Drama am Langtang Lirung: Sorge um slowakischen Bergsteiger Ondrej Huserka

Ostwand des Langtang Lirung
Ostwand des Langtang Lirung

Der Grat zwischen Triumph und Tragödie ist schmal an den höchsten Bergen der Welt. Drei Tage nach der Meldung über die Erstbegehung der extrem anspruchsvollen Ostwand des Siebentausender Langtang Lirung in Nepal durch den Tschechen Marek Holecek und den Slowaken Ondrej Huserka gibt es schlechte Nachrichten: Ondrej sei beim Abstieg vor zwei Tagen in eine Gletscherspalte gestürzt, berichtet die slowakische Bergsteigerin Eva Milovka, die zu Huserkas Heim-Team gehört, auf Facebook.

„Sein Kletterpartner – Marek Holecek – war nicht in der Lage, ihn zu bergen. Nachdem er ihn gerufen hatte und keine Antwort erhielt, nahm er an, dass Ondrej tot ist, und stieg allein zum Basislager ab. Gestern gab es einen Hubschrauber-Rettungsflug. Aber niemand war bereit, sich auf den Gletscher hinabzulassen, da das Gebiet objektiv gefährlich ist. Wir haben Hoffnung, dass Ondrej noch am Leben ist.“

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Lawinendrama am Gasherbrum IV – Nilov vermisst

Der 7932 Meter hohe Gasherbrum IV

Tragödie am Fast-Achttausender Gasherbrum IV im Karakorum in Pakistan: Fünf russische Bergsteiger, die aufgebrochen waren, um die Leiche ihres vor einem Jahr tödlich verunglückten Landsmanns Dmitry Golovchenko zu bergen, wurden von einer Eislawine getroffen. „Als das Team am Berg aufstieg, brach eine Eisformation zusammen, möglicherweise ein Serac, und löste eine Katastrophe aus. Die unbarmherzige Natur des Gasherbrum IV, der für sein gefährliches Terrain bekannt ist, verwandelte ihre edle Mission in einen Kampf ums Überleben“, schrieb Karrar Haidri, Präsident des Alpine Club of Pakistan (ACP), in einer Pressemitteilung.

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Suche am K2 gestoppt: Trauer um Kazuya Hiraide und Kenro Nakajima

K2
Der 8611 Meter hohe K2 im Karakorum (2004)

Auch wenn es schwer fällt, macht es keinen Sinn, die Augen davor zu verschließen: Kazuya Hiraide und Kenro Nakajima haben ihr Abenteuer am K2, dem zweithöchsten Berg der Erde, mit dem Leben bezahlt. In Absprache mit den Familien der beiden japanischen Top-Bergsteiger wurde gestern die Rettungsaktion am zweithöchsten Berg der Erde gestoppt – weil das Gelände, in dem Hiraide und Nakajima lokalisiert worden waren, zu steil und zu gefährlich ist.

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Annapurna I: Indischer Bergsteiger Anurag Maloo gefunden

Anurag Maloo
Anurag Maloo

Es ist ein kleines Wunder. Nach übereinstimmenden Berichten aus Nepal ist der seit Montag am Achttausender Annapurna I im Westen Nepals vermisste indische Bergsteiger Anurag Maloo heute in einer Gletscherspalte auf rund 5800 Metern gefunden und geborgen worden. Der 34-Jährige wurde mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus der Stadt Pokhara und dann weiter in eine Klinik in Kathmandu geflogen. „Er ist in einem kritischen Zustand, aber er lebt“, sagte Sudhir Maloo, der Bruder des Bergsteigers, in einem kurzen Video, das über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde.

Das Rettungsteam des nepalesischen Expeditionsanbieter Seven Summit Treks wurde von Chhang Dawa Sherpa geleitet. Auch die polnischen Bergsteiger Adam Bielecki und Mariusz Hatala, die in diesem Frühjahr versuchen wollten, gemeinsam mit dem Deutschen Felix Berg eine neue Route durch die Nordwestwand der Annapurna I zu eröffnen, beteiligten sich an der Rettungsaktion.

