Einer der großen britischen Bergsteiger ist nicht mehr unter uns. Der 68 Jahre alte Schotte Rick Allen starb gestern in einer Lawine am K2. Angeblich wollte Rick gemeinsam mit dem Österreicher Stephan Keck und dem Spanier Jordi Tosas eine neue Route auf den zweithöchsten Berg der Erde eröffnen – im Alpinstil, also ohne Flaschensauerstoff, Hochträger und vorbereitete Hochlager. Wo genau die Route hinaufführen sollte, ist unklar, in einigen Berichten heißt es auf der Südostseite des K2, in anderen ist von der lawinengefährdeten, noch nie durchstiegenen Ostwand die Rede. Keck und Tosas entkamen der Lawine. Der Spanier blieb im Basislager, der Österreicher ließ sich in die Stadt Skardu ausfliegen. Laut Berichten aus Pakistan wurde Allens Leiche nahe dem vorgeschobenen Basislager gefunden.
2018 war Rick ganz in der Nähe des K2 schon einmal dem Tod sehr nahe gewesen. Nach einem Solo-Gipfelversuch am benachbarten Achttausender Broad Peak war Allan auf über 7000 Meter Höhe in Bergnot geraten. Er wurde gerettet, nachdem er mit einer Drohne gesichtet und seine genaue Position bestimmt worden war.
Coup am Nanga Parbat
2012 hatte Allen mit seinem britischen Landsmann Sandy Allan für einen Paukenschlag gesorgt. Damals hatten die beiden als Erste den Gipfel des Nanga Parbat über den rund zehn Kilometer langen Mazeno-Grat erreicht. 18 Tage lang hatten sich Allan und Allen damals in sehr großer Höhe aufgehalten. Für ihren Coup waren sie 2013 mit dem Piolet d’Or geehrt worden, dem „Oscar der Bergsteiger“.
Derweil blieb die Suche mit Rettungshubschraubern auf der chinesischen Seite des Broad Peak nach dem Anfang vergangener Woche abgestürzten südkoreanischen Bergsteiger Kim Hong-bin bisher erfolglos.
Rest in Pace, Rick.