Langsam aber sicher windet sich die Fixseil-Schlange Richtung Gipfel des Mount Everest. Der Expeditionsveranstalter „Seven Summit Treks“ ließ heute via Facebook wissen, dass die Seile auf der nepalesischen Südseite bis hinauf zum Südsattel auf 7900 Metern komplett gelegt seien. Auf der tibetischen Nordseite arbeitet sich das tibetische Team, das die Fixseile verlegt, oberhalb des 7000 Meter hoch gelegenen Nordsattels Richtung Nordostgrat vor. Für das Wochenende werden am höchsten Berg der Erde heftige Schneeschauer erwartet, die Arbeit der Fixseil-Teams auf beiden Seiten des Everest dürfte also für einige Tage ruhen.
Drei Tonnen Müll abtransportiert
Derweil verkündet die nepalesische Regierung stolz, dass bereits in den ersten beiden Wochen der „Mount Everest Cleanup Campaign 2019“ 3000 Kilogramm Müll aus dem Basislager und seiner Umgebung gesammelt und abtransportiert worden seien. Ein achtköpfiges Sherpa-Team – das von Pasang Nuru Sherpa geleitet wird – säubere jetzt Lager zwei auf 6400 Metern. Drei Sherpas würden anschließend zum Südsattel aufsteigen, um dort Unrat zu sammeln, heißt es. Ziel der Aktion ist es, bis zum Saisonende insgesamt zehn Tonnen Müll vom Berg zu bringen.
Image aufpolieren?
Auch in den vergangenen Jahren hat es ähnliche Aktionen gegeben, nur mit weniger medialem Getöse. Die Regierung ist daran interessiert, das Image des Everest-Bergsteigens zu verbessern. Schließlich hat sie für 2020 eine große Werbekampagne („Visit Nepal 2020“) gestartet, um ausländische Besucher in den Himalaya-Staat zu locken. Zu den Sponsoren der „Cleanup Campaign“ gehört auch der Konzern Coca Cola und dessen nepalesischer Partner „Bottlers Nepal“. Will sich da ein Saulus ein Paulus-Image zulegen? Coca Cola produzierte nach eigenen Angaben 2017 weltweit drei Millionen Tonnen Plastikverpackung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Everest-Müll auch jede Menge Cola-Flaschen finden, dürfte gegen 100 Prozent gehen. Wie auch immer – jede Aktion ist zu begrüßen, die den Everest sauberer macht oder zumindest den Müllberg nicht weiter anwachsen lässt.
Tödlicher Spaltensturz am Cho Oyu
Vom Achttausender Cho Oyu in Tibet wird ein Todesfall gemeldet. Ein Sherpa, der für das Team des Veranstalters „Summit Climbs“ arbeitete, stürzte am Montag nahe Lager zwei (7150 Meter) in eine 50 Meter tiefe Spalte. Das Team brach daraufhin die Expedition ab.
Oh nein, natürlich Kilogramm! Danke für den Hinweis, habe meinen Fehler sofort korrigiert!