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Drei Bergsteiger vom 7000er Rakaposhi gerettet

Der 7788 Meter hohe Rakaposhi im Norden Pakistans

Glückliches Ende einer dramatischen Rettungsaktion: Nachdem sie tagelang am 7788 Meter hohen Rakaposhi im Norden Pakistans auf 6900 Metern festgesessen hatten, konnten die beiden Tschechen Petr Macek und Jakub Vlcek sowie der pakistanische Bergsteiger Wajid Ullah Nagri am gestrigen Dienstag aus eigener Kraft mehrere hundert Meter absteigen. Heute wurden sie schließlich von einem Rettungshubschrauber aus einer Höhe von 6200 Metern geborgen. Allen dreien soll es den Umständen entsprechend gut gehen.

Macek, Vlcek und Nagri hatten nach Medienberichten am Donnerstag vergangener Woche den Gipfel erreicht. Beim Abstieg gerieten sie bei schlechtem Wetter in Bergnot und saßen in ihrem Lager 3 auf 6900 Metern fest. Angeblich war einer der Tschechen höhenkrank, beide hätten sich Erfrierungen zugezogen, hieß es. Offenbar fehlte es dem Trio zudem an Seilen, um den Abstieg fortzusetzen.

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Rettungsaktionen an Annapurna und Everest

Die Nordseite der Annapurna I

Drei Tage nach dem Rekord-Gipfeltag an der Annapurna I sind an dem Achttausender im Westen Nepals drei russische Bergsteiger aus Bergnot gerettet worden. Chhang Dawa Sherpa vom nepalesischen Expeditionsanbieter Seven Summit Treks teilte auf Instagram mit, die drei Russen seien mit dem Hubschrauber an der langen Rettungsleine ins Basislager gebracht worden. Sie seien wohlauf und würden jetzt ins Krankenhaus nach Kathmandu weitergeflogen. Angeblich zogen sie sich leichte Erfrierungen zu.

Am Sonntag war der Kontakt zu Sergey Kondrashkin, Alexander Luthokin and Dmitry Sinev abgerissen. Nach Angaben der Zeitung „The Himalayan Times“ hatten Kondrashkin und Sinev den 8091 Meter hohen Gipfel erreicht, Luthokin soll oberhalb von 7000 Metern aufgegeben haben. Das Trio wurde schließlich oberhalb von Lager 3 (6,600 Meter) entdeckt und mit dem Hubschrauber gerettet.

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Drei Bergsteiger am K2 weiter vermisst

Gipfelbereich des K2
Gipfelbereich des K2 (aus dem Hubschrauber)

Das Bangen um den Isländer John Snorri Sigurjonsson, den Pakistaner Muhammad Ali Sadpara und den Chilenen Juan Pablo Mohr geht weiter. Auch heute stiegen am 8611 Meter hohen K2 im Karakorum wieder zweimal Rettungshubschrauber der pakistanischen Armee auf, um an den Flanken des Bergs nach den vermissten Bergsteigern zu suchen: erneut keine Spur von dem Trio. Zuletzt gesehen hatte sie Muhammads Sohn Sajid Ali Sadpara am Freitagmittag Ortszeit am sogenannten „Flaschenhals“, einer Schlüsselstelle der Route auf rund 8200 Metern. Seitdem fehlt jedes Lebenszeichen von den drei Bergsteigern.

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Große Sorge um Bergsteiger-Trio am K2

Rettungshubschrauber der pakistanischen Armee am K2
Rettungshubschrauber der pakistanischen Armee am K2

Alex Txikon bringt es auf den Punkt: „Warten auf das Wunder ist das Einzige, was uns bleibt.“ Der spanische Bergsteiger verfolgt im Basislager am Achttausender Manaslu in Nepal die Rettungsaktion am K2 in Pakistan. Seit mehr als einem Tag gibt es am zweithöchsten Berg der Erde weder eine Nachricht noch eine Spur von John Snorri Sigurjonsson aus Island, dem Pakistaner Muhammad Ali Sadpara und dem Chilenen Juan Pablo Mohr.

