„Die Situation eskaliert“, schreibt mir Lukas Furtenbach. „In allen Teams gibt es viele neue Fälle.“ Wegen eines Corona-Ausbruchs im Everest-Basislager hat der Chef des österreichischen Anbieters Furtenbach Adventures die Notbremse gezogen und als erstes großes Team die Expedition abgebrochen.
„Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Furtenbach. „Aber mit diesen massiv steigenden Corona-Zahlen im Basislager aufzusteigen und damit das Leben unserer rund 20 Kunden, vier Bergführer und 27 Sherpas leichtfertig zu riskieren, wäre unverantwortlich.“
Partys trotz Corona-Gefahr
Der Expeditionsleiter erhebt schwere Vorwürfe gegen andere Veranstalter im Basislager: „Bei einigen Teams sind elementare Vorsichtsmaßnahmen einfach nicht eingehalten worden. Es hat zwischen den Teams Treffen gegeben, es wurde gefeiert, Partys wurden abgehalten. Darum auch der sprunghafte Anstieg an Corona-Infizierten.“ Furtenbach zeigt sich verwundert darüber, dass die Regierung Nepals bisher nicht eingeschritten ist.
Risiko bei Aufstieg zu hoch
Eigentlich hatte das Furtenbach-Team seine Akklimatisation abgeschlossen, beim nächsten Schönwetterfenster sollte der Gipfelversuch gestartet werden. Das Risiko, sich in den Hochlagern, wo deutlich weniger Platz sei, anzustecken, sei jedoch zu groß. „Wer sich in großer Höhe mit Covid infiziert, dann auch Symptome entwickelt und erkrankt, dem ist nur ganz schwer zu helfen“, sagt Furtenbach. „Dieses Risiko gehen wir nicht ein, darum auch der sofortige Abbruch unserer Expedition.“
Am Freitag war die Frühjahrssaison auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest vorzeitig beendet worden. Aus Sorge, dass sich chinesische Bergsteiger am Gipfel anstecken könnten – bei Bergsteigern, die von der nepalesischen Südseite aufsteigen.
Hallo Lukas;
Hochachtung vor deiner / eurer (der Ärztin und derer) Entscheidung die Expedition abzubrechen ! Deine Bedenken sind nachvollziehbar und rechtfertigen diesen Abbruch, auch wenn es für den einen oder anderen Teilnehmer mehr als schmerzvoll ist, nach der abgeschlossenen Akklimationsphase in das Basislager abzusteigen, vielmehr den Aufstieg nicht mehr fortsetzen zu können. Aber was wiegt mehr, den Austieg (Gipfelerfolg) fortzusetzen oder an COVID 19 zu erkranken und vielleicht in großer Höhe so schwer zu erkranken, dass man vielleicht stirbt. Die Frage „erübrigt sich wohl“ ! Nocheinmal „Hochachtung“ – kommt gut und vorallem gesund heim !
Andreas Steger; Kitzbühel
Ihr seid die wahren Helden 2021 am Everest dieses Jahr! Höchsten Respekt! Richtige Entscheidung, richtige Risikoabwägung, gute Moral. Ihr habt das Vertrauen zukünftigen Kunden, Sherpas und Bergführer nun extra verdient!