Everest-Studie: Jeder Dritte hatte Herzrhythmusstörungen

Südseite des Mount Everest
Südseite des Mount Everest

Wenn du dich am Mount Everest versucht, solltest du dir bewusst sein, dass du sein Leben riskierst. Du kannst in eine Lawine geraten, in eine Gletscherspalte stürzen, von Steinschlag getroffen werden, abstürzen, erfrieren, an Erschöpfung sterben, an einem Höhenhirn- oder Höhenlungenödem. Nepalesische und Schweizer Wissenschaftler haben nun mit ihrer „SUMMIT“-Studie auf eine mögliche weitere Gefahr aufmerksam gemacht, die im Extremfall ebenfalls tödlich enden kann: Herzrhythmusstörungen während des Aufstiegs vom Basislager auf 5300 Metern zum Gipfel auf 8849 Metern.

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Internationaler Tag der Berge – der Hilferuf des Everest-Gletschers

Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher
Südseite des Mount Everest mit dem Khumbu-Gletscher (2002)

 Die Schere zwischen dem, was in Zeiten des Klimawandels nötig wäre, und dem, was wirklich umgesetzt wird, geht weit auseinander. „Über 311 Millionen Bergbewohner in Entwicklungsländern leben in Gebieten, in denen das Land kontinuierlich verödet. 178 Millionen von ihnen können sich möglicherweise bald nicht mehr ausreichend ernährend“, lassen die Vereinten Nationen zum heutigen Internationalen Tag der Berge wissen.  „Wir müssen unseren CO2-Fußabdruck verringern und uns um diese Naturschätze kümmern.“

Die Realität sieht anders aus. Bei der UN-Klimakonferenz (COP 28), die am morgigen Dienstag zu Ende geht, zeichnet sich ein Veto der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ab – gegen alle Formulierungen, die auf weniger fossile Brennstoffe abzielten, da „der unangemessene und unverhältnismäßige Druck“ einen Wendepunkt „mit unumkehrbaren Folgen erreichen könnte“, wie es in einem Schreiben von OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais an alle Mitglieder des Ölkartells hieß. Vielleicht sollte man die Ölscheichs mal in den Himalaya schicken, damit sie sich einen Eindruck von den schon jetzt offenkundigen Folgen des Klimawandels auf die Bergregionen machen können.

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Wenn Bergsteigen zur Sucht wird

Schneegrat am Kokodak Dome
Der Berg ruft und wir kommen

Geht es euch auch so wie mir? Wenn ich in Facebook herumsurfe, werden mir ständig in gesponserten Beiträgen irgendwelche Pullover oder T-Shirts mit der Aufschrift „Bergsüchtig“ angeboten. Der Grund liegt auf der Hand: Aufgrund meiner Posts haben Mark Zuckerberg und Co. meine Bergleidenschaft erkannt und mich in die entsprechende Schublade einsortiert. Dass „Bergsucht“ nicht nur ein billiger Werbeslogan, sondern ein reales Phänomen ist, haben Wissenschaftler der Medizinischen Universität Innsbruck herausgefunden. „Unser Ansatz war, dass man auch beim Bergsteigen ebenso Belohnungs- und Glücksgefühle erleben kann wie etwa beim Spielen. Wir haben uns gefragt, wie groß das Suchtpotential beim Bergsport ist“, sagt mir Katharina Hüfner, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie.

Die 46 Jahre alte Professorin leitete die Studie der Uni Innsbruck. Dazu wurde eine Umfrage in der deutschsprachigen Bergszene gestartet. Eingeladen waren Personen, die sich selbst als „regelmäßige“ oder sogar „extreme“ Bergsteigerinnen und Bergsteiger bezeichnen. 335 Personen nahmen teil. 88 von ihnen, also ein Viertel der Befragten, wurden hinterher als Bergsüchtige eingestuft.

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Extreme Eisschmelze auf dem Mount Everest

Eisprobe oberhalb des Everest-Südsattels (roter Pfeil; gelber Pfeil zeigt Stelle am „Balkon“, wo eine Wetterstation installiert wurde)

Auch dem Eis hoch oben auf dem Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde, geht es an den Kragen. Wenn sich der Klimawandel unvermindert fortsetzt, könnten Bergsteiger im Jahr 2050 einen komplett eisfreien Everest-Südsattel auf rund 8000 Metern vorfinden. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Maine in den USA.