Die Bergsteiger waren am Freitag von Lager 3 auf 7300 Metern Richtung Gipfel aufgebrochen. Um 10 Uhr pakistanischer Zeit verließ Muhammads Sohn Sajid Ali Sadpara das Trio, weil sein Sauerstoffgerät streikte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bergsteiger am so genannten „Flaschenhals“ auf rund 8200 Metern. Sajid kehrte nach Lager 3 zurück, wo er bis Samstagvormittag auf die drei anderen wartete. Doch sie kamen nicht. Chhang Dawa Sherpa, Expeditionsleiter von Seven Summit Treks, überredete nach eigenen Angaben Sajid schließlich abzusteigen, weil er sich schon zu lange in großer Höhe aufhielt. Der 22-Jährige kehrte ins Basislager zurück.

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US-Bergsteiger Alex Goldfarb ist tot

Alex Goldfarb
Alex Goldfarb (1963-2021)

Der amerikanische Bergsteiger Alex Goldfarb-Rumyantzev ist am 6209 Meter hohen Pastore Peak im Karakorum tot aufgefunden worden. Offenbar ist er abgestürzt. Das meldet Laszlo Pinter, der Sprecher der Expedition.

Ein pakistanischer Rettungshubschrauber war heute mehrfach aufgestiegen, um den Berg nach dem 57 Jahre alten Arzt aus Boston abzusuchen. An Bord des Hubschraubers waren auch die Bergsteiger John Snorri Sigurjonsson und Sajid Ali Sadpara, die in diesem Winter den K2 besteigen wollen. Zunächst entdeckte die Besatzung des Hubschraubers in dem spaltenreichen Gelände Spuren eines Zeltes. Beim dritten Flug fanden sie auch den leblosen Körper des Bergsteigers.

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Francesco Cassardo vom Gasherbrum VII gerettet

Zurück im Basislager: Don Bowie, Marco Confortola (der die Rettung im Basislager koordinierte), Cala Cimenti, Denis Urubko (v.l.n.r.)

Happy End der dramatischen Rettungsaktion am Gasherbrum VII: Heute Morgen Ortszeit in Pakistan landete endlich ein pakistanischer Rettungshubschrauber nahe Lager 1 auf rund 5910 Metern, um den schwer verletzten italienischen Bergsteiger Francesco Cassardo aufzunehmen und nach Skardu zu fliegen. Dort wird er jetzt in einem Krankenhaus behandelt. Nachdem Cassardo mit seinem Landsmann Cala Cimenti am Samstag bis 150 Meter unter den Gipfel aufgestiegen war (nur Cala erreichte später den höchsten Punkt und schaffte damit die Erstbesteigung des 6955 Meter hohen Gasherbrum VII – siehe Update unten), war der 30-Jährige beim Abstieg rund 450 Meter tief abgestürzt. Sein Leben hing am seidenen Faden. Wie berichtet, hatte sich der Einsatz eines Rettungshubschraubers aus bürokratischen Gründen verzögert.

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Gasherbrum VII: Bergunfall nach Erstbesteigung

Das Gasherbrum-Massiv

Die Freude währte nur kurz, jetzt herrscht große Sorge. Noch am späten Mittag Ortszeit in Pakistan hatte Cala Cimentis Ehefrau auf Facebook den Gipfelerfolg des Italieners bejubelt: „Er hat es geschafft, er hat den noch unberührten G VII bestiegen. In wenigen Minuten beginnt die Abfahrt auf Skiern.“ Der 6955 Meter hohen Gasherbrum VII war bis dahin noch unbestiegen. Während Cimenti – wie schon Anfang des Monats bei seinem Gipfelerfolg am Nanga Parbat – mit den Skiern abfahren wollte, stieg sein Begleiter Francesco Cassardo offenbar zu Fuß ab.

