berg hinunter gebracht hatte, dass er ausgeflogen werden konnte; jener der Hubschrauberbesatzung, die ihn erst in einem äußerst riskanten Manöver gesucht und später am langen Rettungsseil aus den Flanken des Bergs geholt hatte; der Einsatz der Ärzte in Kathmandu und dann in Singapur, die um sein Leben kämpften.
Die schweren Erfrierungen und weiteren Belastungen des Aufenthalts von über 40 Stunden in 7500 Metern Höhe waren am Ende zu viel für seinen Körper. Wui Kin Chin ist nach übereinstimmenden Medienberichten in einem Krankenhaus in Singapur gestorben. Der Bergsteiger aus Malaysia wurde 49 Jahre alt. Seine Rettung vom Achttausender Annapurna war zunächst als kleines Wunder gefeiert worden. Anschließend war eine Debatte darüber ausgebrochen, ob er nicht früher hätte gerettet werden können.
Drei Achttausender bestiegen
Wui Kin Chin arbeitete als Anästhesist an einer Klinik in Singapur. Im Frühjahr 2018 bestieg er den Mount Everest und komplettierte damit seine Sammlung der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente. Im Herbst 2017 hatte er mit dem Manaslu in Nepal seinen ersten Achttausender bestiegen. Am Dienstag vergangener Woche erreichte er auch den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna – sehr spät, als letzter von 32 Bergsteiger und fast am Ende seiner Kräfte. Für den Abstieg reichten sie nicht mehr. R.I.P.