Während der Südsattel-Gletscher früher unter einer Schneedecke gelegen habe, sei das Eis jetzt der Sonnenstrahlung häufig schutzlos ausgesetzt, was zu einem „extrem schnellen Massenverlust“ führen könne“, schreiben die Wissenschaftler: „Bei einer geschätzten Ausdünnungsrate von annähernd 2000 Millimeter (zwei Meter) pro Jahr könnten selbst Gletscher über 8000 Metern, wie der am Südsattel, bis Mitte des Jahrhunderts verschwinden.“

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Wenn die dünne Luft am Mount Everest dicker wird

Wetterstation Everest Balcony mit Team
Die höchste Wetterstation der Welt – am Everest-„Balkon“ (© Mark Fischer/National Geographic)

Hat der vermaledeite Klimawandel, der weltweit für Probleme sorgt, am Mount Everest vielleicht auch einen positiven Nebeneffekt? Ein Team um den Klimaforscher Tom Matthews von der englischen Universität Loughborough errechnete, dass eine Erderwärmung um zwei Prozent im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter dafür sorgt, dass am höchsten Punkt der Erde aufgrund des höheren Luftdrucks durchschnittlich rund fünf Prozent mehr Sauerstoff in die Lunge gelangen kann. Super, mag jetzt mancher Bergsteiger denken, der den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen will. Doch Vorsicht! So einfach ist es nicht. Die Sache hat einen Haken.

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Mikroplastik auf dem Mount Everest

Nepalesische Südseite des Mount Everest mit Khumbu-Gletscher

Die traurige Erkenntnis lautet: Mikroplastik ist wirklich überall – auch auf dem Mount Everest. Nachdem bereits Mikrofasern in der Schneeauflage der Arktis und in der Tiefsee im Marianengraben nachgewiesen worden waren, fanden Wissenschaftler jetzt auch Mikroplastik in der Schneeauflage des so genannten „Balkons“ am Everest, auf 8440 Meter Höhe, rund 400 Meter unterhalb des Gipfels.

Und nicht nur dort, sondern auch an allen Lagerplätzen der Normalroute auf der nepalesischen Südseite des Bergs, wo Proben entnommen wurden – außerdem am Lobuche East, der in den vergangenen Jahren immer mehr zum „Akklimatisierungsberg“ der Everest-Anwärter geworden ist. Wenig überraschend ermittelten die Forscher die größte Mikroplastik-Dichte in Proben vom Basislager. Dort halten sich schließlich in der Frühjahrssaison gleichzeitig bis zu 1000 Menschen auf.  

Wasserdicht, aber umweltschädlich

Im Frühjahr 2019 hatten sich mehr als 30 Wissenschaftler aus unterschiedlichen Forschungsbereichen am Everest versammelt. Jetzt präsentierten sie ihre ersten Ergebnisse. Noch nie wurden an höherer Stelle systematisch Schneeproben gesammelt. Bei dem am Everest gefundenen Mikroplastik handelte es sich vor allem um Fasern – bis zu einer Länge von 3,8 Millimeter. „Ein wichtiges Ergebnis dieser Studie ist, dass es sich bei dem Mikroplastik in erster Linie um Polyesterfasern handelt, die (im Umfeld des Mount Everest) hauptsächlich für Kleidung, Seile, Flaggen und Zelte verwendet werden“, ließen die Wissenschaftler um die Britin Imogen E. Napper wissen.

Mikroplastik Everest
Mikroplastik-Konzentration in den Proben vom Everest (© cell.com/Imogen E. Napper et. al.)

Seit einigen Jahren wird bereits darüber diskutiert, dass Outdoor-Textilien und -Ausrüstung, in denen Kunststoffe verarbeitet sind, zwar robust und wasserdicht sind. Andererseits belasten sie aber die Umwelt, weil sich aus ihnen winzige Plastikpartikel lösen. Das gilt zum Beispiel für Fleece-Produkte oder auch viele Windbreaker und Wandersocken.

„Gegenwärtig konzentriert sich der Umweltschutz auf die Reduzierung, Wiederverwendung und das Recycling größerer Abfallprodukte“, heißt es in der Studie. „Obwohl diese Maßnahmen notwendig und wichtig sind, liegt es auf der Hand, dass tiefgreifende technologische Neuerungen nötig sind, mit dem Fokus auf Mikroplastik.“ Einige Unternehmen der Outdoor-Industrie haben sich bereits den Kampf gegen Mikroplastik auf die Fahnen geschrieben.

Mikroplastik „allgegenwärtig“

Mikrofasern im Schnee am Everest
Mikrofasern im Schnee

Die Wissenschaftler, die am Everest geforscht haben, weisen darauf hin, dass durch die zunehmende Gletscherschmelze infolge des Klimawandels wahrscheinlich auch zunehmend Mikroplastik in die Flüsse der Khumbu-Region gespült werden und damit auch in den Nahrungskreislauf der dort lebenden Menschen gelangen.  

„Mit der steigenden Zahl von Trekkingtouristen und Bergsteigern pro Jahr dürfte auch die Ansammlung von sichtbarem Müll und Mikroplastik in der gesamten Khumbu-Region zunehmen. Es liegt auf der Hand, dass Mikroplastik so gut wie allgegenwärtig ist.“ Die Empfehlung der Wissenschaftler: Weiter forschen und Lösungen finden! Letzteres gilt auch für die Bergsportler: Müll vermeiden und bei der Auswahl von Kleidung und Ausrüstung ganz genau hinsehen!

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