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Maurizio Folini: „Ein Danke des Geretteten ist die schönste Wertschätzung“

Rettungshubschrauber am Everest

Heimliche Helden. Es gibt Akteure am Mount Everest, die jeder kennt und schätzt, aber über die kaum jemand redet. Wie die „Icefall Doctors“, jene hochspezialisierten Sherpas, die alljährlich den  Weg durch den gefährlichen Khumbu-Eisbruch einrichten und über die gesamte Saison hinweg instand halten. Oder auch Maurizio Folini und Lakpa Norbu Sherpa, die mit ihrem rot-weiß-blau lackierten Hubschrauber des Unternehmens „Kailash Helicopter Services“ immer dann aufsteigen, wenn es gilt, in Not geratene oder auch ums Leben gekommene Bergsteiger vom Everest zu bringen. Der 53 Jahre alte Italiener und der 38 Jahre alte Nepalese sind seit langem ein eingespieltes Team. Auch in der abgelaufenen Saison haben sie die meisten Rettungsflüge gemeinsam absolviert.

Maurizio fliegt seit 2011 regelmäßig Einsätze im Himalaya. Lakpa Norbu wurde in der Schweiz als Hubschrauber-Retter ausgebildet. Er ist ein echter Spezialist, wenn es darum geht, Verletzte, Kranke oder auch Tote am langen Seil abzutransportieren. Maurizio Folini hat sich nach seiner Rückkehr aus dem Himalaya die Zeit genommen,  meine Fragen zu beantworten. Ich weiß das zu schätzen, denn Zeit hat Maurizio selten. Inzwischen fliegt er wieder in der Schweiz.

Maurizio, die Everest-Saison liegt hinter dir. Auf wie viele Flugstunden und wie viele Rettungseinsätze bist du gekommen?

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Nach Annapurna-Rettung: Bergsteiger Wui Kin Chin ist tot

Wui Kin Chin

Am Ende war aller Einsatz vergebens: der Nima Tshering Sherpas, der seinem Kunden in der Todeszone seine Sauerstoffflasche  überlassen und stundenlang bei ihm ausgeharrt hatte; der Einsatz des vierköpfigen Rettungsteams, das zu ihm aufgestiegen war, ihm Erste Hilfe geleistet und ihn dann so weit den Berg hinunter gebracht hatte, dass er ausgeflogen werden konnte; jener der Hubschrauberbesatzung, die ihn erst in einem äußerst riskanten Manöver gesucht und später am langen Rettungsseil aus den Flanken des Bergs geholt hatte; der Einsatz der Ärzte in Kathmandu und dann in Singapur, die um sein Leben kämpften.

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Erfolgreiche Rettungsaktion an der Annapurna

Wui Kin Chin (l.) am Gipfel der Annapurna

Aufatmen am Achttausender Annapurna. Wui Kin Chin aus Malaysia, der nach seiner Besteigung des 8091 Meter hohen Bergs am Dienstag vermisst wurde, lebt. Ein nepalesisches Rettungsteam fand den 49 Jahre alten Bergsteiger auf einer Höhe von 7500 Metern und bringt ihn nun weiter nach unten.  Ziel ist Lager 3 auf 6500 Metern. Von dort soll der Malaysier am morgigen Freitag mit einem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden.  

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Suche nach Nardi und Ballard vor dem Ende

Tom Ballard (l.) und Daniele Nardi

Auch zehn Tage nach dem letzten Lebenszeichen der Bergsteiger Daniele Nardi und Tom Ballard vom Nanga Parbat fehlt jede Spur von den beiden Vermissten. Nachdem sie drei Tage lang vergeblich das Gebiet um die „Mummery-Rippe“, einen markanten Felssporn in der Diamir-Wand, und heute zusätzlich noch die nahegelegene Kinshofer-Route nach dem 42 Jahre alten Italiener und dem 30-jährigen Briten abgesucht hatten, kehrten die Spanier Alex Txikon und Felix Criado sowie die Pakistaner Muhammad Ali Sadpara und Rahmat Ullah Baig ins Basislager zurück. Das Rettungsteam hatte bei der Suche auch Kamera-Drohnen eingesetzt.

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