Afsaneh Hesamifard als erste iranische Frau auf allen 14 Achttausendern

Afsaneh Hesamifard auf dem Cho Oyu
Afsaneh Hesamifard auf dem Cho Oyu

Ich muss gestehen, dass ich es inzwischen fast aufgegeben habe, nachzuhalten, wer wann wie viele Achttausender bestiegen hat und in welchem Stil.

Es gibt inzwischen so viele kommerzielle Expeditionen, dass es – zumindest für mich – kaum noch möglich ist, alle zu verfolgen und ihre meist auf Social Media veröffentlichten Erfolgsmeldungen zu überprüfen. Auch die Zeiträume, in denen die zahlenden Kunden kommerzieller Veranstalter die 14 Achttausender „abhaken“, werden immer kürzer. Deshalb erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

Heute meldete Chhang Dawa Sherpa, Vorstandsmitglied des nepalesischen Veranstalters Seven Summit Treks, via Instagram den Gipfelerfolg eines fünfköpfigen Teams am 8188 Meter hohen Cho Oyu in Tibet. Mit dabei sei auch Afsaneh Hesamifard gewesen, die damit ihre Sammlung der 14 Achttausender (mit Flaschensauerstoff) vervollständigt habe – als erste Frau aus dem Iran.

Dreieinhalb Jahre benötigte sie dafür. Der Cho Oyu war Afsanehs dritter Achttausender in diesem Jahr nach dem Kangchendzönga im Frühjahr und dem Dhaulagiri im Herbst.

2022 auf Mount Everest und K2

Die 48-Jährige beschreibt sich auf ihrem eigenen Instagram-Account als Profibergsteigerin. Schon das ist im Iran, wo Frauen unter dem Mullah-Regime bekanntlich einen schweren Stand haben, bemerkenswert.

Afsaneh Hesamifard (im Zelt am Dhaulagiri)
Afsaneh (im Zelt am Dhaulagiri)

Hesamifard, die aus der Provinz Nord-Chorasan im Nordosten Irans stammt, ist Ärztin. Erst mit 23 Jahren, während des Medizinstudiums, entdeckte Afsaneh das Bergsteigen für sich. Im Herbst 2021 versuchte sie sich erstmals an einem Achtausender, erreichte am Manaslu jedoch nicht den sogenannten „True Summit“, den allerhöchsten Punkt am Ende des Gipfelgrats. Das holte sie 2024 nach.

Im Frühjahr 2022 bestieg sie den Mount Everest, im Herbst desselben Jahres – als erste Frau aus dem Iran – auch den K2.

„Noch viele Gipfel zu besteigen“

„Für mich ist der Weg genauso steil wie der Gipfel“, schrieb Afsaneh im August auf Instagram im August. „Ich habe gelernt, dass es eine Lebenseinstellung ist, ein Ziel zu haben, eine Hoffnung, einen Plan. Ich habe noch einen langen Weg vor mir, es gibt noch viele Gipfel zu besteigen. Ob draußen oder tief in meinem Inneren.“

Bislang galt Azim Gheichisaz als einziger Iraner auf allen Achttausendern – auch wenn er 2012 nicht auf dem True Summit des Manaslu stand.

Auch Chhiring Sherpa komplettiert seine Sammlung

Am gestrigen Montag hatte am Cho Oyu auch der Nepalese Chhiring Sherpa, Chef des Anbieters „Expedition Base“, seine Achttausendersammlung komplettiert.

Chhiring Sherpa auf dem Cho Oyu
Chhiring Sherpa auf dem Cho Oyu

Im Sommer 2022 hatte er für Schlagzeilen gesorgt, als er am K2 über die Normalroute in nur 12 Stunden, 20 Minuten und 23 Sekunden vom Basislager bis zum Gipfel gestiegen war.

P.S.: Die verlässlichsten und genauesten Angaben über die Achttausender-Sammlerinnen und -Sammler findet ihr nach wie vor auf der Internetseite 8000ers.com von Eberhard Jurgalski.

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